"Ich soll mich bei dem entschuldigen?", keuchte Draco ungläubig und fuhr sich durch die Haare. "Ja", gab ich trocken zurück und stapfte weiter. Eigentlich war schon Zimmerruhe, aber mit ihm war jedes Mal das Chaos auf ein Neues perfekt. "Hier trennen sich unsere Wege, Malfoy", meinte ich und starrte den dunklen Korridor entlang, welcher nicht wirklich einladend wirkte.
"Tun sie das?", gähnte er und ich verdrehte die Augen. "Natürlich. Dein Gemeinschaftsraum ist dort unten", seufzte ich und schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, ich bin noch immer ein wenig verwirrt. Du könntest mich ja begleiten", schlug er grinsend vor. "Niemals...", zischte ich, worauf sein Grinsen noch größer wurde. "Aber als braver Gryffindor ist das deine Pflicht", scherzte er und ich atmete tief durch. "Nun gut", meinte ich langsam und ertappte mich selbst dabei, wie ich den Gedanken, mit Draco nachts durch Hogwarts zu schlendern, gut fand.
"Braves Mädchen", neckte er mich und nahm mir meine Bücher einfach aus der Hand, "ich muss mich für deinen Dienst doch auch bedanken und revanchieren." Freundlich zwinkerte er mir zu und ich spürte, wie die Röte mir ins Gesicht schoss. "Du bist süß, wenn du rot wirst", bemerkte er plötzlich und ich blieb abrupt stehen. "Was?", stieß ich hervor und ließ möglichst unauffällig mein Haar in mein Gesicht fallen. "Granger, sage mir, du warst in mich verliebt oder? Während ich in meinem eigenen Körper gefangen war...", mutmaßte er und mein Herz begann zu rasen. Ich räusperte mich und ignorierte seinen Satz einfach. "Also stimmt es... Wie aufregend", lachte er und ich schämte mich in Grund und Boden. Was war das für ein Spiel, welches er da spielte? "Du bist ganz schön von dir selbst eingenommen und arrogant noch dazu", zischte ich und ging weiter. "Und du bist ein Besserwisser, aber das mag ich an dir." Ich atmete tief durch. Keinesfalls würde ich mich von ihm weiter provozieren lassen. Für ihn war das Getue hier nur ein Spiel, doch für mich war es etwas viel Größeres. Es war beschämend, dass ich jeden seiner Blicke verfolgte, an seinen Lippen hing, jedes Wort, das er von sich gab, fünf Mal überdachte und ihm auf eine gewisse Art und Weise überall hin folgte, während er mich als ein kleines, lustiges Mädchen empfand. Er hatte wohl eine neue Seite an mir entdeckt, die ihm gefiel, denn sonst würde er sich nicht mit einem Schlammblut abgeben.
Stumm gingen wir die Treppen hinab und standen schließlich vor der Wand, welche in den Slytherin Gemeinschaftsraum führte. Nur eine kleine Schlange in der Mauer wies darauf hin, dass er sich dahinter befand. "Komm", meinte Draco und nahm plötzlich meine Hand. Seine war so kalt, dass ich erschauderte. "Nein, nur bis hierhin und nicht weiter", sagte ich und senkte meinen Blick. "Oh", er lies meine Hand los und verschwand durch die Wand. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich seufzte.
Dracos Sicht:
"Bis hierhin und nicht weiter", diese Worte hallten in meinem Kopf wider. Was hatte sie damit gemeint? Den Gemeinschaftsraum? Unsere Freundschaft? Mein Erinnerungsvermögen? Meine Gedanken kreisten nur noch um sie, seit ich mein Bewusstsein wieder erlangt hatte. Das war einerseits beschämend, da sie ein Schlammblut war, andererseits äußerst interessant. Gab es Gefühle, die sich in einem Körper verankerten oder etwas Derartiges?
"Draco, mein Lieber. Wir haben einen Plan, um Potter zu besiegen. Bist du einverstanden?"
"Haha, um Narbengesicht zu vernichten, mache ich alles."
"Alles?" Ihre Augen starrten mich gefährlich an.
Ich drehte meinen viel zu warmen Polster einmal um und seufzte. Es fühlte sich an, als wären meine Erinnerungen hinter einer Tür, welche in Mitten eines schwarzen Nichts existierte.
"Die Trimagischen Champions aus diesem Team sind Ronald Weasley und Draco Malfoy."
Ich rieb mir über das Gesicht. Granger hatte sowas doch schon erwähnt, oder etwa nicht?
"Noch wach, Draco?" Erschrocken sah ich auf und sah, dass sich die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte. Licht schien in den Raum und ein langezogener Schatten befand sich darin. "Parkinson?", flüsterte ich in die Dunkelheit und der Schatten nickte. "Ich wollte eigentlich zu -", doch ich schnitt ihr das Wort ab:"Jemand anderen, oder?" "Ja", piepste sie und schlüpfte ins Zimmer. Zu wem wollte sie wohl? So viel hatte sich verändert und ich hatte kaum etwas davon mitbekommen.
Für mich war das ganze schlimm genug, doch wie musste es sich für Leute anfühlen, die ich vergessen hatte? Oder für Leute, deren Gefühle ich vergessen hatte?
Hermines Sicht:
Gähnend richtete ich mich auf und starrte auf das leere Bett neben mir. Es war wohl verflucht, sonst wären nicht Ginny und Raven darin gelegen. Langsam schlurfte ich in den Waschraum und dachte über die Fächer nach, die wir heute haben würden. Erste Stunde würde Zaubertränke an der Reihe sein.
Im Gemeinschaftsraum waren schon einige Gryffindors, welche miteinander plauderten oder noch schnell Hausübungen schrieben. Die Letzteren verachtete ich. Mit hocherhobenen Kopf stolzierte ich aus dem Raum und achtete nicht auf die anderen. Warum sollte ich auch? Ich brauchte niemanden von ihnen mehr. "Hermine!", rief eine mir nur zu bekannte Stimme und ich blieb abrupt stehen. "Was ist los, Ronald?", fragte ich gestresst. Noch immer hatte ich nicht vergessen, was er mir schon alles angetan hatte. "Na ja... Seit du und dein Freund...seit ihr wieder da seid, da bist du so verschlossen und wartest nicht mehr auf uns." "Ich warte schon seit langem nicht mehr auf euch", gab ich schnippisch zurück und ging wieder weiter. "Warte, Hermine", keuchte er, "darf ich dich begleiten?" "Das ist mir völlig gleich, Ronald", gab ich wahrheitsgemäß zu und beschleunigte meinen Schritt.
In den Korridoren war schon einiges los. Ein paar kleine Hufflepuffs mit Besen in der Hand rannten lachend an mir vorbei. Wie sehr wünschte ich mir, auch so unbeschwert zu sein. Nein, natürlich war das Leben von keinem ein Honigschlecken, jedoch war mein Durchhaltevermögen in letzter Zeit sehr auf die Probe gestellt worden. Ich starrte auf die Bücher in meinen verbunden Händen und begann zu schmunzeln. Manchmal wurde mir alles zu viel. Vielleicht war ich einfach zu schwach. Zu verletzlich. Wer wusste das schon? Malfoy natürlich.
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Es tut mir sooooooo unendlich leid .-. Aber ihr wisst ja gar nicht, was für einen Stress ich habe?! Das ist echt unglaublich, haha.... Na ja ;)
Und wisst ihr was noch unglaublich ist? Ich habe tatsächlich 100k bei Hermines Schicksal erreicht *-* Ihr seid einfach...WOOOOWWW!!! Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder bessere und mehr Kapitel zustande bekomme, haha, ich bin ja echt unmöglich :)
Looooooooooooveeeeeee youuuu all<333333
eure LumosRose♥
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Dracos Schicksal
FanfictionFortsetzung von Hermines Schicksal. Hogwarts wurde wieder errichtet und die Schule hat begonnen, doch von Frieden kann keiner sprechen. Das Trimagische Turnier fordert Opfer und Tom Riddle erhebt sich auf ein Neues. Hermine wird unfreiwillig zum reb...