Ich hatte nichts gegen diese Farbe. Ganz und gar nicht. Ich trug sie sogar sehr oft. Aber es gab da diesen schwarzen Schleier, welcher sich ab und zu über meine Sicht legte, meine Kehle einschnürte, mir die Kraft zum Atmen nahm.
So, als ob man tief Luft holen möchte, aber es geht einfach nicht. Man darf immer nur ein bisschen einatmen, sodass man die Fähigkeit zum Überleben hat. Sinne benebelnd, Kräfte raubend. Es drückt auf's Gemüt und irgendwann spürt man es kaum noch und es ist als ob man seinen Körper schließlich verlassen würde und sich selbst von oben herab zusieht. Ein langer Pfeifton zog sich durch die Luft.
Er zerriss. "Granger?", jemand stupste mich von der Seite an und ich sah erschrocken auf. "Wollen wir gehen?", Draco sah mich besorgt an. Ich starrte auf das frische Grab vor mir. Mein nasses Gesicht brannte und stach vor Kälte, ich hatte geweint. Langsam hatte ich das Gefühl, meine Wimpern hatten schon kleine Eiskristalle gebildet. Es war zwar Frühling, jedoch war es, als hätte sich das Wetter meiner Stimmung angepasst. Malfoy gab mir seine Hand, welche erstaunlich warm war. Ich vermisste meinen Vater. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seinem Mantel. "Du bist furchtbar kalt. Ich habe dir doch gesagt, dass Du das Kleid nicht tragen sollst...", rügte er mich leise. Er hatte recht, es war wirklich viel zu dünn für dieses Wetter. Trotzdem hatte ich mich verpflichtet gefühlt, etwas Schönes anzuziehen. Da ich aber nur ein schwarzes Kleid hatte, war dieses sommerliche in Frage gekommen.Auch bezweifelte ich, ob sich Draco wirklich Sorgen um meine Gesundheit machte, oder vielleicht doch nur auf Gerald eifersüchtig war. Dieser war der Sohn eines Kollegen meines Vaters und, zugegeben, ziemlich attraktiv. Typisch Draco.
Vorsichtig zog er mich von dem Grab weg und in Richtung der Autos. "Wir sind sowieso schon spät dran", sagte er und wir kletterten in den Wagen meiner Mutter. Diese frischte im Moment ihr verlaufenes Make-up auf und fuhr dann ohne ein Wort los. Die Bäume rauschten an uns vorbei und ich starrte benommen aus dem Fenster.
"Wir sind da", meinte Draco nach einer Weile und half mir aus dem Auto. Im Gasthaus war es stickig, noch dazu saßen wir an einem Tisch im Raucherbereich, da viele der Freunde meines Vaters rauchten. Hustend ließ ich mich an einem Platz nieder, ließ die Hand von Draco nicht los. "Interessante Truppe, was?", flüsterte er und rückte neben mich auf die Bank. Ich nickte und sah über die Runde, welche großteils aus Männern über 40 Jahren bestand.Überrascht stellte ich fest, dass Gerald neben mir saß, welcher mir ein bezauberndes Lächeln schenkte. Ich spürte die unermessliche Eifersucht Malfoys, welche mir in den Rücken stach und drückte beruhigend seine Hand. "Mein Beileid, noch einmal... Dein Vater war ein toller Mann. Oh, ich darf dich doch duzen? Ich bin nur zwei Jahre älter", meinte er und grinste mich an. "Ja, natürlich", erwiderte ich und griff nach einer Speisekarte.
"Das mit dem Duzen würde ich mir noch einmal überlegen. Zwei Jahre sind doch ein starkes Stück", meldete sich Draco zu Wort. "Ach, höre nicht auf ihn", sagte ich lächelnd, "er ist nur neidisch, da er ein halbes Jahr jünger als ich ist." "So... Und mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte Gerald belustigt und seine Augen blitzten kampflustig auf. "Malfoy, Draco Malfoy", zischte der blonde Junge. Seine Eifersucht war wie immer unbändig und süß. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. "Er neigt zur Überfürsorglichkeit", erklärte ich Gerald, welcher verständnisvoll nickte.
Interessiert musterte ich den Jungen vor mir. Seine Haare waren rabenschwarz und seine Augen überaus dunkel. Noch einer von den Lestranges? Gerald Lestrange... Nein, wohl kaum. Ich wusste es besser und Draco wahrscheinlich auch, da dieser ja mit den Kindern von Bellatrix aufgewachsen war. Er würde ihn wiedererkennen.
"Was machst du denn in deiner Freizeit, Draco? Interessanter Name, übrigens." "Wie gesagt, ich halte nichts vom Duzen, Gerald. Ich habe kaum Freizeit, aber falls doch, versuche ich Granger zufriedenzustellen." Ich verdrehte die Augen. "So ist das also?", Gerald schmunzelte und wir machten alle unsere Bestellungen. "Und was machst du so?", fragte Draco nach einer Weile und legte den Arm um mich. "Ich reite." Förmlich spürte ich, wie Malfoy das Lachen im Halse hochkroch. "Aber das ist auch schon eine Weile her, seit ich auf der Farm meiner Tante war. Zurzeit beschäftige ich mich viel mit meinem Studium." "Studium? Oh, was studierst du denn?", räusperte ich mich. Meine Neugier war geweckt.
Doch dann wurde das Essen serviert und wir waren alle zu sehr mit Messer und Gabel beschäftigt. Außerdem schien Draco froh, dass unser Gesprächsfluss so abrupt unterbrochen worden war. "Der Kerl ist ziemlich eigenartig", flüsterte er mir nach einer Weile zu und ich seufzte. Auch zwischen Hauptgang und Dessert war keine Zeit, denn ich wurde von den Freunden meines Vaters ausgefragt.
"Und, geht ihr beiden auf die selbe Schule?", fragte Mr. May, Geralds Vater. "Ja", meinte ich nickend und nahm einen Schluck Wasser. "Dein Vater hat mir erzählt, dass du auf eine Mädchenschule gehst", sagte er verwundert. Überrumpelt rang ich nach Worten.
Draco legte mir eine Hand auf die Schulter. "Dann war das aber überhaupt eine dämliche Frage, wenn Sie das bereits wussten. Außerdem hat Hermine dieses Jahr gewechselt. Und falls Sie es nicht wussten, wir sind beide schon volljärhig und haben schon unseren Abschluss. Wir sind zurzeit in einer Fortbildungsschule", rettete er mich mit unverschämter Art. Das hatte ich natürlich nicht bedacht. Dass wir eigentlich schon mit der Schule fertig sein sollten. Immerhin war ich schon 19 Jahre alt. Wie peinlich.
"Er kann manchmal etwas stürmisch sein, entschuldigen Sie", meinte ich schnell und meine Mutter begann zu grinsen. Eindeutig genoss sie den fliegenden Wortwechsel, welcher nun zwischen Draco und Mr. May ausbrach. Natürlich. Denn meine Mutter liebte Draco ja, wie ihren eigenen Sohn. Seufzend stützte ich mich mit meinem Ellenbogen ab. "Und warum ist der Junge überhaupt dabei?", wendete sich Mr. May etwas wütend an mich, "ist er dein Freund?" Als ich länger nicht antwortete, nickte Draco für mich und er lehnte sich zurück. "So ist das also. Aber gut zusammen passen... Das solltest du nicht böse aufnehmen, aber du bist doch so ein kluges Mädchen", meinte Geralds Vater und lächelte mir zu. Mir kam fast mein Esssen wieder hoch. "Wissen Sie, es ist wirklich peinlich, so etwas anzunehmen, wenn man keine Ahnung hat. Draco ist der klügste Junge an meiner Fortbildungsschule und noch dazu sehr liebenswert. Leider wird er zu oft missverstanden und Sie können sich nicht vorstellen, was er schon alles geleistet und auf sich genommen hat."
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Malfoys zufriedenen Gesichtsausdruck. "Gerald, ich denke, wir gehen jetzt", meinte er erzürnt und die beiden erhoben sich. "Ich studiere das Phänomen der Zauberei, echter Magie. Ich versuche zu beweisen, dass es sie gibt und das werde ich auch", flüsterte Gerald mir zu, bevor er seinen Mantel schnappte und seinem Vater hinterherrauschte.
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Prosit! :)
Bereits vor einem Jahr habe ich diese FF begonnen, traurig, dass es so lange braucht, meine Ideen zu verwirklichen.
Ich habe schon die ganze Geschichte fertig 'skizziert', habe den Zettel aber nicht bei mir. Und JETZT HABE ICH DIESEN GERALD ERSCHAFFEN, DER MEINE GANZEN PLÄNE ÜBER DEN HAUFEN WIRFT...
Loooooooveeeeee youuuuuu all<33333
Eure LumosRose♥
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Dracos Schicksal
FanfictionFortsetzung von Hermines Schicksal. Hogwarts wurde wieder errichtet und die Schule hat begonnen, doch von Frieden kann keiner sprechen. Das Trimagische Turnier fordert Opfer und Tom Riddle erhebt sich auf ein Neues. Hermine wird unfreiwillig zum reb...