Harry war schon lange gegangen, als ich endlich wieder alle Bücher eingeordnet hatte. Müde trottete ich aus der Bibliothek, da fiel mein Blick auf eine große Blutlache, welche wahrscheinlich zu Madam Pince gehört hatte. Filch war zu nichts nutze. Immerhin hatte er dies nach etlichen Stunden noch immer nicht beseitigt. Das schwache Licht der untergehenden Sonne tauchte den ganzen Raum in ein herbstliches orange. Erschöpft starrte mir mein Spiegelbild in der roten Flüssigkeit entgegen und ich war im Moment gebannt von diesem Anblick. Plötzlich spürte ich einen unangenehmen Schmerz in meinem Unterarm. Was war das bloß? Ich blinzelte ein paar Mal, in der Hoffnung, das würde das Stechen auch nur in irgendeiner HInsicht mildern.
Aus der Blutlache starrte mich Ginny an. Hatte ich mich getäuscht? Ich trat einen Schritt näher. Nein, es war Ginnevra. Mein Gehirn und meine Müdigkeit spielten mir hier eindeutig einen Streich. "Manchmal muss man Opfer bringen, um das zu erreichen, was man möchte", wisperte die Gestalt in der Blutlache. Auch, wenn mir die Worte durch Mark und Bein gingen, es durfte nicht wahr sein. Erschrocken stürzte ich aus der Bibliothek. "Du kannst nicht davor wegrennen, wer du bist, noch kannst du es ungeschehen machen", sagte eine Stimme und ich krempelte den Ärmel hoch. Die Schlange starrte mich durch ihre mandelförmigen Augen an und zischte laut. "Lasst mich doch endlich in Ruhe, er ist tot", murmelte ich verzweifelt und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Manchmal muss man Opfer bringen", wiederholte es sich und die Worte schienen aus der Ecke und jedem Winkel zu mir zu schießen. Hastig schob ich den Ärmel wieder über das Mal und schüttelte den Kopf. Ich war müde. Vielleicht war ich auch einfach hungrig, so wie Ron immer sagte.
Es fühlte sich falsch an der großen Tafel zu sitzen und einfach zu essen, wenn man wusste, dass das Ende bevorstand und man langsam verrückt wurde. Die einzige Hoffnung war Robin. Aber wer war sie eigentlich?
Ich seufzte und stützte meinen Kopf in die Hände und starrte auf meine Mahlzeit. Laut schmatzend saß Ron gegenüber von mir. Ja, ich hatte ihn vermisst, aber auf welche Art wusste ich nicht. Oh, er hatte bemerkt, dass ich ihn anstarrte. Er hielt inne und sah mich an. Ich schenkte ihm ein Lächeln und er aß schmunzelnd weiter.
"Hermine." Erschrocken sah ich auf. Nein, nicht er. "Ich muss mit dir reden." Damian Markov. Was machte er hier? Er war einer der Personen, von denen ich nicht gedacht hatte, wieder mit ihnen konfrontiert zu werden. "Bitte." Widerwillig erhob ich mich und folgte ihm aus der großen Halle, während uns alle raunend bestaunten. "Sie blamieren mich vor jedem", meinte ich wütend, doch er sagte nichts darauf. Draußen am Korridor blieb er hinter einer Säule stehen und atmete tief durch. "Ich will dich wirklich nicht belästigen, Hermine, aber du weißt, dass ich das Fedra schuldig bin. Außerdem kommt es immer wieder auf dich hinaus..." "Auf mich?", ich starrte ihn ungläubig an und verschränkte die Arme. "Ja, auf dich", seufzte er, "egal, wonach ich forsche, recherchiere - die Spuren führen immer nur zu dir. Das heißt, dass du die Antwort auf alles sein könntest. Ich weiß schon länger, dass du irgendetwas verbirgst und das wissen auch deine Freunde." Was wusste er? Mein Herz begann schneller zu pochen. "Was haben meine Freunde gesagt?", fragte ich möglichst kühl und versuchte ihn mit meinem Blick zu durchbohren. "Nicht viel", antwortete er knapp.
Dracos Sicht:
"Wer ist der Kerl?", fragte ich an Pansy gerichtet und nahm einen Schluck Wasser. Mein ernster Blick war an einen Auroren geheftet, welcher gerade Hermine abführte. "Das ist Damian Markov", meldete sich Blaise zu Wort. "Und was macht er mit ihr?", fragte ich verwirrt und er zuckte die Schultern. "Na ja... Er ist ein ganz schön nerviger Typ und will dauernd irgendetwas von Granger. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er sich in sie verliebt hat, also wird er es ihr vielleicht gestehen und sie kommen zusammen und sie werden sich küssen. Ende", lachte Blaise, welcher sich wohl köstlich amüsierte. Komischerweise stimmten mich seine Worte nicht besonders fröhlich und ich musste schlucken. "Nun, ich glaube, dass ich jetzt schlafen gehe", meinte ich und stand auf. Ob sie mir glaubten? "Jetzt schon? Na gut, wir kommen dann später nach", qiuetschte Pansy und zwinkerte mir zu. Seit wann war sie so nervig?
Flink schritt ich voran und schloss die Tür hinter mir und damit all das Gemurmle und die vielen Blicke aus. Tief atmete ich durch und ließ die Stille und die Kälte, welche mich umgab, auf mich wirken. Was war an Granger so besonders, dass ich ihr nachschlich? Ich hörte sie reden. Gar nicht weit weg von hier. Ganz in der Nähe. Leise folgte ich den aufgeregten Stimmen, welche mich schließlich auch wirklich zu ihnen führten. Sie hatten mich noch nicht bemerkt. "Es gibt aber nichts, das ich verberge", fauchte Granger und Damian legte plötzlich seine Hände an ihre Hüften, worauf ihre Augen groß wurden. Was machte dieser Mistkerl da? "Weißt du, du bist mir wichtig Hermine, ich will nicht, dass irgendetwas mit dir passiert, wenn du weißt, was ich meine...", schleimte er sich bei ihr ein. Sie sah verängstigt und etwas eingeschüchtert aus.
Langsam kam er ihr näher. Was zum...? Unbändige Wut stieg in mir auf. Und schon im nächsten Moment, hatte ich Granger von ihm weggestoßen und hielt den Auroren an seinem Kragen hoch. Röchelnd versuchte er etwas zu sagen:"W-was machst d-du d-da?" Am liebsten hätte ich ihm für diese Worte den Schädel eingedroschen. "Draco!", stieß Hermine erschrocken hervor und bedeckte ihren Mund mit ihren Händen, um nicht weiter zu schreien. Mit all meiner Kraft schleuderte ich ihn gegen die Steinmauer und stolzierte dann auf ihn zu. Ich ging in die Hocke und starrte ihn an. "Ich werde das nicht zulassen", flüsterte ich und er rieb sich seinen Kopf. "Das werden wir sehen", grinste er. Was war mit dem Kerl los? Sofort schlug ich ihm mit der Faust ins Gesicht. "Draco, Draco", wimmerte Granger und legte ihre Hand auf meine Schulter. Automatisch entspannte sich mein Körper wieder und sie zog mich von ihm weg. "Es tut mir...leid", stotterte sie und ich wusste nicht, ob die Entschuldigung an ihn oder mich gerichtet war.
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Heyy! Tut mir echt leid :( es ist auch nicht so lang, aber ich bemühe mich echt, wieder mehr zu schreiben!
WIe hat es euch so gefallen? :)
Ach ja! Schaut euch doch 'mal die Besetzungsliste an und sagt mir, ob ihr mit meinen Vorstellungen der Charaktere übereinstimmt! :D
Looooooveeeeeee youuuuuu all<333
eure LumosRose♥
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Dracos Schicksal
FanfictionFortsetzung von Hermines Schicksal. Hogwarts wurde wieder errichtet und die Schule hat begonnen, doch von Frieden kann keiner sprechen. Das Trimagische Turnier fordert Opfer und Tom Riddle erhebt sich auf ein Neues. Hermine wird unfreiwillig zum reb...