Stark versuchte ich ein Schluchzen zu unterdrücken, was mir fast nicht gelingen wollte. "Das…hättest du - gut so!", stotterte Draco und schien verwirrt. Kopf schüttelnd nahm er meine Hand in seine und wir trotteten wieder aus dem Anwesen. "Wieso?", murmelte ich leise, aber mit durchdringlicher Stimme, "warum tust du solche Dinge, Draco? So bist du kein Stück besser als sie." Meine Stimme versagte fast bei den Worten, klang brüchig. "Ich liebe dich, das weißt du, aber…" Zitternd schloss ich die Augen und einsame Tränen kullerten meine Wangen hinab. Ich liebte ihn so sehr, nie würde ich ihn von meiner Seite lassen. "Du willst mich doch nicht etwa verlassen?", fragte er misstrauisch. "Niemals!", beteuert ich hastig und sein Druck um meine Finger wurde stärker, worauf ich kurz zusammen zuckte. Was war mit ihm los? Was war mit mir los? Alles schien verkehrt zu laufen. "Du darfst dein Ziel nie aus den Augen verlieren", schärfte er mir ein und sah mich durchdringend an. Blau. Grau.
"Mein Ziel? Was ist dein Ziel? Möchtest Du mich noch? Willst du überleben? Willst du uns noch?"
"Was willst du andeuten?" Ich öffnete meinen Mund, doch ich brachte keinen Ton hervor.
"Gut, dann lass uns weiter gehen." Kurz nickte ich und folgte ihm dann weiter.
"Wohin?", fand ich meine Stimme wieder. "Wir werden Robin finden müssen, wenn wir überleben wollen, wie du sagst", die letzten Worte spuckte er, als wäre es Gift. "Liebst du mich?", sagte ich mit bebender Stimme und stoppte abrupt.
"Das ist jetzt nicht wichtig, also komm."
"So?", fauchte ich und riss mich von ihm los. Meine Trauer war von unermesslicher Wut überschattet worden. "Du bist ein Idiot, weißt du das? Ich habe alles für dich aufgegeben!", schluchzte ich und meine Hand sauste auf seine Wange hinab. "Wofür war die?", fragte er unverschämt und sah mich verständnislos an. "Du bist unmöglich!", fuhr ich ihn an und strich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. "Wenn du das so siehst", sagte er schnippisch und stapfte weiter. "Wohin willst du?", brüllte ich ihm hinterher. Wollte er mich hier lassen? Das war nicht der Draco, den ich kannte, denn ich liebte.
"Nachhause." "Jetzt?", piepste ich und er nickte. Flink schnappte er sich meinen Arm und wir apparierten. Ich hatte gar keine Möglichkeit mehr, mich zu beschweren.
Es zerriss mir das Herz, dass er sich anscheinend doch nie geändert hatte. Hatte Damian am Ende doch Recht? Das machte meine Situation noch schlimmer. Tatsache war, dass ich alle meine Freunde und Bekannten, welche sich wirklich etwas aus mir machten, zurückgelassen hatte. Dieses Gefühl war unerträglich, genauso wie Dracos Ignoranz. Ich fand mich vor Malfoy Manor wieder. Entsetzt weiteten sich meine Augen. "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", äußerte ich und sah mich gehetzt um. "Tja, nach deiner Meinung hat niemand gefragt", meinte er leise und ich spürte, wie mein Herz noch ein Stückchen mehr einriss.Grob umklammerte er mein Handgelenk und zerrte mich hinter sich her und drückte seinen Zauberstab gegen die Brust, welche sich hob und sank. "Draco", setzte ich an, doch er gab mir mit leichtem Druck zu verstehen, dass ich still sein sollte. Im Prinzip wollte ich doch nur alles richtig zwischen uns stellen. Ich wollte nicht, dass er mich ignorierte - oder, was er da auch immer machte. Leise seufzend folgte ich ihm und drehte das Stück Holz in meiner Hand, welches mir schon so viele treue Dienste erwiesen hatte.
Ich liebe dich doch. Und du mich. Bis zum Schluss, weißt du noch? Oder war am Ende die Sache mit der Heirat Schuld? Unbewusst schüttelte ich den Kopf. Das konnte nicht stimmen. Niemals. Jedenfalls redete ich mir brav ein, dass nicht ich der Grund dafür war. Immer mehr Zweifel kamen in mir auf, zerfraßen mich von innen. Kaum konnte ich mich darauf konzentrieren, keinen Mucks zu machen, während sich mein allergrößter Schatz sich mit mir durch den Garten, auf sein Grundstück schmuggelte. "Stupor", hatte Draco schon gezischt, bevor ich realisiert hatte, dass ein feindlicher Todesser sich vor uns aufgebaut hatte. "Törricht, sie glauben, dass wir ohne Wissen hier aufkreuzen", meinte er schmunzelnd und drückte meine Hand leicht, was ich als Liebesbeweis nahm. "Komm", unterbrach er meine Gedanken und zerrte mich weiter. Keuchend drückte er sich gegen die Hausmauer, welche seine schwarze Kleidung weiß färbte, genauso wie der Schnee, welcher langsam auf uns herab rieselte. "Du liebst mich doch?", wimmerte ich, doch er ignorierte mich. "Draco!", fauchte ich wütend, doch er reagierte nicht, was abermals Tränen in meinen Augen aufsteigen ließ. Rüpelhaft zog er mich weiter und ich spürte, wie ich mir die Haut an meinen Händen abschürfte. Tapfer schluckte ich den brennenden Schmerz hinunter. "So...", wisperte Draco und holte den Dolch hervor, welcher den Glanz des Schnees reflektierte. Schwer atmend starrte er ihn an, so tat ich es ihm gleich und sah mich selbst darin. Mein Auge. Es war weit aufgerissen, blutunterlaufen und Angst lag darin. Flink trat er einen Schritt beiseite und lehnte sich erneut gegen die Mauer und lugte zum großen Glasfenster hinein. "Welch ein Glück", meinte er leise und lächelte. Seine grauen Augen funkelten gefährlich und plötzlich sprang er durch die Scheibe. Ein lautes Klirren war zu vernehemen und tausende von kleinen Splittern flogen durch die Luft. "Draco!", kreischte ich erschrocken und verdeckte mein Gesicht mit den Händen. Klein und spitz bohrten sich die Scherben in meine Haut, doch das war im Moment egal. Mit klopfendem Herzen hetzte ich ihm nach, das kaputte Glas knirschte unter meinen Stiefeln.
"Das war... einfach", sagte eine Stimme und ich sah mich erschrocken um. Auf dem Boden lag eine Gestalt mit rabenschwarzem Haar. Verächtlich drehte Draco mit seiner Schuhspitze sein Gesicht in Richtung Decke. In seiner Brust steckte der Dolch. "Tom Riddle", entfuhr es mir. "Wie-was, das ist nicht möglich", bemerkte ich stotternd und wich entsetzt und etwas angeekelt einen Schritt zurück. "Doch, es ist möglich. Er ist nicht mutig und verkriecht sich gerne in seinem Nest", meinte er lächelnd und zog den Dolch wieder aus dem leblosen Körper. "Was ist mit dir passiert?", fragte ich kopfschüttelnd und vergrub mein Gesicht in den Händen. Meine Gedanken liefen im Kreis. Draco. Tom Riddle. Es war viel zu einfach. "Ich spüre die Verbindung einfach viel stärker", drang seine Stimme an mein Ohr und er legte seine Hand auf meinen Arm. Erschöpft sanken meine Arme wieder an meine Seiten und er begann noch breiter zu grinsen. "Das ist doch schön", äußerte er und ich legte den Kopf schief. War es das? Es war viel zu einfach. "Hat er etwas bei sich?", fragte ich und er zuckte die Schultern, um im nächsten Moment schon neben ihm zu hocken. Eilig durchsuchte er seine Taschen. "Sein Zauberstab", murmelte er und zerbrach das gestohlene Stück. Ich fühlte mich schon etwas wohler. "Oh... Ein Zettel", rief Draco und kam auf mich zu, "lies du ihn vor."
Tief atmete ich durch, bevor ich anfing die Zeilen laut auszusprechen, welche auf dem Stück Papier geschrieben standen.
Draco, du törrichter Junge, du glaubst, dass mein Tod noch irgendetwas an der Sache ändert, nicht wahr? Nie wäre ich kampflos gestorben, wenn ich es nicht gewollt hätte.
Ich wünsche dir und dem Schlammblut dennoch viel Erfolg.
Lord Voldemort
"Ein Brief? Das ist doch nicht seine Art", räusperte ich mich geschockt und hörte, wie mir das Blut in den Ohren rauschte. "Ist doch...egal", gähnte Draco und legte sich plötzlich auf den Boden.
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Heeeeyyy, ich glaube, dass ihr seit Ewigkeiten nichts mehr von mir gehört habt und das hier nur ein Mini-Kapi ist, aber jaaa :)
Ich hoffe, dass es euch trotzdem neugierig gemacht hat, auch, wenn es ein bisschen Shit ist, also mir gefällt das Kapitel überhaupt nicht :D
Loveeeeeeeee youuuuuuuu all<333333333
eure LumosRose♥
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Dracos Schicksal
FanfictionFortsetzung von Hermines Schicksal. Hogwarts wurde wieder errichtet und die Schule hat begonnen, doch von Frieden kann keiner sprechen. Das Trimagische Turnier fordert Opfer und Tom Riddle erhebt sich auf ein Neues. Hermine wird unfreiwillig zum reb...