Kapitel 26

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Der Hogwarts-Express bleibt stehen, ich lege mein Buch in meinen Rucksack und verlasse meinen Wagon. Beim Aussteigen sehe ich wie Adrian und seine Freunde das Gleis verlassen. Ich schaue ihnen nach bis sie nicht mehr zu sehen sind. Warum wusste ich, dass die Rückkehr schmerzen wird? Ich atme tief ein und verlasse im Gedrängel das Gleis. Um mich herum ist alles laut und schnell. Alles zieht so an mir vorbei und alles worauf ich mich konzentrieren kann, ist Adrian. Es ist alles woran ich denken kann. Ich bewege mich automatisch und merke gar nicht richtig, dass wir schon in Hogwarts angekommen sind. Als mich plötzlich einer der Erstklässler von hinten anrempelt, zucke ich kurz zusammen und realisiere, dass ich in den Korridoren von Hogwarts stehe. „Entschuldigung.", entgegnet mir der Kleine. Ich nicke ihm freundlich zu und er verschwindet in der Menge.
Als ich meine Sachen ausgepackt habe, verlasse ich den Schlafsaal und bewege mich Richtung Bibliothek um mit Hermine zu sprechen. Auf dem Weg zur Bibliothek finde ich sie im Korridor. Sie sitzt ganz allein rechts an einem kleinen Tisch. Ich setze mich zu ihr und begrüße sie herzlich. Wir reden eine Weile oberflächlich über unsere Ferien und Weihnachten, als sie mich auf Adrian anspricht. Ich erläuterte ihr alles, teilte meine Sorgen mit ihr, erzählte ihr wie schön die Zeit mit ihm war und und und.. Als sie mich plötzlich mit einem „Pscht. Sie kommen." unterbricht. Sie hält ihren Zeigefinger vor den Mund und deutet mit ihren Augen nach links. Wie durch ein Schlag wird mir bewusst wer da gerade kommt. Ich drehe mich um und sehe Adrian und seine Freunde an uns vorbei gehen. Wir haben eine Sekunde lang Blickkontakt. Er schaut ganz schnell wieder weg und ignoriert mich. Ich drehe mich schnell wieder um und blicke hilflos zu Hermine rüber. Hermine sagt mit einem besorgten Blick: „Was war das denn?". Ich senke meinen Blick auf den Tisch und antworte ihr: „Das weiß ich auch nicht.". Sie verzieht ihr Gesicht, verschränkt die Arme und entgegnet mir leicht gereizt: „So kannst du dich nicht behandeln lassen, Ella. Der spielt doch mit dir! Mach das bloß nicht mit. Du hast was viel besseres verdient, wenn du mich fragst.". „Aber wir hatten echt eine tolle Zeit und er hat mir versprochen mit seinen Freunden zu reden.", antworte ich ihr ruhig. „Du bist viel zu gutherzig für diesen Typen. Aber versprich du mir, dass du auf dich aufpasst ok?". „Ja, versprochen.", sage ich kurz. Im weitern Verlauf des Gesprächs sprechen wir über Lernen, Schule und banale Dinge.
Die Nacht über habe ich nicht so gut geschlafen wie zu Hause. Ich bin spät eingeschlafen, war oft wach und bin dementsprechend müde. Im Spiegel springen mich meine Augenringe praktisch an. Außerdem bin ich total blass im Gesicht. Fazit: Man sieht mir meine gar schlaflose Nacht sehr gut an. Ich wasche mein Gesicht mit Wasser, putze mir die Zähne und gehe zum Frühstück. Danach war Unterricht angesagt, welcher glücklicherweise schnell wieder um war. Um meine Hausaufgaben zu machen, setze ich mich draußen an einen Tisch. Das Wetter ist gut. Der Wind ist zwar noch sehr kalt, aber die Sonne scheint. Zwei Stunden sitze ich ganz allein draußen und beschäftige mich mit meinen Hausaufgaben bis ich von Adrian gestört werde. „Können wir kurz reden?", sagt er ruhig. Sein Blick ist starr und lässt mich nicht erkennen in welche Richtung unser Gespräch gehen wird. Er steht aufrecht vor und blickt mir direkt in die Augen. Seine Anwesenheit macht mich nervös und schüchtert mich ein. Worüber will er wohl sprechen? Macht er Schluss? Warte mal. Sind wir überhaupt richtig zusammen, sodass er mit mir Schluss machen kann? „Klar.", antworte ich kurz während ich meine Bücher zu klappe. „Aber nicht hier.". Er kommt auf mich zu, packt mit mir meine Sachen in meine Tasche und zieht mich am Handgelenk mit. Er zieht mich zum See und wir bleiben an einer ruhigen und verlassenen Stelle direkt am See stehen. Ich ziehe meine Hand weg und er lässt mein Handgelenk automatisch los. „Worüber willst du reden?", sage ich. Immer noch kann ich nicht erkennen ob das hier ein gutes oder schlechtes Gespräch wird, aber Stimmung fühlt sich auf jeden Fall angespannt an. Er mustert mich von oben bis unten und sagt: „Ich kann es ihnen nicht sagen.". Ich muss schlucken. Also wohl eher ein schlechtes Gespräch. Ich spüre wie sich ein unwohles Gefühl in meinem Körper ausbreitet. „Und das heißt das was?", bringe ich heraus. „Ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir es lassen.", sagt Adrian und verzieht keine Miene. „Du, du willst es jetzt einfach beenden?", frage ich ihn entsetzt. Adrians Blick geht von mir auf den See und er sagt: „Ich weiß es nicht. Ich will meine Jungs nicht verlieren.". Da ist dieser Stich ins Herz wieder. „Ok, wenn du meinst.", bringe ich aus mir raus und mache einen Schritt zurück. „Hey, ich will dich wirklich nicht verletzen, aber..". „Aber, aber, aber! Ist schon okay, Adrian. Sag einfach nichts mehr.", unterbreche ich ihn. Ich könnte kein weiteres Wort ertragen, was aus seinem Mund kommt. Deswegen drehe ich mich reflexartig um und lasse ihn am See stehen. ‚Bloß nicht umdrehen, Ella.' ‚Mach es nicht.' ‚Lass das.' denke ich immer wieder und trotzdem drehe ich mich kurz zu ihm um. Er steht immer noch an der selben Stelle und schaut auf den See. Ich muss einmal kräftig schlucken, weil ich realisiere, dass er mir weder hinterher rennt noch hinterher guckt. Er starrt einfach auf den See. Nicht wissend, was genau ich fühlen oder denken soll, drehe ich mich wieder um und laufe zurück nach Hogwarts. Das kann doch nicht wahr sein. Gerade eben war Adrian mir noch so nah und ich kann noch das Lachen, Küssen und Händchen halten spüren und im nächsten Moment ist alles schon wieder vorbei und ich stehe ganz allein da. So fühle ich mich gerade. Ganz allein.
Die Nacht wird lang. Ich mache ein Auge zu, sondern starre stumpf nur an die Decke. Jedes einzelne Detail lasse ich mir durch den Kopf gehen. Habe ich irgendwas falsch gemacht? War ich seine „Ferienromanze"? Oder was sollte das alles? Meine Gedanken wurden so laut. Ich halt es einfach nicht mehr aus.

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