Der See

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(Lied gehört beim Schreiben: Ukyo's Melody)

"Was weißt du?"

"Es war wirklich schwer etwas zu diesem Thema zu finden...", schmollte ich und verschränkte die Arme. Herausfordernd starrte er mich an. "Nun gut, nun gut... Der Smaragd der Vergänglichkeit ist etwas, das eigentlich noch nicht viel Aufmerksamkeit von den Leuten bekommen hat. Das ist aber auch unser Glück, sonst könnte ihn jemand schon genommen haben." "Komm zum Punkt", unterbrach er mich unhöflich. "Ja...", seufzte ich und zog eine Augenbraue hoch, "man findet den Smaragden in einer schwarzen Tulpe auf einer großen, verzauberten Blumenwiese." "Das, Granger, ist mehr als kitschig. Hast Du dir das in deinem Muggelhirn ausgedacht?" Arrogant grinste er mich an. "Keineswegs", sagte ich bitter und schüttelte den Kopf. Nun, Muggel war ein eindeutiger Fortschritt im Gegensatz zu Schlammblut.
"Woran denkst du?" Er hob mein Kinn mit seinen kalten Fingern an. "Nichts", log ich. "Das stimmt auf keinen Fall, ich kenne dich." Sofort lief ich rot an. "Ich denke an früher - als du mich immer beschimpft hast." Sein Augen sahen leer aus. "An diese Zeit erinnere ich mich nicht gerne", meinte er plötzlich. "Wirklich?" Tränen stiegen auf. "Ja", hauchte er und ich bemerkte, dass seine Augen einen verdächtigen Glanz hatten. "Wir müssen bald los", flüsterte er und nahm meine Hände. Gebannt starrte ich darauf. "Ich-ich kann das nicht", stotterte ich und riss mich los. Ich konnte das alles nicht nochmal mit ihm durchmachen. Mich in ihn verlieben. Die anderen für ihn im Stich lassen. Das alles hier. Schluchzend stürzte ich davon. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich wollte, noch was ich wollte. Schwach und alleine fühlte mich. Dies war eindeutig eine prekäre Situation und ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich tun sollte. Früher waren mir nie solche Probleme in den Weg gelegt worden.

Plötzlich stieß ich gegen jemanden. Blinzelnd sah ich auf und direkt in Damians Gesicht. "Hermine, genau dich habe ich gesucht", meinte er und seine Stimme klang äußerst unsicher. "Was ist los?", ich wischte mir über das verweinte Gesicht. "Deine Eltern... Bei einem Unwetter ist ein Baum auf euer Haus gestürzt und dein Vater ist - oh mein Gott, Hermine, es tut mir so leid!" Er stürzte sich auf mich und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich schlüpfte an der Seite an ihm vorbei. Mein Vater. Ich musste etwas gegen diesen Fluch unternehmen. Ohne weiter nachzudenken lief ich durch die Korridore. 

Dracos Sicht:

Wo war sie hin? Ich musste sie finden. Eine Weile hatte ich ihr noch folgen können, doch man würde nicht glauben, wie schnell dieses Mädchen war. In der Ferne hörte ich, wie Peeves Schabernack trieb. Seufzend schüttelte ich den Kopf. 

Ein paar Meter vor mir stand dieser Auror, welchen ich geschlagen hatte. Verdutzt starrte er auf den Boden. "Hast du Granger gesehen?", rief ich ihm in sicherem Abstand zu. Ich traute diesem Typen einfach nicht. "J-ja...", stotterte er. "Wo ist sie?", brummte ich und verschränkte die Arme. Ich hatte mir ein Versprechen gegeben. "Da lang." Ich nickte und ging weiter, an ihm vorbei. "Sie schien ziemlich aufgewühlt und ihre Reaktion..." Abrupt blieb ich stehen. "Ihre Reaktion worauf?", fragte ich misstrauisch und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. "Ich wollte sie umarmen, sie trösten. Ihr Vater ist gestorben. Ich wollte ihr doch nur helfen, aber sie..." So ein verdammter Mistkerl. "Und wie hast du ihr das berichtet? Klingt nicht so, als hättest du es ihr schonend beigebracht!", brüllte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. "Das ist wie bei einem Pflaster - kurz und schmerzhaft." Er lächelte schwach. Und dies war der Moment, in dem ich meine Beherrschung verlor und meine Faust sein hässliches Gesicht, welches noch vom letzten Mal demoliert war, traf. Stöhnend fiel er zu Boden und ich rieb mir die Knöchel. Langsam beugte ich mich zu ihm. "Pass auf, was du sagst", zischte ich und machte auf den Absätzen kehrt.

Zügig hastete ich den Gang entlang, welcher schließlich nach einigen Abzweigungen endete. Ob sie vorher abgebogen war? Vorsichtig öffnete ich die Tür, welche nach draußen zum großen See führte. 

Granger saß auf einem Stein am Ufer. Es regnete wie in Strömen und die Tropfen prasselten laut auf das Dach. Sie musste frieren.  Sollte ich zu ihr? Würde sie mich sehen wollen? Ihre Eltern waren sicher netter als meine gewesen, jedoch liebte auch ich meinen Vater. So konnte ich mir vorstellen, dass der Verlust riesengroß sein musste.

"Draco", herrschte er mich mit herausgestreckter Brust an, "der dunkle Lord hat dir diese wichtige Aufgabe anvertraut, deswegen musst du sie auch erledigen." "Ach, Vater, so war das doch nicht. Ihr wolltet lediglich, dass er euch wieder einen Funken Respekt erweist." "Hüte deine Zunge, Sohn." "Sonst was? Ich fürchte dich nicht mehr. Der dunkle Lord könnte mich jeden Moment töten und es wäre dir egal. Mich - deinen einzigen Sohn." Meine Augen brannten und fühlte sich heiß an. "Warum kann Raven sich denn nicht dort einschleichen? Sie wäre gerade zu perfekt für ein solches Werk", schlug ich vor. "Es geht um unsere Familienehre, mein Liebling. Daran lässt sich nun leider nichts mehr ändern", meine Mutter trat in das flackernde Licht, der immer kleiner werdenden Kerze. Liebevoll legte sie ihre Hand auf meine Schulter. "Euer Mitleid, Mutter, hilft mir nicht. Er wird mich töten, früher oder später und dann werdet ihr es bereuen, euren einzigen, tapferen Sohn geopfert zu haben." "Ich weiß, mein Schatz." "Und wenn ihr beide von Familienehre redet, da entsinne ich mich doch recht, dass Raven Bellas Tochter ist. Falls ich mich dann auch nicht täusche, ist Bella deine Schwester." "Seit wann bist du so frech?", die Hand meines Vaters sauste auf mich nieder. "Du wirst tun, was man dir sagt, dein Wille oder auch der von uns, deinen Eltern, steht hier keinesfalls zur Debatte. Hier geht es nur um die Gerechtigkeit und den Triumph des dunklen Lords." "Um das ging es doch schon immer", meinte ich.

Ich öffnete meine Augen wieder. Ich hasste diese Erinnerungen. Sie schmerzten unheimlich, nahmen mir die Kraft zum Atmen und all die Willensstärke. Vielleicht musste ich auch nur willensstark für sie sein - mein ein und alles. Durch den Regen rannte ich auf sie zu. "Granger!" Erschrocken sah sie zu mir hoch. Ich liebte ihre braunen Rehaugen. Sie erinnerten mich an süße, cremige Schokolade und dunkles Kirschenholz. Beides Dinge, welche ich mochte und nicht zusammenpassten. Vielleicht auch, wie wir beide.

Hermines Sicht:

Draco schlang seine Arme um meinen zitternden, kalten Körper. Sein weißes Hemd war klitschnass und triefende, dunkelblonde Stähnen klebten ihm an der Stirn. Ich wollte etwas darauf sagen, doch er hinderte mich daran, indem er seine Hand auf meine Wange legte. "Ich liebe dich", wisperte er und für einen Moment war ich mir sicher, dass es keine Regentropfen waren, welche sein Gesicht benetzten. "Draco", wimmerte ich und mein Herz krampfte sich zusammen. Langsam strich er mir eine nasse Locke aus dem Gesicht und seufzte. Durchdringend starrte er mich durch seine eisigen, grauen Augen an. Er leckte sich über die Lippen, bevor er zu sprechen begann:"Ich werde immer dafür kämpfen, dass du mich liebst. Immer." 

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Yoooooooooo ;D ROMMAAAANCE 

Was sagt ihr dazu? :) 

Ich habe jetzt noch eine Woche Schule - wird grausam.

Montag gehe ich Wasser untersuchen (im Schulteich), Dienstag gibt es eine schöne Wanderung im Gelsengebiet und am Mittwoch gehe ich ins Museum (das ist in Ordnung). Donnerstag dann nur noch 4 Stunden Schule und Freitag gibt es ein wunderhässliches Zeugnis :d. Was mich daran aufregt, ist meine Deutschnote (2). Hatte ich in meinem Leben (stolze 14 Jahre, haha) noch nie. Deswegen...meh.

Na jaaaa. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Sonntagabend :)

Loooooooveeeee youuuuuu all

eure LumosRose♥

Ps.: Diese letzte Stelle im Regen habe ich schon vor ein paar Monaten geschrieben, als ich noch an Hermines Schicksal gearbeitet habe. Ich wusste, dass irgendwann im zweiten Teil der richtige Moment kommt, um es einzusetzen, haha ;**
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Dracos SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt