Hastig holte Granger ein großes Buch mit rotem Ledereinband hervor. "Hier ist eine Karte...mit deren Hilfe können wir dort hin gelangen." Konzentriert schlug sie eine Seite auf und entfaltete ein Stück Papier, welches zu ihr gehörte. Leise murmelte sie vor sich hin. Seufzend verschränkte ich die Arme.
"Hier, ich hab's!", meinte sie nach einer Weile und deutete auf einen kleinen Fleck auf der Karte, "nun, es ist nicht weit von hier. Eine Stunde?" Ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Wie sehr wünschte ich mir, dass all dies bald vorbei sein würde und ich Zeit mit Granger verbringen durfte - ohne solcher Umstände. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich sie. "Es ist nicht klug zu lesen während man zu Fuß im Gebirge unterwegs ist, oder?" "Nein..." Eindeutig schien sie mir nicht zuzuhören. Milde lächelte ich und umschloss ihre Hand mit meiner. Sie beschwerte sich nicht. Interessant. "Sie erwecken doch mein Interesse, Granger." "Was denn?" "Deine Stimmungsschwankungen", lachte ich und schüttelte den Kopf. "Ach?" "Im einen Moment wehrst du dich, als wäre ich dein Todfeind und im anderen kannst du nicht genug von mir bekommen." Ihr Gesicht lief rot an. "I-ich folge nur deinem Rat, den Dingen ihren Lauf zu lassen - für's Erste!", versuchte sie sich rauszureden. "Natürlich."
Stumm gingen wir nebeneinander her. Die Engpässe sahen gefährlich aus, jedoch kümmerte sie sich nicht wirklich darum und las weiter in diesem blöden Buch. "Irgendetwas gefunden, das uns auch weiterhelfen könnte?", fragte ich sie hinter zusammen gebissenen Zähnen und versuchte nicht in die Tiefe zu starren, welche sich nur einen halben Meter vor mir erstreckte. "Noch nicht...", meinte Granger und der Absatz einer ihrer Stiefel stupste ein paar Steine den Abgrund hinab. "Bitte, höre auf damit. Du weißt, was gestern passiert ist", warnte ich sie und schnappte mir ihr Handgelenk, an welchem ich sie festhielt. "Wenn das dein Wunsch ist", raunte sie genervt und kam hinter dem riesigen Buch hervor, um es in ihre viel zu kleine Tasche zu stecken. Schließlich gingen wir weiter. Trotzdem war ich noch nicht beruhigt.
Plötzlich schien es, als würde mir der verdammte Boden unter den Füßen weggezogen werden. Hart schlug ich wieder auf und ich sah mich gehetzt um. "Granger?", brüllte ich und sah sie schon vor mir liegen. "Was war das?", keuchte sie und ich zog sie vom Boden hoch. Schnell sah ich mich um. Ein paar Gesteinsbrocken hatten sich gelöst und waren hinabgekullert. "Ein Erdbeben", riet ich und sie nickte kurz. "Der Fluch macht sich langsam überall breit", bemerkte sie knapp und wir rannten weiter. Wir waren eindeutig in Eile.
Nach langem Gerenne erreichten wir eine Art eisernes Tor. "Sieht ja aus wie ein Friedhof", äußerte ich und steckte meine Hände in die Hosentaschen. "Alohomora", piepste Hermine und richtete ihren Zauberstab auf das Schloss. Nichts regte sich. "Heißt es nicht, dass es sich zu Mittag öffnet?", warf ich ein und sie nickte energisch. "Warte, ich habe sicher eine Uhr", versicherte sie mir und kramte in ihrer Tasche. Nach einer Weile holte sie einen roten Wecker hervor und ich begann zu grinsen. "Süß", lobte ich sie und trat näher an sie, um ihr sanft einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Zu meiner Überraschung drückte sie mich nicht weg. Vielleicht brauchte sie es ja so sehr, wie ich es tat. Schwer atmend löste sie sich wieder von mir und tippte auf das Ziffernblatt der Uhr. "Es ist 11:54 Uhr. Wir sind gerade noch rechtzeitig hierhergekommen", teilte sie mir mit, ohne jeglichen Protest zu meiner Tat auszusprechen. Schweigend setzten wir uns nebeneinander auf die niedrige Steinmauer.
"Granger?", wiederholte ich etwas verzweifelt. Was hatte sie nur? Plötzlich schwankte sie hin und her. Schnell schloss ich meine Arme um sie und ich spürte wie sie alles schlapp hängen ließ. War sie ohnmächtig? Nur wegen... Also nur wegen dem dunklen Mal war auch untertrieben, aber ich dachte sie hätte sich damit abgefunden. "Granger!", brüllte ich sie an und schüttelte sie. Behutsam nahm ich sie hoch und starrte unentwegt in ihr blasses Gesicht. Ihre weichen Lippen waren zusammengepresst. In diesem Moment wollte ich sie wieder küssen. Absurder Gedanke! Schnell rannte ich zur Bibliothekarin, welche mich überrascht ansah. "Ich...", stotterte ich und suchte nach Worten. Was sollte ich sagen? "Dieses Schlammblut hier, ist gerade umgefallen. Einfach so!", meinte ich und sah sie gemein an, worauf sie überrascht nickte und mich sofort mit ihr ins Krankenzimmer schickte. Ich hatte sie doch nur deswegen informiert, da ich absolut nicht wollte, dass jemand sah, dass ich Granger trug! Ich schämte mich einfach in Grund und Boden als ich mit ihr durch die Gänge rannte, als stünde wirklich ihr wertloses Schlammblutleben auf dem Spiel. Als ich im Krankenzimmer ankam legte ich sie schnell auf ein Bett und verschwand. Niemand durfte mich sehen, wie ich Granger geholfen hatte. Niemals! Und doch musste ich wieder an ihr wunderbar, gelocktes Haar denken, dass wunderbar duftete. Und an ihre weichen Lippen, die ich jederzeit wieder küssen würde... Natürlich nur wenn Granger das letzte Mädchen auf der Welt wäre! Ich musste mich sofort von diesen schrecklichen Gedanken befreien. Vielleicht sollte ich einfach ein anderes Mädchen küssen? Meine Gedanken wurden unruhig. Warum überlegte ich so etwas? Auf einmal stieß ich gegen jemanden. Es war Luna Lovegood, diese Verrückte aus Ravenclaw, Babbelarsch Longbottoms Freundin. Ihre Bücher waren auf dem Steinboden verteilt, doch sie beachtete mich gar nicht. Ich begann zu grinsen und nahm ihre Hand, um ihr hochzuhelfen. Sie nahm sie zu meiner Überraschung sogar und stand wieder vor mir. Langsam beugte ich mich vor und gab ihr einen langen Kuss. Als ich mich wieder von ihr löste, schossen mir unschöne Gedanken in den Kopf. Ich hatte die Verrückte geküsst! Vor allen anderen! Mir wurde schlecht. Luna legte ihren Kopf schief und murmelte:"Warst du nicht ein Todesser?" Das war ihr einziger Gedanke? Neville wird dich umbringen, Malfoy!, waren ihre Worte eindeutig nicht gewesen. Sie war doch vollkommen verrückt! Ich trat ein paar Bücher zur Seite und stieß sie aus dem Weg, um mir freien Weg zu machen. Doch vor mir baute sich Longbottom auf. "Mach das nicht nochmal, Malfoy!", brüllte er mich an und boxte mir in den Bauch. Und nochmal. Und noch ein Mal. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sank ich zu Boden. Alles verschwamm vor meinen Augen und ich legte mich keuchend auf den Boden. Seit wann war er so stark? Warum hatte ich mich nicht gewehrt? Was hatte eigentlich Granger? Das waren meine letzten Gedanken, bevor auch mein Kopf aussetzte und ich höchst wahrscheinlich ohnmächtig wurde.
