Magdeburger Hochzeit

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Hallo und willkommen zu einer weiteren Geschichte! :D


Dieses Mal einiges an Warnungen:

-Blut & Gewaltdarstellungen

- Erwähnung von Sexualverbrechen

- Beleidigungen

- PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) Symptomatik


Entsprechend dieser Warnungen bitte ich alle etwas Jüngeren und diejenigen, die mit den oben erwähnten Punkten Unannehmlichkeiten verbinden, diese Geschichte zu überspringen.

Dem Rest wünsche ich noch viel Spaß beim Lesen :)

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Am frühen Morgen des 20. Mai des Jahres 1631......


Magdeburg pov.


"Wann der Sturm wohl losbrechen wird?", fragte ich mich, meinen Blick zum Fenster gerichtet. Draußen war es still, viel zu still und das schon seit mehreren Wochen.

Bereits seit mehreren Wochen belagerten mich die kaiserlichen Truppen, gierten darauf dass ich schwach werde. Doch ich hatte meine Entscheidung getroffen oder besser gesagt, meine Bevölkerung hat dies getan. Wer konnte es ihnen auch verübeln nach den Übergriffen der kaiserlichen Armeen?

Nach dieser Schandtat stand es dann fest: Ich würde auf protestantischer Seite sein. Ich, die Kaiserpfalz Magdeburg, stelle mich gegen die kaiserlichen Armeen. Ich, Magdeburg, eine Stadt von Weltrang mit Kontinente umspannendem Handel und Verkehr, habe die Entscheidung meiner Bürger angenommen und ausgeführt.


Doch meine Bevölkerung hatte sich Zeit gelassen bei ihrer Entscheidung, zu viel Zeit, wie ich nun im Nachhinein feststellen musste. Aufgrund mangelnder Vorbereitung saß ich nun mit meinen Landsleuten in der Bredouille, belagert von der kaiserlichen Armee, der Kontakt nach außen abgebrochen.

Die ständige Stille machte mich nervös. Sie würden es nicht wagen eine Kaiserpfalz für vogelfrei zu erklären, oder? Sie würden eine Stadt von solcher Bedeutung doch nicht der vollkommenen Rechts- und Schutzlosigkeit ausliefern....oder?

Das redete ich mir immer wieder ein. "Sie würden es nicht wagen...", immer und immer wieder. Ich weiß, wie die kaiserlichen Truppen in Böhmen gehaust haben, weiß wie viele Leben sie auf dem Gewissen haben und trotz all dem hoffe und glaube ich, dass sie nicht den nächsten Schritt wagen würden.

Ich atmete tief ein und aus, Blick auf den noch dunklen und wolkenverhangenen Himmel gerichtet. "Selbst die Sonne ziert sich, sich zu zeigen. Ob sie etwas ahnt? Versteckt sie sich deswegen?", fragte ich mich mit einem etwas mulmigen Gefühl. Diese Stille machte mir wirklich zu schaffen.....

Ich machte einen Schritt zurück und wand mich vom Fenster ab. "Ein weiterer Tag voller Ungewissheit", seufzte ich und ging zur Tür meiner kleinen Kemenate.


Da ertönten von draußen plötzlich lauter Hörner, gefolgt von Schreien und Gebrüll.

"Sie kommen", war mein erster Gedanke, "Sie haben es gewagt"


Noch ehe ich außer Haus war, waren sie eingedrungen. Fußtruppen strömten durch die Tore, die goldene Flagge mit dem Doppelkopfadler stolz in der Hand.

Countryhumans - Oneshots - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt