56. Zum verzweifeln

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James P.o.V.

Gedämpfte Stimmen drängen an mich heran und innerlich verdrehe ich die Augen, als ich meine Mutter mit Sirius darüber diskutieren höre, ob ich jetzt zu draufgängerisch geflogen bin oder nicht. Ein kratziges Lachen entfährt mir, als selbst Remus sich einmischt. Auf einmal ist alles still und ich spüre wie sich alle Blicke auf mich gelegt haben. Langsam öffne ich meine Augen und greife zu meiner Brille, ehe ich mich gerade aufsetze. "Da ist ja unser Gewinner. Wir haben ja schon oft mitbekommen, dass Mädchen aufs Feld gerannt sich, wenn du gestürzt bis, aber Lily Evans", mein Vater lächeld mich voller Stolz an und ich brauche ein paar Sekunden, bis ich begriffen habe, was er gesagt hat. "Lily? Lily ist zu mir gelaufen? Das war Lily? Lily Evans? Lily, Wo ist sie jetzt", völlig aus der Fassung gebracht blicke ich in alle Gesichter, die um mein Bett versammelt sind. Stumm zeigt Sirius auf ein Bett neben mir und mein Herz bleibt für einige Sekunden stehen, als ich Lily in diesem Bett liegen sehe. Ich schlucke einmal schwer und wende dann meinen Blick ab. "Wie ist das Spiel ausgegangen", stelle ich meine nächste Frage um mich abzulenken. "Louis hat den Schnatz gefangen, kurz nachdem Lily auf dich gefallen ist und die Treiber von Slytherin haben Strafarbeiten bekommen, weil sie dich mit ihren Schlägern geschlagen haben. Ich hab sie schon zusammen geschriehen, noch ehe du auf dem Boden aufgeschlagen bist", Sirius grinst gequält. "Also mir ist da ehrlich zu viel auf einmal passiert am Ende. Erst dein Sturz und Sirius wie er alle zusammenschreit, dann Lily und dann doch noch euer Sieg. Ich bin immer noch überfordert", berichtet uns Peter ehrlich und wir fangen alle an zu lachen.

Eine Stunde später schickt Poppy alle aus dem Krankenflügel und kommt auf mich zu. "Na, Mister Potter, ich habe ja nichts anderes erwartet, als dass Sie etwas abbekommen. Ist ja auch noch nicht oft vorgekommen, dass Sie nichts abgekriegt haben. Dann wollen wir mal sehen", die Heilerin fängt direkt mich zu untersuchen und mich nach Schmerzen zu befragen. "Das werden bestimmt zwei Wochen im Krankenflügel, außer Sie kommen wieder auf dumme Gedanken und schleichen Nachts raus. Dann werde ich Sie noch zwei weitere Wochen hier behalten. Aber dann können Sie wenigstens Miss Evans Gesellschaft leisten." Ich nicke und blicke zu Lily rüber, "Wann wird sie aufwachen?" "Noch höchstens 24 Stunden, sonst müssen wir uns um ihre Gesundheit sorgen machen." Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meinem Magen aus 24 Stunden und sonst ist etwas falsch.

Poppy geht gerade in ihr Büro zurück, um schlafen zu gehen, doch ich weiß, dass ich kein Auge zu bekommen würde. Also stehe ich auf und setze mich auf Lilys Bettkante und nehme ihre eiskalte Hand. Ohne zu wissen, ob sie mich überhaupt hört, fange ich an zu reden, "Hey, Lily. Ich habe dich vermisst. Zwei Wochen warst du jetzt einfach nicht du und es kann sein, dass du jetzt sogar nicht aufwachst. Das ist alles meine Schuld. Hätte ich Snape vorher aufgehalten, dann wäre dir nichts passiert. Aber ich war zu schwer von Begriff und- und habe stattdessen mich nur um mich gesorgt, um uns. Weil du weggerannt bist, nachdem ich... nach- nach dem Kuss. Da haben wir noch einen Fehler von mir. Ich hätte dich nicht einfach so küssen sollen. Das war falsch von mir. Du hast mir klar gemacht, dass wir nur Freunde sind und dann küsse ich Idiot dich einfach. Nichts in der Welt hat mir dieses Recht gegeben. Mein Kuss war genauso falsch, wie all die Küsse von Snape. Wir sind alle scheiße. Alle Männer sind Idioten und ich bin mit Abstand der Größte. Ich wollte dich so dringend für mich haben, dass ich über Grenzen gegangen bin, die ich niemals hätte überschreiten sollen. Ich wünschte, ich könnte die letzten zwei Wochen und den Ball ungeschehen machen, um von vorne anzufangen, doch das ist nicht möglich. Also bleibt mir nur zu hoffen, dass du mir verzeihst. Ich wollte nie eine Chance auslassen in der Hoffnung, dass die nächste Chance die ist in der ich gewinne, und zwar dein Herz. Aber dadurch bin ich dir nur auf die Nerven gegangen und habe mir die nächsten 100 wenn nicht sogar die nächsten 1000 Chancen zerstört. Doch ich Idiot habe weiter gemacht und alles nur noch mehr kaputt gemacht. Ich war so begeistert, als du mich dann nicht mehr gehasst hast und wollte erst die nächste Chance nutzen, wenn sie mir wirklich richtig groß erscheint. Doch ich habe es wieder verhauen und dieses Mal so richtig. Ich wünschte du kannst mir verzeihen. Die letzen zwei Wochen haben mir klar gemacht, dass ich nicht der einzige bin, der mit dir zusammen sein kann. Auch wenn Snapes Mittel grausam waren, hat er wenigsten den Erfolg verspürt, den ich nie verspüren werde. Er hatte dein Herz und ich glaube, wenn ich nicht gewusst hätte auf welche Art und Weise er das geschafft hat, wäre ich zerbrochen. Aber ich kann so nicht weiter machen. Wenn du irgendwann einen Freund hast, der dich auf ehrlich Weise bekommen hat, dann kann ich nicht daran kaputt gehen, denn damit würde ich mir mein Leben zerstören. Ich werde dich nie aufgeben, aber ich weiß, dass es sehr schwer wird, wenn du mich aufgibst. Vielleicht wirst du nie erfahren, wie ich fühle und du wirst nie mit mir gehen, aber ich werde dich nie vergessen." Tränen rollen aus meinen Augen und fallen auf Lilys Hand. Ohne ein richtiges Lebenszeichen zu zeigen, dreht sie sich und es sieht fast so aus, als würde sie wollen, dass ich neben ihr liege. Ein beruhigender Geruch zieht mir in die Nase, ehe ich neben Lily ins Land der Träume falle.

"Wach auf, du Betrüger! Warum liegst du bei ihr im Bett? Wach auf", ein Kreischen weckt mich und im nächsten Augenblick werde ich vom Bett gezogen und falle auf den harten Boden. Geschockt sehe ich auf und blicke in das Gesicht von Ashly. "Erklär mir warum du mit dieser Schlampe in einem Bett lagst. Jetzt!" "Sie ist keine Schlampe und ich bin wohl im Schlaf zu ihr rüber gegangen." Ashlys Blick wird sanfter und irgendwie fühle ich mich schlecht, weil ich sie anlüge. Nach etwas 15 Minuten verabschiedet sich Ashly und geht zum Unterricht. Später am Nachmittag kommen Tatze, Moony, Wurmschanz und die Mädchen vorbei, doch bleiben sie alle nicht lange, weil sie noch Schulaufgaben machen müssen und da ich selbst auch nichts besseres zu tun habe, setze ich mich auch an den Stoff, den sie mir mitgebracht haben.

Am nächsten Tag verkündete Poppy jedem, der mich besuchen wollte, dass der Krankenflügel für Besucher ausnahmslos gesperrt sei und tatsächlich kommt, ein paar Minuten nachdem Sirius die Diskusation mit Poppy aufgegeben hat, eine Truppe von Heilern in den Krankenflügel, darunter auch meine Mutter. Flüsternd versammeln die Heiler sich um Lilys Bett und fangen an sich zu beraten. Nach gut zwei Stunden gehen die erste wieder und meine Mutter setzt sich zu mir ans Bett. "Wie geht es dir, Jamie. Du siehst etwas blass aus", besorgt streicht sie mir über die Wange. "Wird es Lily bald besser gehen", frage ich anstatt zu antworten. Sie seufzt einmal ehe sie meine Augen mit ihren aufsucht, "Wir können es nicht sagen. Es tut mir so Leid, mein Engel. Ich wünschte ich könnte ihr helfen und das nicht nur, weil sie dir so viel bedeutet. Aber wir wissen nicht was mit ihr los ist. Warum sie überhaupt zusammen gebrochen ist. Sie scheint etwas unternährt gewesen zu sein in den letzten Wochen, aber mehr können wir nicht feststellen. Sie scheint auch nicht in einen Schockschlaf oder ähnliches verfallen zu sein. Es ist zum verzweifelnv  und ich will nichts mehr, als ihr zu helfen." Schmerz schwingt in ihrer Stimme. "Ich glaube ich sollte dir noch etwas sagen. Lily stand in den letzten zwei Wochen durchgehend unter einem Verwirrungstrank, ich wollte ihr helfen, aber ich habe kein Gegenmittel gefunden. Jetzt erscheint es mir so dumm, dass ich dich nicht gefragt habe." Die Augen meiner Mutter weiten sich und ich sehe wie etwas Hoffnung in ihren Augen schimmert, "Ich danke dir, James, dass du mir das gesagt hast. Damit finden wir vielleicht schneller eine Lösung. Nächstes Mal kommst du aber bitte direkt zu mir, wenn einer deiner Mitschüler unter dem Bann eines Trankes steht." Sie steht auf und geht zu einem der Heiler, der noch geblieben ist.

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Hey! Dieses Mal kein sehr spektakuleres Kapitel, aber dafür kommt morgen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit noch eins und das ist spannender. Danke für 10K reads! Das ist einfach eine sooo große Zahl. Ihr seid die Besten ^^ Übrigens hat es bei mir geschneit und ich will jetzt soo dringend die Winterkapitel schreiben, dass ich in nächster Zeiteinfach ganz viel schreiben werde, also könnt ihr euch auf viele Updates freuen.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt