Angekommen

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Was machte er schon wieder hier? Er sollte hier lieber verschwinden. "Ich dachte nie, dass ich hier einmal hineinkommen würde", lachte er hochnäsig und trat näher an unsere Gruppe. "Was?", Ronald starrte ihn stutzig an, "wegen Hermine bist du doch so gut, wie immer hier." Nun sah Draco verwirrt aus. "Was redest du, Weaslebee?", er stemmte seine Hände in die Hüften, während alle Leute im Raum das Spektakel verfolgten. Am liebsten wollte ich im Erdboden versinken. "Wenn ihr nicht gerade herum gemacht habt oder auf Todesserjagd wart, dann seid ihr hier gewesen", erklärte er in fragendem Ton und Malfoy legte die Stirn in Falten. "Sagen wir so, du wurdest akzeptiert!", meldete ich mich zu Wort und ging schnell aus dem Gemeinschaftsraum. Welche Schmach. Niemand würde mir je wieder Glauben oder Respekt schenken, wüsste er von dieser Geschichte. Tief atmete ich durch und betrachtete meine Verbände, welche wieder mal gewechselt werden mussten. Vielleicht war dies eine gute Idee, denn nochmal würde ich nicht dort eintreten. 

Langsam trottete ich durch die verlassenen Korridore der Schule und versuchte meine Gedanken zu beruhigen, was mir nicht gelingen wollte. "Granger", eine Stimme hinter mir brachte mich zum Stehen bleiben. Warum verfolgte er mich? "Lass' mich in Ruhe!", sagte ich bestimmt und ballte meine Hände zu Fäusten. "Ich möchte Antworten", meinte er und drehte mich zu sich. "Dann frage jemand anderen!", fauchte ich, doch er scherte sich nicht um meine Wut, sondern drückte mich gegen die Mauer. Erschrocken weiteten sich meine Augen und ich schnappte nach Luft. "Nein", meinte er und schnappte sich meine Handgelenke. Er zog eine Augenbraue hoch. "Was hast du angestellt?", fragte er und ich folgte seinem Blick, welcher auf meine Verbände gefallen war. "Viel. Und du hast mir geholfen", gab ich zu und versuchte mich aus seinem starken Griff zu befreien, auch, wenn mein Herz deswegen verrückt spielte. Sein Oberkörper drückte sich gegen meinen und sein Gesicht war meinem so nahe. "Ich wüsste zu gerne, was ich mit dir in dieser Zeit angestellt habe", hauchte er und ein Prickeln breitete sich über meiner Haut aus. Na ja, du musst wissen, wir haben zwei Mal miteinander geschlafen und du warst die ganze Zeit wegen einem Auror eifersüchtig. Innerlich ohrfeigte ich mich. Im Prinzip konnte ich froh sein, dass er sich nicht daran erinnerte, auch, wenn es schmerzte. "Das wüsstest du gerne?", fragte ich herausfordernd und gab mir noch eine mentale Ohrfeige. Warum stieg ich jetzt auf so etwas ein? "Ich war bei den Mädchen meines Hauses immer sehr beliebt, also vielleicht...auch bei dir?", sein Blick durchbohrte mich. Gemein grinste er mich an und ich biss mir auf die Lippe, um nicht wieder eine dumme Antwort von mir zu geben. "Attraktiv bist du", flüsterte er und ein Schauer lief mir über den Rücken. Seine Hände wanderten zu meinen Hüften und ich musste wieder nach Luft schnappen. "Du solltest jetzt damit aufhören. Vergiss nicht, dass ich ein Schlammblut bin", erinnerte ich ihn, doch er verzog keine Miene. "Vielleicht willst du es nicht hören, Granger", setzte er an, "aber ich fühle, dass da irgendetwas zwischen dir und mir war. Und es noch immer ist." Meine Kinnlade klappte nach unten. "Das glaube ich nicht", meinte ich bestimmt und wollte ihn von mir stoßen, doch er ließ nicht locker. "Es gab eine Zeit - im dritten Jahr. Da fand ich dich wunderbar, wollte es aber nicht zeigen. Was hältst du davon?", lachte er, jedoch antwortete ich nicht, auch, wenn es mich verwunderte. "Gut, dann lasse ich dich jetzt wohl gehen", meinte er und zuckte mit den Schultern, bevor er von mir abließ und in die andere Richtung davon schritt.

Was war mit diesem Jungen falsch? Wahrscheinlich waren es doch nur Hormone, welche ihn trieben so etwas zu sagen.

Trotzdem glitten meine Gedanken zu unseren innigen Momenten, in welchen ich mir so sicher gewesen war, dass er das war, was ich brauchte. Zu seinen weichen Lippen an meinen, seinen kindischen Anspielungen und zu seinen süßen Aussagen. War all das nicht echt gewesen? Es konnte einfach nicht alles umsonst gewesen sein. Und doch war es so. Raven hatte mir eine beträchtliche Zeit meines Lebens genommen und das würde ich nie wieder vergessen, auch, wenn dieses Biest schon tot war.

Dracos SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt