Flammen

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"Zurück nach Hogwarts, würde ich sagen!", schlug ich lächelnd vor, als wir zu unserem Zelt appariert waren. "Oh, nein...", raunte er grinsend und schlang seine starken Arme um mich. Noch immer standen wir im Regen. "Was soll das heißen?", fragte ich misstrauisch. Was war jetzt bloß wieder in ihn gefahren? "Ich möchte noch Zeit mit dir verbringen, nach diesem Liebesgeständnis!", lachte er selbstgefällig und zog arrogant eine Augenbraue hoch. Sofort errötete ich. "W-was willst du damit sagen?", stotterte ich und er strich über meinen Rücken. Das Gefühl strahlte Wärme aus und ich lehnte meine Stirn gegen seine Schulter. Er zog mich noch näher. "Lass uns ein wenig überlegen, was wir den Lehrern sagen oder die Zutaten besprechen...oder-", ich unterbrach ihn, indem ich meine Arme um seinen Nacken legte und meine Lippen verlangend auf seine legte. Ich konnte ihm nicht einfach weiter zuhören. Das ging im Moment einfach nicht. "Oho, wie stürmisch", neckte er mich, als wir uns kurz voneinander lösten. Dann drückte er mich wieder näher an sich und vergrub seine Finger in meinem nassen Haar. "Ich liebe dich so, so sehr", schluchzte er und ich horchte erschrocken auf. Hatte ich etwas falsch gemacht? "Du weißt nicht, wie schwer es war, dich davon zu überzeugen. Nachdem ich schon einmal so lange für dich gekämpft hatte..." Vorsichtig befreite ich mich aus der Umklammerung und sah ihm in die glitzernden Augen. "Heißt das, dass Du dich tatsächlich erinnern kannst?", fragte ich unsicher und in mir stiegen Zweifel auf. "Ja...", hauchte er und rieb sich über das Gesicht. "Das...", murmelte ich nervös, "ist schön. Aber es ist nicht möglich, dass Du all diese Dinge fühlst!" "Ich tue es aber, Granger!", rief er verzweifelt. In seiner Stimme lag Wut. "Das kann nicht sein. Du lagst unter einem Imperius-Fluch", sagte ich leise und senkte meinen Blick. "Gut, dann sagen wir eben, dass es Magie ist. Nicht alles ist einfach so zu erklären. Du solltest das wissen, als klügste Hexe weit und breit." "Das bin ich nicht", protestierte ich und meine Wangen fühlten sich ganz heiß an. Draco ignorierte meinen Einwand eiskalt:"Weißt du, auch Raven war einmal ein Kind. Sie ist nicht von Grund auf böse. Jeder hat irgendwo seine Schwächen und Grenzen. In diesem Fall war ich ihre Schwäche, könnte man meinen." Ich verstand nicht wirklich, wie er all dies meinte, auch, wenn ich es verstehen wollte. Mit all meinem Herzen. Malfoy verschwand im Zelt. Ich folgte ihm.
Zitternd saß er auf dem Bett. Bemerkte er denn nicht, dass er alles nass machte?
"Ich habe sie nicht retten können!", flüsterte er eindringlich und starrte auf seine bebenden Hände. "Ich habe mit aller Kraft versucht, euch beide zu beschützen, zu behalten, aber es ist mir nicht gelungen", weinte er und ich stürzte zu ihm. "Dich trifft keine Schuld", meinte ich hilflos. Ich hatte keinen Schimmer, was ich sagen sollte. "Ich werde dich auch wieder verlieren. Das tue ich immer." Stumm setzte ich mich neben ihn. "Du wirst es schaffen, mich bei dir zu behalten. Immerhin bist du der erste Mensch, der es schafft, mir fast den Verstand zu rauben." Peinlich berührt schlug ich die Hand vor den Mund, in der Hoffnung all die Worte wieder dorthin zurück zu schicken. Langsam sah er auf und mich an. "Granger", seufzte er und ich nickte bloß. Liebevoll strich ich ihm die nassen, tropfenden Haarsträhnen aus der Stirn.

Diese Nacht hatte Draco Albträume. Furchtbare Albträume, gegen die ich nichts ausrichten konnte. Schließlich kroch ich zu ihm unter die Decke und er nahm mich in den Arm. Diese Perspektive gefiel mir noch immer sehr gut - ein schlafender Draco. Ohne Hemd. Etwas unsicher legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herzschlag klang schnell und aufgeregt. Ich musste schmunzeln. Nach einer Weile pochte sein Herz in einem normalen, beruhigenden Rhythmus, welcher mit dem Geräusch von den Regentropfen, welche gegen das Zelt schlugen, harmonierte und mich schließlich einschläferte.

Dracos Sicht:
"Nicht jetzt, Malfoy, ich muss noch Professor Trelawny meine Meinung sagen", murmelte Granger und ich sah zu ihr. Ihre Augen waren geschlossen und sie atmete ruhig. Eindeutig hatte sie im Schlaf geredet. Vorsichtig lugte ich auf meine Uhr. Es war früh am Morgen und noch sehr düster. Trotzdem konnte ich Granger in der Dämmerung sehr gut erkennen. Ihr unbändiges Haar stand ab und sie hatte sich ganz eng um mich geschlungen. Ich unterdrückte ein Lachen und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Sie sah wirklich niedlich aus, wenn sie schlief, doch man durfte sich nicht vom Schein trügen lassen. Ohne Zweifel war sie eine druchtriebene Hexe, aber bei Merlins Bart, das liebte ich an ihr.
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen. "Habe ich dich geweckt?", fragte ich sie schuldbewusst, doch sie schüttelte müde den Kopf. "Gut, ich werde aufstehen und zusammenpacken", teilte sie mir verschlafen mit und schlüpfte dann aus dem Bett. Sie trug ihr leichtes Nachthemd mit Spitze. Warum hatte ich das vorher nicht bemerkt? "Starre doch nicht so!", tadelte sie mich, auch, wenn ich merkte, dass ihr es insgeheim überhaupt nichts ausmachte. "Warum hast Du es dann überhaupt mitgebracht? Am Anfang unserer Reise wolltest du noch Weasley heiraten." "S-so war das gar nicht...", meinte sie beschämt und ich rollte die Augen, bevor auch ich mich aufmachte und begann Frühstück zu richten.

Hermines Sicht:
Schließlich hatten wir alle unsere Dinge gepackt und standen mit unserem Rucksack da. Ich streckte mich im wohl nie endenden Regen und betrachtete Malfoy aus dem Augenwinkel. Viel war passiert dieses Jahr, aber nie hatte sich geändert, dass ich ihn liebte. Das Leben war schon verrückt. Vorsichtig zog ich meinen linken Ärmel hoch und betrachtete das Mal. Es schmerzte unglaublich. "Tut es weh?", fragte Draco mit einem Unterton in der Stimme, welcher mir nicht gefiel. "Deines auch?", schloss ich aus seinem Verhalten und zog die Augenbrauen zusammen.
Plötzlich zuckte ein grüner Lichtblitz durch die Luft und ich warf mich instinktiv auf Draco, worauf wir zu Boden fielen. "Woher kam das?", keuchte er und ich zückte meinen Zauberstab. "Ich habe keine Ahnung", meinte ich aufgebracht und suchte die Baumreihen vor uns mit meinen Augen ab. Hastig richteten wir uns auf und auch er holte seinen Zauberstab hervor. Rücken an Rücken hielten wir die Stäbe schützend vor unsere Körper. Hinter einem Baumstamm flitzte etwas Rotes. "Nein", schnappte ich entsetzt nach Luft und setzte demjenigen nach. "Granger!", brüllte Draco mir nach, doch ich hörte nicht auf ihn und rannte so schnell ich konnte. Die Person war nicht weit von mir entfernt, ich spürte es. Da war sie!
"Stupor!", schrie ich aufgebracht und die Person fiel zu Boden. Schnell sprintete ich die letzten Meter zu ihr und hob den Zauberstab auf.
Grob zerrte ich sie an den Schultern hoch und drückte sie gegen den nächsten Baum. Die roten Haare wehten im stürmischen Wind, sahen aus wie feurige, wilde Flammen.

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Tja. Ich glaube, dass ihr erraten könnt, um, wen es geht höhö :D

So und jetzt möchte ich euch allen danken. Ihr könnt mich immer wieder aufbauen und das auf unglaubliche Weise!
Im letzten Kapitel habt ihr mir sooo viel positives Feedback gegeben, was ich gar nicht erwartet hätte! Aber ich bin so froh, dass ich meine Erfahrungen bei Wattpad teilen kann :) Ich habe euch alle sehr gern, müsst ihr wissen...
Ich habe es mit Hermines Schicksal weiter gebracht, als ich je gedacht hätte. Über 110k reads - das ist Wahnsinn! Und jetzt hat mich sogar ein Mädchen kontaktiert, dass eventuell die Geschichte vertonen möchte (YouTube). Das alles schmeichelt mich natürlich sehr :)

Looovveeee youuu all<33
Eure LumosRose♡
(27.07.15 [27.07.1997 war der Kampf zwischen den Todessern und dem Orden des Phoenix aus Harry Potter und die Heiligtümer des Todes])

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Dracos SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt