James P.o.V.
Ein dumfer Schrei ertönt und ich zucke zusammen. "Hat bei euch jemand geschrien", frage ich hoffnungsvoll, doch meine Mutter schüttelt den Kopf. "Dann war das bestimmt Lily. Danke, Mum. Aber ich muss jetzt nach ihr sehen. Ich hab dich lieb." Die Frau vor dem Kamin lächelt, "Ich hab dich auch lieb und jetzt rette dein Mädchen." Ich stöhne und das letzte was ich sehe ist das Grinsen meiner Mutter.
Als mein Kopf wieder aus den Flammen auftaucht, schaut mich eine schockierte Lily an und als ich sie anlächle, sackt sie zu Boden. „Was zum- Warum hattest du deinen Kopf in den Flammen? Hast du einen Vollschaden? Wenn das für irgendeinen blöden Streich ist und du die ganze Schule in Flammen setzen willst und guckst wie du nicht abfackelst, bist du tot. Und das nicht durch die Flammen." Ich grinse Lily an und hocke mich neben sie. „Denkst du wirklich ich würde diese Tests mit meinem Kopf durchführen? Wenn ich mir mein Gesicht verbrenne ist das alles andere als lustig, von dem Verlust mal abgesehen." Sie schnaubt ungläubig und verdreht ganz wie es sich für Lily gehört die Augen. „Was hast du denn dann bitte versucht? Wenn der Verlust deines hübschen Gesichts doch so dramatisch ist, warum hältst du es dann verdammt noch mal in in die Flammen?" Ich lache auf und Lily verschränkt die Arme. „Ich habe mit meiner Mutter gesprochen. Das ist wie telefonieren bei euch Muggel nur übers Flonetzwerk." „Flonetzwerk?" „Warte, du weißt doch wohl was das Flonetzwerk ist- Du weißt es nicht oder? Bei Merlins frischfrisiertem Bart, ich dachte du wüsstest alles." „Scheinbar nicht oder?" „Ja, tut mir leid. Ich dachte du wärst mit Alice schon mal gefloht oder mit Marlene oder mit was weiß ich wem. Wenn du flohst kommst du von einem Kamin zum anderen. Du schmeißt ein bisschen Flohpulver in die Flammen, stellst dich rein und sagst wo du hinwillst. Wichtig ist dass du deutlich sprichst und wenn du das machst kommst du dort an wo du ankommen willst." „Also wie teleportieren?" „Wie was? Telefortieren?" Lily grinst mich an, „Teleportieren. Vom einen Ort zum anderen gelangen in wenigen Sekunden mit einem Teleporter. Aber reißt dir das nicht den Kopf ab, wenn du nur mit dem Kopf woanders bist? Hört sich nicht sehr sicher an." „Ich habe keine Ahnung wie es funktioniert, aber mein Kopf ist noch dran und ich habe auch noch nie von jemanden gehört, der den Kopf dabei verloren hat. Also denke ich mal, dass es sicher ist." „Du denkst? Du bist dir noch nicht einmal sicher. Ihr Zauberer seit doch verrückt. Das Zersplintern beim Appetieren finde ich ja schon echt gefährlich, aber den Kopf in die Flammen zu halten und dann nur mit dem Kopf woanders auftauchen. Das ist das dümmste was ich je gehört habe." „Aber es ist nicht gefährlich. Es hat sich noch nie jemand ernsthaft verletzt. Es kann passieren, dass du beim falsche Kamin rausfliegst, wenn du unklar sprichst, aber sonst. Es ist noch nie jemand gestorben und ich werde sicher nicht in die Geschichte eingehen, weil ich der Erste bin." Ungläubig zieht sie eine Augenbraue hoch. „Da wäre ich mir nicht so sicher." Ich strecke Lily meine Hand entgegen und ein fragender Blick schleicht sich auf ihr Gesicht. „Wir müssen noch zu Poppy", ich grinse und Lily scheint überrascht. „Ja, stimmt- Danke." Sie ergreift meine Hand und ich ziehe sie hoch. Als wir beide stehen fängt Lily an zu schwanken. Ich greife wieder nach ihrem Arm, den ich erst vor wenigen Sekunden losgelassen habe und ziehe sie an mich ran. „Ich bin mit nicht sicher ob ich das schaffe", murmelt sie und blinzelt mehrmals. „Dafür bin ich ja hier. Soll ich dich sonst tragen?" Sie schnaubt und entzieht sich meinem Griff, „Ich kann schon noch selbst laufen." Zwei Meter später krallt sie sich am Sofa fest und atmet schwer. „Und damit trage ich dich." Ich gehe zwei Schritte auf sie zu und sie weicht einen zurück. „Ich kann selbst gehen", protestiert sie. „Sicher aber wenn wir nicht jeden zweiten oder mit Glück jeden dritten Meter anhalten wollen, wäre es besser wenn ich dich trage." Ich gehe noch einen Schritt auf sie zu und sie weicht erneut zurück. „Ich gehe selbst und du wirst mich auf dem Boden lassen." „Bei Merlin, Lily, wo ist das Problem wenn ich dich trage?" Sie presst ihre Lippen aufeinander und ihre Wangen färben sich rot. „Ich will einfach nicht getragen werden." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Na schön- Ich will nicht dass all deine auch so tollen Quidditchfans und alle anderen Mädchen aus Hogwarts das sehen. Ich will nicht, dass jemand auf irgendwelche Gedanken kommt und erst recht nicht, weil du in eine Beziehung bist. Du kannst nicht irgendwelche Mädchen herumtragen, wenn es eigentlich nur ein Mädchen für dich gibt." Wenn sie nur wüsste, dass sie eigentlich dieses Mädchen ist. Wenn sie das ganze Gespräch mitbekommen hätte zwischen mir und Ashly, dann würde sie so etwas nicht sagen. Aber dann wüsste sie auch von meinem Geheimnis. „Du hast Recht, Ashly würde das nicht wollen." Es stimmt, Ashly will es nicht. Sie will noch nicht einmal, dass ich den Namen Lily kenne. Wenn sie das hier sehen würde, dann wüsste Lily direkt Bescheid und das kann ich nicht zulassen. Ich lege schließlich meinen Arm um Lilys Schulter und führe sie aus dem Raum.
Vor dem Portrait wartet zum Glückwunsch nur ein kleiner Junge aus der ersten Klasse. „Hey Mike", begrüße ich ihn. „James, ich habe euch beim Training zugesehen und ihr wart erste Klasse, fast so gut wie beim Spiel. Aber ihr müsst jetzt natürlich erst wieder reinkommen. Ich habe mir übrigens Sorgen gemacht, als du solange im Krankenflügel warst. Ich wollte dich besuchen, aber Poppy hat mich nicht rein gelassen und Nachts war ich nur einmal da aber da warst du nicht in dem Bett und ich konnte dich nicht im Dunklen sehen, also bin ich wieder gegangen. Ist das Lily Evans? Freut mich dich kennen zu lernen, Lily. James hat mir schon einiges erzähl. Ich bin Mikel, aber du kannst mich auch Mike nennen. Kannst mich eigentlich nennen wie du willst, aber bitte nicht Mick. Den Namen kann ich nicht ab." Lily lächelt freundlich und scheint etwas überfordert, „Freut mich, Mike." „Kommst du mit zum Krankenflügel und spielst Bodyguard für uns? Wir könnten es gut gebrauchen, wenn ein anstrebender Quidditchweltmeister vor uns her läuft und den Weg frei macht." Breit grinsend nickt er und läuft etwas vor uns, während ich weiter Lily stütze. „Wie siehts aus, Mike, schon Gonni in den Wahnsinn getrieben?" „Noch nicht ganz. Das ist eine Mission, die sich über einige Wochen hinweg streckt, aber ich brauche nicht mehr lange. Ich habe einen guten Plan." „Und wie ist dieser Plan?" „Wenn ich dir das jetzt sagen würde, würdest du ihn mir klauen und das will ich nicht." Ich lache auf und Mike wirft mir ein Grinsen zu, „Du wirst es früh genug erfahren." „Ich glaube nicht, dass es eine Gute Idee ist McGonagall zu ärgern. Am Ende kriegst du noch Nachsitzen aufgedrückt." „Komm runter, Lily. Nachsitzen ist noch nicht mal schlimm. Es ist höchstens etwas langweilig. Aber das kannst du ja nicht wissen." „Du bist unmöglich. Du bringst Mike kein bisschen Manieren bei. Du solltest als älterer Schüler und Schulsprecher ein Vorbild sein." „Er würde das auch ohne mich machen. Er ist einfach mein Freund und die meisten meiner Freunde sind so drauf. Ich meine, guck dir allein schon mal Marlene an und ich habe in den ersten Jahren nichts wirklich mit ihr gemacht, also ist das nicht meine Schuld. Alice ist auch nicht gerade ein Musterschüler und selbst du spielst gerne mal einen Streich. Also halte hier keine Predigten." Gerade als Lily erneut ansetzen will, öffnen Mike uns die Tür zum Krankenflügel und ich schiebe Lily vor mir rein. „Danke, Mike. Komm beim nächsten Mal doch aufs Feld. Ich glaube nicht, dass es jemanden auffällt, wenn du gelegentlich mit trainierst." Er winkt zum Abschied und ist kurz darauf nicht mehr zu sehen.
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Schon immer (jily / flowerpott ff)
FanfictionSeine große Liebe: Lily Evans. Ihr größter Erzfeind: James Potter. Er liebt sie bis zu seinem Tod und sie würde eher sterben, als sich in ihn zu verlieben. Als ihr siebtes Jahr auf Hogwarts kommt, ändert sich jedoch Einiges und vor allem ändert er s...