Ich schüttelte den Kopf und zog die Augenbrauen zusammen. Manche Erinnerungen wollte ich vielleicht doch nicht wieder haben. "Was ist los?", erkundigte sich Granger mit besorgter Miene und strich mir liebevoll über den Rücken. "Nur...nichts", log ich und wischte mir über das Gesicht. "So sah das aber nicht aus", jammerte sie und sah mich ernst an. "Du würdest es nicht wirklich verstehen, du willst es doch auch gar nicht", spottete ich boshaft und wurde mir erst ein paar Augenblicke meiner verletzenden Worte bewusst. "Doch, das möchte ich", widersprach sie mir und in ihrer Stimme lag purer Sanftmut. "Ich habe dir doch erzählt, dass meine Erinnerungen wieder kommen. Nun, das tun sie stoßweise und in den undenkbarsten Momenten", erklärte ich ihr und sie wiegte den Kopf nachdenklich hin und her.
Auf einmal drang ein Knacken an mein Ohr und wir beiden sahen auf. Es sah wirklich bezaubernd aus. Ein paar Sonnenstrahlen leuchteten direkt auf das Schloss des Gartentores. Wie von Geisterhand wurde die Klinke runtergedrückt und wir traten neugierig näher. Mutig drückte Granger die Tür auf, worauf diese quietschend aufschwang. "Das...habe ich nicht erwartet", sprach sie meine Gedanken aus und ich nickte zustimmend.
Vor und erstreckte sich ein Feld voller Tulpen in den verschiedensten Farben - darunter auch vereinzelt schwarze. "Wir schaffen das niemals", sagte sie leise und ihre Stimme brach bei den letzten zwei Worten in ein klägliches Schluchzen.
_______________________________________
Heyyyooo :)))
Ich habe ENDLICH herausgefunden, wie man am Laptop kursiv und fett schreibt. Text markieren und dann erscheint eine Box mit den Optionen....endlich, haha :D
Ich habe euch ein Kapitel für heute versprochen und ein Versprechen halte ich auch!
Zur Zeit bin ich total im Once Upon A Time Fieber *-* Ahhh, ich liebe das Rumpelstilzchen und i don't know why haha...Mr Gold und so - einfach genial. Aber die Geschichte mit Belle!! Aww :( Und Pinoccio haha und...na ja..vielleicht kennt ihr das ja alles :)) (Henry ist der Boss!)
Was macht ihr so? :) Eure Kommentare erfreuen mich jedes Mal aufs Neue und, wenn ich daran denke, dass auch diese FanFiction ein Ende hat (jetzt noch nicht), dann wird mir ganz mulmig zu Mute. Ich glaube nicht, dass ich dann jemals noch eine Dramione FF machen werde, weil ich einfach mein ganzes Herzblut hier rein gesteckt habe - auch, wenn ich tausend Ideen für Dramione FFs hätte...tja. Und jaa, noch 'was: Auch, wenn ich nicht immer auf eure SUUUPPERR SÜSSSEEEN Kommentare antworte, bedeutet das nicht, dass ich sie nicht schätze oder so.... Es ist nur so, dass ich außer beim Schreiben nicht auf Wattpad bin. Früher habe ich echt viel hier gelesen und so, aber jetzt fehlt mir einfach die Zeit und ich werde auch einfach viel zu unruhig dabei. :/
Na ja, will euch nicht weiter mit solchem Blödsinn aus meinem Leben belästigen :) Bis bald!
Loooooooooveeeeee youuuuuu all
Eure LumosRose♥
DU LIEST GERADE
Dracos Schicksal
FanfictionFortsetzung von Hermines Schicksal. Hogwarts wurde wieder errichtet und die Schule hat begonnen, doch von Frieden kann keiner sprechen. Das Trimagische Turnier fordert Opfer und Tom Riddle erhebt sich auf ein Neues. Hermine wird unfreiwillig zum reb...