Dialoge und Szenarien, die Vierte

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Hallo und willkommen zu einer weiteren, kleinen Ansammlung an Szenarien und Dialogen :)


Warnungen:

- mildes Fluchen


Und damit viel Spaß beim Lesen! :D

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1. Ein Spätzchen

"Fang mich doch, fang mich doch, du Eierloch!", trällerte Ost, während sie vor West davon rannte. "Na, dich krieg ich schon!", entgegnete er selbstsicher. Kichernd und lachend spielten die beiden Kleinen auf dem großen Feld hinter dem Gehöft Niedersachsens.

Ihr Vater war ein vielbeschäftigter Mann, der oft Reisen musste. Deshalb waren die beiden oft in der Obhut der Provinzen, welche sich immer wieder etwas Neues einfallen ließen, um die Kleinen zu beschäftigen.

Es war ein schönes Feld, welches sich hinter dem Haus erstreckte: Viel Platz zum austoben und erkunden. Verschiedene Blumen hatten hier ihr Heim, Ost und West hatten sie ausgiebig 'untersucht' und gepflückt, um sie anderen als Geschenk überreichen zu können. Auch Tiere konnten sie hier beobachten. Wenn sie zur richtigen Tageszeit rausgingen und ganz leise waren, dann konnten sie Hasen und Feldmäuse entdecken, manchmal sogar Igel. Weniger Freude bereiteten die beiden der Käferwelt, da diese oft Opfer der kindlichen Neugier wurden.....

Die zwei rannten und rannten, bis sie irgendwann am Rand des Feldes ankam. Von dort aus ging es ein wenig hinab und in ein etwas lichteres Waldgebiet. Da durften sie nicht hinein, so sehr die Neugier auch lockte.

Und sie hielten sich auch daran....weitestgehend. Sie hatten gelernt, dass man bestimmte Regeln teilweise umgehen konnte, aber auch hatten sie gelernt wann Schluss ist.

"Ui, guck mal West! Der Baum da!", sprach Ost zu ihrem Bruder und deutete neugierig auf besagten Baum. Dieser stand etwas außerhalb des Waldes und sah recht mitgenommen aus. "Glaubst du, das war der Sturm vorgestern?", fragte er sie. "Kann sein", antwortete Ost, "Aber um sicher zu gehen-", fing sie an und ging vorsichtig den kleinen Abhang hinunter. "Nur mal kurz gucken", dachte sie sich. 

"Hey, Warte Ost!", rief ihr Bruder hinterher, "Wir sollten nicht so nah rangehen", warnte er sie, doch sie war schon unten. Mit einem Seufzen ging er ihr hinterher. "Boaaah", hörte er seine Schwester machen. Diese hatte ihren Rock etwas hochgenommen und stieg über ein paar große Äste und Zweige hinweg. "Schau dir das Chaos an", meinte sie und schaute voller Ehrfurcht auf das malerische Resultat des Sturms. Ein riesiger Berg an grünen Blättern zierte zudem den Boden. "Das ist nicht gut", kommentierte West. Bäume sollten keine grünen Blätter verlieren....oder so viele Zweige und Äste, dass wusste er.

Seine Schwester stiefelte weiter um den Baum herum. "Hey, West! Schau mal!", rief sie und hob etwas hoch. Es sah zunächst ...... seltsam aus. "Was ist das?", fragte er. Es war aus ganz viel Moos und ein paar wenigen Blättern und Zweigen und hatte die Form einer flachen Schale. "Gute Frage. Ich glaub' es ist ein Nest", sagte Ost. "Ein Nest? Sind die nicht nur aus Zweigen?", hakte West nach. Seine Schwester zuckte mit den Schultern. "Vielleicht mochte man es weicher? Außerdem-", setzte sie an und fuchtelte mit dem Ding herum, "Scheint es gut zu halten, auch ohne viele Zweige" Damit legte sie das Nest wieder zu Boden.

Da traf Ost eine Realisation: "Wo sind die Eier?"  Wests Mund formte ein 'Oh' auf die Frage hin. Sie hatte recht, in einem Nest waren doch normalerweise Eier, oder? "Vielleicht haben die Eltern sie schon mitgenommen? Der Sturm ist immer hin schon zwei Tage her....", dachte West laut. "Und warum ist das Nest noch hier?", fragte Ost weiter. "Sie haben wahrscheinlich ein Neues gebaut.....Oder es ist ein altes Nest und die Kleinen fliegen schon?", äußerte sich West. "Mhm", machte Ost und dachte nach, da hörten sie ein leises fiepen.

Countryhumans - Oneshots - germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt