Die Tatsache, dass Cedric und ich uns auf dem Astronomieturm geküsst haben, macht meine Gedanken nicht weniger verwirrt. Eher im Gegenteil. Ich kann in der Nacht nicht schlafen, Kopfschmerzen gehören zu einem dauerhaften Prozess in meinem Kopf und ich träume immernoch von dem Mann. Mit allem bin ich aber kein Stück weiter. Ich bin mir weder meiner Gefühle bewusst noch weiß ich irgendwas über den Mann in meinen Träumen. Meine Eltern habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Sie schreiben mir zwar so gut wie jeden Tag, aber ich will lieber mit ihnen reden. Viele von meinen Freundinnen haben sich von mir distanziert. Es tut ziemlich weh, aber ich kann sie auch verstehen. Ich habe mich sehr zurückgezogen und habe nur noch Kontakt zu Cedric und gelegentlich zu Hermine. "Ella.", sagt Cedric umarmt mich von hinten und küsst mich auf die Wange. "Na Cedi, alles gut ?", erwidere ich. "Immer doch und bei dir?". "Denke schon.", antworte ich ihm zögerlich. Selbst mit Cedric kann ich nicht über meine Träume und alles mögliche reden. Egal wie oft ich ihm schon davon erzählen wollte, mein Mund bringt nie die Wörter raus, welche ich mir vorher zurecht gelegt habe. Also belässte ich ihn lieber nicht mit meinen Problemen und strenge mich an in seiner Anwesenheit nicht eingeschüchtert und zurückgezogen zu verhalten. "Lust heute Nachmittag was zu unternehmen?", fragt er erfreut. "Aber natürlich.", antworteich ihm. "Gut, 16 Uhr am See. Wir sehen uns bis dann.". Was Cedric wohl vor hat? Es ist gerade genau 13 Uhr also habe ich noch 3 Stunden Zeit. Ich bewege mich in Richtung Hufflepuff Gemeinschaftsraum,um mich für die zeit noch schlafen zulegen. Ich bin extrem müde, da ich mal wieder die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Also lege ich mich ins Bett und schlafe direkt ein.
Ich befinde mich wieder in einem dunkelen Raum. Ich kann nur die Umrisse von vielen Regalen durch ein wenig Kerzenlicht erahnen. Ich drehe mich stürmisch um mich selbst und da sehe ich ihn wieder. Der alte grauhaarige Mann mit den leuchtenden blasssilbernen Augen. Der Mann guckt in meine Richtung und starrt mich mit seinen großen Augen an ohne nur einmal zu zwinkern. Das Bild vor meinen Augen verschwimmt immer wieder kurz und ist zeitweise recht unklar. Mir macht der Mann und sein starrender Blick Angst und aus Verzweiflung und Furcht schreie ich: "Was wollen sie von mir?". Ich erwarte keine Antwort von ihm, jedoch scheint es als habe mich der Mann gehört. Er schaut mich verwundert an und entgegnet mir freudig: "Ella? Bist du es wirklich?". Woher kennt er meinen Namen? Wer ist er? Was will er? Das sind alles Fragen, welche ich mir stelle. Ich wollte gerade zu reden anfangen als das Bild immer und immer schlechter wird und ich mal wieder schweißgebadet in meinen Bett aufschrecke. Es war wieder nur ein Traum.
Völlig fertig und verängstigt durch den Traum gehe zu der abgemachten Stelle von Cedric und mir. Ehrlich gesagt wäre ich lieber in meinem Bett geblieben, allerdings wollte ich Cedric nicht absagen, da es sich so anhörte als ob er etwas spannendes für ihn und mich geplant hatte. Ich habe schon zu viele Menschen verloren und einen weiteren Verlust von einer solch wichtigen Person für mich würde ich nicht ertragen können. Also bliebe mir nichts anderes übrig als mich zum See zu schleppen. Cedric steht schon da und winkt mir freudig zu. Ich hebe meine Hand und winke ihm zurück. Als ich nur noch paar Meter von ihm entfernt bin, kommt er mir entgegen und begrüßt mich küssend mit den Worten: "Na Schatz". Etwas verwirrt von seiner Begrüßung bringe ich nur ein "Hey" zustande. Ich bin mir nicht sicher was Cedric und ich genau sind. Wir haben da seit unserem Kuss auf dem Turm nicht drüber gesprochen, aber es hat sich merklich was verändert. Cedric geht auf immer mehr Körperkontakt. Allerdings küsst er mich nur auf den Mund, wenn er genau weiß, dass es niemand anderes sieht. Eigentlich würde ich einfach nachfragen was genau zwischen uns läuft, jedoch habe ich genug andere Probleme und will mir nicht noch ein Problem einfangen. Auch wenn ich damit die Chance auf eine wunderschöne und feste Beziehung mit Cedric verzichten muss, frage ich nicht nach. Ich bin sowieso nicht in der Lage eine gesunde Beziehung zu führen, aber er tut mir merklich gut. Ich bin seit unserem Kuss und durch seine immer zunehmenden Berührungen viel entspannter und denke nicht ununterbrochen über meine Träume nach. Er lässt mich sie für eine kurze Weile vergessen. Cedrick nimmt meine Hand und zieht mich mit sich. "Wo wollen wir hin? Was machen wir jetzt?", frage ich ihn ganz neugierig. Er lacht mich an und sagt knapp: "Lass dich überraschen.". Wir gehen ein kleines Stück und hinter einem Baum direkt am See liegt eine ausgebreite Decke mit einem Picknick-Korb drauf. "Oh Cedi, wie schön.", sage ich erstaunt. "Ich hoffe es gefällt dir.", erwidert er. "Aber natürlich! Wie könnte mir so etwas nicht gefallen, danke.", daraufhin umarme ich ihn. Wir setzen uns beide auf die Decke und fangen mit dem Essen an. Eigentlich liegen Steine in meinem Magen und an Essen mag ich am liebsten gar nicht denken, aber Cedric zu liebe esse ich natürlich etwas. Er gibt sich so viel Mühe. So viel Mühe hat sich noch nie jemand für mich gegeben. Ich genieße jede einzelne Minute mit ihm. Jetzt bin ich mir sicher er tut mir gut und das ist genau das was ich momentan brauche. Ich brauche jemanden an dem ich mich festhalten kann und der stark genug ist sich nicht runter zu ziehen lassen. Der Nachmittag verfliegt wie im Flug und es wird langsam dunkel. Zugegebener Weise ist es eigentlich zu kalt für ein Picknick, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Cedric und ich haben viel geredet, gelacht und hatten viel Spaß. Ich fange langsam an mich bei ihm völlig fallen zulassen. Das habe ich zuvor bei noch keiner Person gemacht. Er jedoch gibt mir den nötigen Halt dafür. Er gibt mir ein kleines Gefühl von Sicherheit.
Wow ! So lange kam kein Kapitel mehr und es tut mir unfassbar leid. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht zu übel. Ich hoffe es gefällt euch..
- Jule <3
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stay strong *Harry Potter FF*
FanfictionElla Grace Davis ist eine herzliche Schülerin des Hauses Hufflepuff. Doch in ihrem 6. Jahr in Hogwarts wird sie ihren Grenzen sehr nahe kommen. Ella verliebt sich zum ersten Mal und dann ausgerechnet in einen Slytherin, aber dann gibt es da noch ihr...