Schmetterlinge

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(Lied gehört: Half a heart - 1D)

Schließlich waren wir am Rande eines kleinen Stück Waldes angekommen. Vor uns erstreckte sich das weite, prunkvolle Gebirge und nur ein paar Meter weiter weg war ein Stein mit geheimnisvollen Runen, von welchem in meinem Buch die Rede war. Zum Glück hatte ich in der Schule das Fach belegt und würde nun in der Lage sein, sie zu übersetzen.

"Morgen werden wir uns das genauer ansehen", meinte Draco und hob seinen Zauberstab, um das Zelt vor ihm aufzustellen. Seine Silhouette schimmerte im Abendlicht der roten Scheibe, welche gerade hinter einem Berg verschwand und alles in ein orange bis rosarotes Licht tunkte. "Es wird wohl nicht gefährlich, wenn wir nur eine schwarze Tulpe finden müssen", atmete ich erleichtert aus und entzündete ein Feuer inmitten eines Kreises, welchen wir zuvor aus großen Steinen gelegt hatten.

"Das weiß man nie, Granger", seufzte er und sein Blick sah in gewisser Weise traurig aus. "Wie auch immer", unterbrach er die Stille und fuhr sich durch sein hellblondes Haar, "voilà, meine Dame, treten Sie ein." Wie kindisch. Ich begann zu schmunzeln.

Von außen sah das Zelt klein aus, jedoch war es innen geräumig; beinhaltete zwei Betten, einen Tisch, zwei Sessel und eine mittelgroße Schüssel, welche als Waschgelegenheit diente. "Wunderschön", kicherte ich und Malfoy trat näher an mich. "Unser eigenes Heim würde ich natürlich noch schöner gestalten", murmelte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich räusperte mich. Wie kam er jetzt denn auch auf so etwas? Er hatte die besondere Gabe, von kleinen Dingen auf ganz andere zu schließen. "Hunger! Ich habe Hunger, lass uns etwas essen", lenkte ich ab. Abschätzig betrachtete er mich und begann beleidigt den Kopf zu schütteln. "Gut, dann los", er gab mir einen Schubs, worauf ich aus dem Zelt stolperte. Hatte ich ihn damit gekränkt?

Er holte ein paar belegte Brote und Kürbissaft hervor und drückte sie mir in die Hand. Dankend nahm ich sie an und biss ab. Nachdem ich geschluckt hatte, fragte ich verwundert:"Wo hast du das eigentlich her?" "Ich habe so meine Verbindungen in der Küche...", erklärte er schulterzuckend und ich musste an seine Kochkünste denken, welche er schon oft unter Beweis gestellt hatte. Auch er nahm sich Brote - so wie ich glaubte, um weiteren Fragen auszuweichen.

Wie hypnotisiert starrte ich in das knisternde Feuer, welches der einzige Wärmespender weit und breit war. Die Sonne war schon längst untergegangen. Dracos Husten ließ mich hochschrecken. "W-was ist los?", stotterte ich mit klopfendem Herzen. "Nichts", winkte er ab und ich bemerkte eine kleine Flasche in seiner Hand. "Was ist das?", ich zeigte mit strengem Blick darauf. "Was ist was, Granger?", zog er mich spielend unschuldig auf. Seine Wangen schimmerten rosig. "Du weißt was ich meine!" Ich atmete tief durch. "Krübissaft." "So wirkt das aber nicht", deutete ich auf den Aufschwung seiner Laune hin. "Doch." "Lüge mich nicht an, Malfoy", sagte ich scharf und er begann zu lächeln. "Feuerwhiskey, Granger, noch nie etwas davon gehört?", seine Stimme hatte diesen arroganten Unterton. "Hier", meinte er und streckte mir die Flache entgegen. "Das kann ich nicht machen", teilte ich ihm bestimmt mit, "und du auch nicht." "Da ist vieles, das wir vielleicht nicht tuen sollten." Ich ignorierte seine Bemerkung:"Du willst mich doch nur betrunken sehen oder deartiges!" "Und wenn ich das wollen würde, was würde das ändern?" Er grinste mich dreckig an und ich wendete schnell meinen Blick von ihm ab.

Ich war immer vernünftig - das war meine Rolle. Jedoch war es schwer dies beizubehalten, wenn ich mit ihm zusammen war. Viel zu schwer.

"Gib schon her", fauchte ich und riss ihm die Flasche aus der Hand, worauf er laut lachte. Die Flüssigkeit rannte meinen Rachen hinab und brannte fürchterlich. Jedoch löste sie ein warmes - nein, gar ein feuriges Gefühl in mir aus. Als ich die Flasche wieder absetzte, saß Draco plötzlich neben mir und sie rutschte mir aus der Hand. Seine grauen Augen starrten durchdringend in meine. "Was ist los?", fragte ich leise. "Ich habe mich gerade an etwas erinnert." Seine Finger berührten meine und ich sog scharf die Luft ein. "Weißt du, meine Erinnerungen kommen wieder. Ich habe in letzter Zeit Geistesblitze und sie kommen einfach wieder." Nein. Das war nicht gut. Auf keinen Fall. Das war...peinlich. "Als wären sie meine eigenen Erinnerungen - sie fühlen sich jedenfalls sehr echt an." Nein, bitte nicht. "Weißt du, was in der Vergangenheit war und du nicht wirklich erlebt hast... Das solltest du einfach dort ruhen lassen." "Das will ich aber nicht", flüsterte er und strich durch meine Haare. "Ich liebe deine Locken." "D-danke...", murmelte ich und spürte, wie mein Kopf knallrot anlief. "Und ich liebe es, wenn deine Wangen rot werden, aber dank meiner neuen Erinnerung weiß ich, dass die roten Wangen in anderen Momenten noch mehr zur Geltung kommen..." Verdammt, bei Merlins Bart, was wollte er? In meinem Bauch fühlte es sich an, als würden hunderte von Schmetterlingen umherflattern. Seine kühle Haut an meiner war beruhigend und andererseits entfachte sie Feuerwerke in mir. Ich musste etwas sagen. Irgendetwas. "Es tut mir leid, falls ich dich entjungfert habe, obwohl du eigentlich Raven warst." Er blinzelte. Oh mein... Was hatte ich getan? Für einen Moment sah auch Draco aus, als wüsste er nicht, wie er reagieren sollte.

"Ähm...", machte er und kratzte sich im Nacken, "das war nicht mein erstes Mal." Beschämt sah ich zu Boden. "Aber deines... Und einmal ist doch nichts, oder?", begann er wieder mit verführerischer Stimme. Er war nicht leicht dranzukriegen. Das musste der Feuerwhiskey sein. Sanft zog er mich mit seinen starken Händen näher an sich. "Ich liebe dich und du mich, du musst dir dessen nur wieder bewusst werden." "Tue ich nicht!", stritt ich es ab. Was erlaubte er sich eigentlich? Kurz streiften seine weichen Lippen meine. Ich wollte ihn küssen. Aber ich durfte nicht. Aber ich wollte es wirklich! "Für heute Nacht bist du mein", hauchte er und drückte seine Lippen vorsichtig, jedoch aber auch verlangend auf meine. Ich würde es liebend gerne sein, wenn ich nur dieses atemberaubende Gefühl nur nie wieder missen musste. Ohne seine Mund von meinem zu lösen, hob er mich hoch und trug mich ins Zelt.

All die Gefühle - daran war nur der Feuerwhiskey schuld. Da war ich mir ganz sicher; jedenfalls manchmal.

Behutsam setzte er mich auf einem der beiden Betten ab und er sah mir tief in die Augen. "Du meinst es doch ernst mit mir?", fragte er kaum hörbar und hob mein Kinn mit seiner kalten Hand, worauf ich nickte. Das meinte ich doch, oder? "Ich liebe dich", flüsterte er und platzierte seine Lippen an meinem Nacken, "ich werde deinen Körper mit Küssen bedecken und dir zeigen, wie ernst ich es meine." Seine Worte trafen mich tief, jedoch wollte ich mir nichts anmerken lassen. Ich war im Moment unbändig.

Ungeduldig knöpfte ich sein weißes Hemd auf, worauf er zu grinsen begann. Mein Zeigefinger fuhr seine Linien entlang. Ich durfte Draco nicht lieben, aber ich tat es.

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Heyyoo :D heute mal ein Kapitel, das nicht um 00:00 erscheint, haha. Tja...Ferien eben ;)

Was sagt ihr dazu? Ist eigentlich nicht mein Stil, aber so etwas zu schreiben gehört bei FanFictions ja irgendwie dazu, oder? :P (Ist auch eine Entschädigung für das letzte, eher langweilige Kapitel!)

Meinungen? Votes? Privatenachrichten? Wünsche? Beschwerden? ;)

Looooooooveeeeeeeeee youuuuuuuu all

eure LumosRose♥

Ps.: Eure Kommentare sind immer so unglaublich süß *-*


Dracos SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt