Der Smaragd der Vergänglichkeit

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Ich riss die Augen auf und Licht blendete mich. Eine sanfte Brise strich über meine Haut und ich bemerkte, dass Draco seinen Arm um mich gelegt hatte. Sein Atem ging ruhig und regelmäßig. Automatisch machte sich ein Lächeln auf meinem Mund breit. Vorsichtig strich ich ihm ein paar hellblonde Strähnen aus der Stirn. Wenn er schlief sah er so friedlich und niedlich aus.
Wieder einmal fiel mir auf, dass unter seinen Anzügen doch Muskeln steckten. Meine Wangen liefen rot an und ich versuchte an etwas anderes zu denken.
Daran war doch nur dieser Feuerwhiskey schuld. Das hatte nichts mit Liebe zu tun. Es war alles ein großer Fehler. Ich versuchte mich aus seiner Umklammerung zu befreien, jedoch hielt er mich fest. "Wohin denn so eilig, Granger?", murmelte er ohne ein Auge zu öffnen. "Ähm..." "Schon gut, ich kann verstehen, dass nun etwas in dir vorgeht", seufzte er und legte seine Hand an meine Wange. Sein graues Augenpaar sah mich an. Er richtete sich auf und schnappte sich meine Hand. Langsam strich er mit seinem Daumen über meine Finger und küsste sie dann. "Das war alles nicht das, was ich wollte...", sagte ich aufgebracht. Seine Gesten brachten immer wieder Zweifel in mir auf. "Mir ist bewusst, dass Du deine Meinung nicht vom einen Tag auf den anderen ändern wirst, aber ich habe dir gesagt, dass ich dich hart umkämpfen werde." Bestimmt und doch liebevoll klangen seine Worte. "Es war ein Fehler", sprach ich meine Gedanken aus, "ich wollte mich auf Ronald konzentrieren und hier bin ich schon wieder...mit dir." Kurz zuckte sein rechter Mundwinkel, sonst zeigte er keine Reaktion. "Beantworte mir ehrlich, Granger. Was ist besonders an Weasley? Was verbindet euch beide noch?" "I-ich weiß nicht, wie...auf was Du hinaus willst!", meinte ich stotternd und zog meine Hand von ihm weg, um meine Arme zu verschränken. "Doch, das weißt du", erwiderte er mit verführerischem Unterton und legte seinen Zeigefinger unter meinem Kinn an, "du weißt auch, dass Du mich damit auf die Folter spannst, Hermine." Bei der Erwähnung meines Vornamens begann mein Herzschlag zu rasen. "Warum wirst du denn so rot?", er kam mit seinem Gesicht dem meinem näher. Kurz zögernd legte er seine Lippen auf meine. Das Gefühl war wie immer unbeschreiblich. Seine Hände schlangen sich um meinen Körper, um mich wieder näher an ihn zu ziehen. Erst jetzt traf es mich wie ein Blitz: Ich hatte nichts an. Peinlich berührt drückte ich ihn von mir, unterbrach dadurch den leidenschaftlichen Kuss.
"I-ich habe nichts an", machte ich ihm leise klar und starrte auf die weiße Decke. "Ich weiß, Granger. Gestern hat es dir nichts ausgemacht. Da durfte ich mich sogar daran erfreuen, dich wie ein Geschenk auszupacken...", sagte er mit einem dreckigen Grinsen und ich rang nach Luft und Worten. Stattdessen wickelte ich schnell die Decke enger um mich. "Es war ein Fehler", meinte ich schnippisch und zog die Augenbrauen zusammen. "Was daran war ein Fehler? Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wir wissen nicht, ob wir das hinkriegen - ob wir überleben werden. Und wenn es nach mir geht, dann will ich die restliche Zeit mit dir verbringen. Bis zum Schluss...", er griff nach meiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Wie benommen starrte ich darauf.
"Das kann schon sein. Aber...was ist mit Ron? Er war immer meine große Liebe und ich seine." "Vielleicht war es an der Zeit für eine neue Liebe, für eine neue Zeit." Eine Träne tropfte auf die Matraze. "Was immer auch passiert, wird passieren und ich hoffe, dass Du dich am Ende für mich entscheiden wirst." Er löste seine Hand von meiner und erhob sich, um aus einer anderen Ecke des Zeltes Kleidung zu holen.
Leise schluchzend warf ich mich zurück in die Matraze und zog die Decke über meinen Kopf. Warum war eigentlich alles so kompliziert? Egal, was ich machte, es würde jemanden verletzen. Wie war ich eigentlich darauf gekommen, jemanden wie Draco zu lieben? Wir waren schon immer verfeindet gewesen. Ab dem Moment, in dem er in das Haus Slytherim gewählt worden war. Vielleicht war genau das das Problem. Eine Feindschaft, die auf etwas völlig anderem, als wahrem Hass basierte - einer jahrenlangen Tradition, ausgelöst von vier Gründern einer Schule. Salaza Slytherin, Godric Gryffindor, Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff hatten damit einen immer währenden Streit ausgelöst. Das Problem war jedoch auch, dass sich noch immer viele Zauberer an deren Methoden hielten und darauf vertrauten - so auch auf die Kammer des Schreckens, welche nun kaum noch so schrecklich war wie zuvor.
Andererseits hatten die vier Häuser auch ihr Gutes. In jedem war genau die Sorte von Leuten, der man sich so ähnlich war. Jedoch gab es diesen Spruch, dass Gegensätze sich anzogen.
Ich zog die Decke etwas hinunter und beobachtete Malfoy, wie er Frühstück zubereitete. Genau das war es, was ich an ihm so schätze. Er war anders. Er war weder so wie alle Slytherins, noch wie ein Gryffindor, Ravenclaw oder Hufflepuff. Das war erfrischend. Natürlich hatte er eine listige Art, welche mich in seinen Bann zog, aber es stimmte nicht, was man sagte. In Slytherin waren nicht die bösen Zauberer. Darauf vertraute ich.
"Kommst du essen?"
Schnell schlüpfte ich in mein luftiges Spitzennachthemd. Es war nicht besonders wärmend, aber ich war doch auch nur ein Mädchen, das jedem gefallen wollte - nun gut, vielleicht nicht jedem.
Er nippte an einer dampfenden Tasse und wies auf den Platz gegenüber. Nickend setzte ich mich und nahm eine Scheibe Toast. Ich konnte nicht leugnen, dass ich es liebte, wenn er das Essen zubereitete.

Dracos Sicht:
"Du meintest, dass Du das entziffern kannst, also walte deines Amtes", forderte ich sie auf und sie begann stirnrunzelnd die Runen auf dem großen Stein zu lesen. "Sie sind nicht mehr so gut zu erkennen, aber ich sollte es schaffen." Seufzend beugte sie sich hinab und streckte mir so ihr Hinterteil entgegen. Sie machte das doch eindeutig mit Absicht. Grübelnd steckte ich meine Hände in die Hosentaschen - nur für alle Fälle - und drehte mich zur Seite.
"Wenn die Sonne steht am höchsten Punkt,
das Schloss des Gärtchens funkt,
Wird Einlass geboten,
Dem Lebenden und Toten.
Doch achtet die Zeit,
Geht nicht zu weit,
Dürft nicht lange verweilen,
Der Tod würd' euch ereilen."
"Eigenartiges Gedicht. Langsam gehen mir diese Rätsel auf die Nerven", bemerkte ich und kickte einen kleinen Stein mit der Schuhspitze weg. "Das stimmt. Hier sind noch Koordinaten." In ein kleines Büchlein kritzelte Granger diese und sah dann auf. "Eine Ahnung, was das bedeuten könnte?", fragte sie und warf ihr Haar zurück. "Hör' auf mich zu verführen!" "Was?", spielte sie geschockt das Unschuldslamm. "Wie kann ich Abstand von dir halten, wenn du solche Dinge tust?" "Welche Dinge?" "Solche Dinge eben...", meinte ich schmollend, worauf sie ungläubig den Kopf schüttelte. "Wenn die Sonne am höchsten Punkt steht - das ist zu Mittag. Dann werden wir irgendwo hineingelassen. Aber wir dürfen nicht zu lange bleiben, sonst sterben wir", riet ich und sie nickte anerkennenden. "Das ist schon mal einleuchtend." "Dann sollten wir jetzt los", schlug ich vor und beobachtete, wie sie ihre Notizen durchstudierte. "Mhm", machte sie, als höre sie mir gar nicht zu. Verdammt, sie war einfach unglaublich attraktiv. Warum war ihr das nicht klar? Ich legte den Arm um ihre Schulter. "Komm schon, es geht weiter", meinte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

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Heyy :)
Ich wollte euch nicht enttäuschen und habe extra noch ein Kapitel geschrieben ;) Deswegen ist es auch einfach nur langweilig...
Aber ich schreibe euch morgen noch eins!! (hoffentlich :/)
Ich bin nur grade bei meiner Oma und die ist circa so drauf:"Gib mal das Werkel da weg!! Geh raus an die frische Luft, Du brauchst Vitamin D! Deine Daumen sind doch schon ganz blabla und deine Augen viereckig!! Hilf doch deiner Mutter mit deiner Schwester...meeehhh, meeeh, meeeehh!" Tjaaa. Great.

Loooooovveee youuuu all
Eure LumosRose❤

PS.: Ich habe die ganze Zeit das Opening von Death Parade im Kopf, haha :D (der Anime ist genial)

(10.07.2015)

Dracos SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt