Dracos Schicksal

Rückkehr

Schüchtern stand Robin in ein dunkles Handtuch gewickelt da und ich sah höflich zur Seite. "Hier", drang eine dumpfe Stimme an mein Ohr und ich bemerkte, dass diese durch die Tür hinter mir drang. Seufzend öffnete ich sie und erblickte Draco, welcher ein Packet mit Wäsche in den Händen hielt, welches ich wortlos an mich nahm, um es dann Robin zu geben. "Das gehört Raven", erkläre Malfoy auf der anderen Seite der Wand und ich versuchte das Bild des toten Mädchens aus meinem Kopf zu verdrängen.
Tollpatschig half ich Robin in das schwarze Kleid. Immer wieder taumelte sie zur Seite, da sie so schwach war. Ihre Knochen standen stark hervor und man konnte sehen, wie unter ihrer blassen Haut feine Adern pulsierten.  "Seid ihr fertig?", drängelte Draco, während ich den Reißverschluss an ihrem Rücken zumachte. "Ja!", krächzte Robin und er trat ein. Mit einer Bewegung seines Zauberstabs waren ihre Haare trocken und er verschränkte die Arme. "Mädchen", murmelte er und schüttelte den Kopf. Im Zimmer war es vom warmen Wasser drückend heiß, so verließen wir es, wobei wir seine Cousine stützten mussten. Als wir in Malfoys Zimmer angekommen waren, streckte er ihr eine Bürste entgegen, worauf sie sich lächelnd ihre Haare zurechtmachte.

Nachdem sie diesen Vorgang beendet hatte, sah sie viel hübscher und gepflegter aus, als ich sie je gesehen hatte und das stimmte mich zufrieden. "Was jetzt?", stieß sie frech hervor und warf die Bürste ans andere Ende des Bettes, auf welchem sie saß.  "Wir sollten zurück nach Hogwarts", schlug ich vor und dachte an all meine Freunde, welche ich im Stich gelassen hatte. Ich war eine schreckliche Person. Alleine hatte ich sie gelassen, in einem Moment in welchem sie mich dringend benötigt hatten, doch ich war an der Seite eines Menschen gewesen, welcher meine Liebe nicht erwiderte. "Ist das denn eine gute Idee? Meine Erinnerung hat sich noch nicht wirklich gelichtet", warf Draco ein und starrte auf seine Schuhspitzen. Eindeutig war es ihm peinlich, dass er sich an all dies nicht mehr erinnern konnte. Meine Gedanken wirbelten um unseren Kuss in der Bibliothek in der verbotenen Abteilung. Die Blicke, welcher er mir geschenkt hatte, hatten so echt gewirkt. Das unendliche Grau, in welchem ich mich immer wieder verloren hatte. Alles war nicht echt gewesen. Nichts davon war etwas wert.

"Was ist?", riss mich Malfoy aus meinen Überlegungen und ich sah erschrocken auf. "Nichts", krächzte ich, "meine Kehle ist nur etwas trocken, ich hole mir ein Glas Wasser." Mit diesen Worten eilte ich aus dem Zimmer.

Unangenehm brannten meine Augen und irgendetwas lastete auf meinem Herzen. So schwer. Ich kam kaum ein paar Gänge weiter, da brach ich schon in Tränen aus. "Wieso?", wisperte ich immer wieder und vergrub mein Gesicht in den Händen. Warum war es nur so gekommen? Ich hatte mein Herz hoffnungslos an ihn verloren. Es war mir genommen worden - auf solch eine grausame Art und Weise. Ich verabscheute Raven. Kläglich hallte mein Schluchzen durch den Korridor und ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die kühle Wand, um daran langsam hinab zu rutschen. Mein Körper bebte und ich versuchte immer wieder, mein Weinen zu stoppen, doch es wollte nicht gelingen. Was war mit mir geschehen? Mit meiner taffen Art? Alles war verschwunden. Durch ihn. Oder eben nicht ihn. Er war es nie gewesen. Es war Raven gewesen. Sie hatte gewusst, wie man mit dem Herzen einer Frau spielt. Meine Kehle schmerzte und ich strich mir ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht.

Ich würde Draco nie wieder vertrauen können.

Schnell richtete ich mich wieder auf und biss mir in die Handfläche, in der Hoffnung, dass mein Schluchzen so verebben würde. "Ach, da bist du!", sagte eine Stimme und ich wollte im Boden versinken. Hinter mir stand Draco. Warum. Warum bloß. Warum er. "Ich dachte schon du würdest dich verirren. Oder warst du schon öfter hier?", fügte er belustigt hinzu und seine Schuhe trafen im Takt den Boden. "Nun...", brachte ich nur hervor und wagte es nicht, mich umzudrehen. "Verstehe, komm, Granger. Von mir aus, kannst du ein Glas Wasser haben", meinte er seufzend und ich spürte, wie er immer näher kam. Plötzlich spürte ich, wie er seinen Arm um meine Hüfte legte, um mich weiterzuführen und ich zuckte zusammen. HItze kam in meinen Wangen auf. Was machte er bloß mit mir? "Entschuldigung", er entfernte die Hand und schritt voran. Hastig wischte ich Tränen aus dem Gesicht. Hatte er sie gesehen? Wie lange hatte er dort gestanden? Das Blut rauschte schneller in meinen Adern.

Dracos Sicht:

"Hier", ich gab ihr ein Glas Wasser. Ich hätte früher nie gedacht, dass Granger einmal in meinem Haus sein würde. Leise sich bedankend nahm sie es an und nahm einen großen Schluck davon. Ihre Augen waren rot. Hatte sie geweint? Ich kannte das nur von Pansy. Manchmal hatte sie das getan. Unsere Beziehung war immer etwas kompliziert gewesen. Doch ein Gefühl sagte mir, dass die Lage zwischen mir und diesem Schlammblut noch viel verzwickter war. "Robin hat mich gefragt, ob wir zwei so etwas... wie ein Paar waren. Waren wir das?", ich verzog angewidert das Gesicht bei dem Gedanken, auch, wenn sich etwas in mir irgendwie dagegen sträubte. Grangers Augen wurden plötzlich riesig und sie spuckte Wasser zurück ins Glas. "Nein", stammelte sie und ihr Gesicht lief dunkelrot an. "Okay, das hätte ich auch angezweifelt", bemerkte ich und sie senkte nervös lächelnd ihren Blick. Ich hatte das Gefühl, dass ich einiges verpasst hatte. Einiges. 

Robin war das Kleid ihrer Zwilingsschwester viel zu groß, aber das störte sie nicht besonders. Immerhin war das endlich normale Kleidung. Vielleicht das erste Mal in ihrem Leben, doch ich erinnerte mich nicht mehr an die Zeit, als ich klein gewesen war. Schließlich apparierten wir und ich fühlte mich zum ersten Mal wieder frei.

Hermines Sicht:

Das Tor Hogwarts war zerstört. Das war das erste Bild, welches mir vor Augen kam. Gehetzt rannte ich los und stürzte in das Gebäude. Alles war leer. Die Korridore. Die Klassenzimmer. Nur ein paar Bücher lagen zerfetzt am Boden - hoffentlich waren es nicht meine. Mit klopfendem Herzen erklomm ich die Treppen zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Die fette Dame war nicht in ihrem Bild. Keuchend sah ich mich um. Jeder Bilderrahmen war leer. Schwarz. "Hallo?", schrie ich und Verzweiflung breitete sich in mir aus. Wo waren sie alle? Was war hier geschehen?  Das Bild schwang einfach zur Seite und ich trat ein. Was würde mich erwarten? Ich musste schlucken. Fester umklammerte ich meinen Zauberstab und spürte, wie ein paar Wunden wieder von Neuem aufrissen. Es brannte, doch meine Neugierde brannte stärker. 

Ein Stein fiel mir vom Herzen, als ich all die Gryffindors erblickte, welche eng aneinander saßen. "Hermine!", schrie eine Stimme und Ronald stürzte auf mich zu, um mich in die Arme zu schließen. Tränen tropften auf meine Schulter und ich sog seinen vertrauten Geruch ein. "Ich dachte schon, mit dir wäre etwas Schlimmes passiert...", flüsterte er in mein Haar, doch ich reagierte nicht auf seine Aussage. "Hermine", wiederholte jemand meinen Namen und ich befreite mich von Ron, um zu sehen, dass es Harry war, welcher nun auch seine Arme um mich schlang. Hinter ihm stand Luna und drehte nervös ihren Zauberstab in der Hand. "Wo warst du? Wir waren alle in Sorge!", stieß er hervor und packte mich an den Schultern, um mich kräftig zu schütteln. "Voldemort...er ist tot", meinte ich und war selbst über meinen Satz überrascht.

"Was?" Ungläubig starrte Harry mich an und ich nickte einfach. "Aber was war mit euch los?", hakte ich nach und er seufzte. "Todesser waren hier. Überall. WIr haben gekämpft - und das ziemlich gut", ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, " doch dann ist irgendetwas passiert. Niemand weiß was, aber die Todesser sind alle auf und davon. Es war ein komisches Geräusch in der Luft; wie ein langer Pfeifton. Und dann haben die Lehrer uns in die Gemeinschaftsräume geschickt." Er zuckte mit den Schultern, wobei ich sah, wie angespannt er doch war. "Sie wissen mehr, aber erzählen wollen sie uns nichts", zischte er und schüttelte den Kopf.

"Der schon wieder...", raunte Ron und ich wirbelte herum. Draco.

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Okay, Leute. Ich hasssssseeee mich soooooooooo sehr. Ich hab sooo lange nicht mehr aktualisiert. Ich bin eine furchtbare Person, hey. Aaaaber - mein Internet funktioniert wieder und ich werde hoffentlich wieder öfter updaten.

DANKE für die vielen Reads, die ich bereits habe, ich hab euch ja so lieeeb! ;*

Was sagt ihr zu der Situation? Draco kann sich an fast nichts erinnern. - DRAMA, baby, haha

Loveeeeeee youuuuuu all<3333

eure LumosRose♥

Ps.: Ich stelle mir Raven als Lorde vor (auch, wenn sie jetzt tot ist, haha) und Robin auch, nur eben eeeetwaas anders. Auch Zwiling sehen meistens ein wenig verschieden aus. Meistens.