Countryhumans - Oneshots - german

Erinnerungen, Gedanken und Ideen.....

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren kleinen Geschichte!  :D

Diese ist sehr stark inspiriert vom Buch "Die Feuerzangenbowle" von Heinrich Spoerl.

Warnungen:

-Alkoholkonsum

- evtl. Beleidigungen

- alte Rechtschreibung (Braucht man dafür 'ne Warnung? XD)

Und nun viel Spaß beim Lesen! ^^

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Die Nacht legt sich über die Stadt. Nach und nach begeben sich die Bewohner in ihre Häuser, bis schließlich nur noch die Nachtwache draußen herumläuft.

Doch nicht überall ist es so ruhig: Vor einem kleinen Gasthof hält eine Kutsche nach der anderen und entläßt ihren Gast.

Munter spazieren sie in das Gasthaus und bitten den Wirt ihnen den Weg zu zeigen. Der Raum, der ihnen zugewiesen wurde, besteht hauptsächlich aus einem großen, eichernen Tisch,  einigen Stühlen, ein paar Kerzen und einem Ventilator in der Ecke.

Mit einem Lächeln setzten sich die Gäste hin, geduldig wartend. Es dauerte nicht lange, bis auch die anderen Gäste erschienen.

Eine blutrote, dampfende Flüssigkeit in einem Kessel. Die Gäste saßen um sie herum.

Der eine hat in einer eisernen Zange einen dicken kristallweißen Klumpen und hält ihn über das Gefäß. Die zweite hat eine verstaubte Flasche in der Hand und gießt eine helle Flüssigkeit über den Klumpen. Der dritte setzt ihn in Brand.

Eine blaue, unheimliche Flamme züngelt hoch.

Der weiße Klumpen knistert laut und fängt an zu schmelzen: zähe, dicke Tropfen lösen sich und fallen zischend in die rote Flut. Ein stiller, betäubender Dunst zieht durch den Raum, steigt ins Gehirn.

Der vierte rückt die Gläser zurecht, die fünfte öffnet eine Kiste voll mit Brasilzigarren. Der sechste rührt das Gebräu. Die siebente darf einschenken. Das Königreich Württemberg erhebt sich.

"Wir haben heute Nachmittag mal wieder das Grab unseres lieben alten Pavian besucht. - Bitte lachen Sie nicht, meine Damen und Herren. Sein eigentlicher Name war Schmitz, nicht Pavian, und er war unser alter Lateinlehrer. Er hat uns mit Caesar und Horaz gefüttert und wir haben ihm Maikäfer mit ihn die Klasse gebracht oder die Tafel mit Fett eingerieben - kennt ihr das nicht? Das ist herrlich: Eine Tafel die es nicht tut und sich in schwarzes Schweigen hüllt. - Nun hat er aber seine wohlverdiente Ruhe und keine bösen Buben mehr, die ihn quälen. Hoffentlich fehlt es ihm da oben nicht. Auf sein Wohl!"

Die Hände greifen nach den gefüllten Gläsern. Schwer klacken diese aneinander. Der Ventilator im Hintergrund surrt, die Kerzen flackern und Rauchwolken ziehen über den Tisch.

"Auf sein Wohl!"

"Übrigens, was das anbelangt: Er war keiner von denen, die abgeneigt waren. Das kann ihm keiner nachsagen. Er war Montags manchmal müde, dann schlich er sich aufs Katheder, ließ uns irgendetwas schreiben, nahm den Kopf zwischen die Hände und schlief.

Aber wir Schwefelbande hatten dafür kein Verständnis. Eines Tages hatten wir uns verschworen und sind roh und herzlos einer nach dem anderen ausgekniffen. Als er wach wurde, saß er vor leeren Bänken. - Meine Damen und Herren, ihr lacht zu früh. Die Sache endet tragisch.