Lily P.o.V.
Ich wache mitten in der Nacht schweißgebadet auf und spüre noch immer die kalten Lippen auf meinen. Ich stehe auf und gehe zum Fenster. Wenn diese Träume wenigstens aufhören würden. Der Himmel ist dunkel grau und zwischen den vielen Wolken kann man die Sterne sehen. Langsam bewegen sich die Wolken und der Mond kommt zum Vorschein. Bald wird es wieder Vollmond sein. Letzte Nacht habe ich nicht schlecht geträumt, aber dafür lang ich die halbe Nacht wach und habe an Ashlys Lippen auf James' gedacht. Wieder kommt mir das Bild in den Kopf aber jetzt bilde ich mir ein Unsicherheit in James Augen zu sehen. Die gleiche Unsicherheit, die vorhin in seiner Stimme lag.
Ich gehe auf meine Tür zu und trete in den Gemeinschaftsraum. Im Kamin glühen noch die Reste der Holzscheiten und auf einem Sessel sehe ich James sitzen, der in die Glut starrt. „James?" Sein Kopf zuckt ruckartig hoch und er guckt durch die Dunkelheit zu mir. „Hey", antwortet er und seine Stimme ist ungewöhnlich rau. „Warum sitzt du hier", frage ich und taste mich in seine Richtung. Angekommen bleibe ich vor seinem Sessel stehen und versuchen seine Augen im Dunklen ausfindig zu machen. „Ich konnte nicht mehr einschlafen. Aber ist nicht so wichtig. Warum bist du wach?" „Albtraum. Ist nicht ganz so schlimm gewesen wie früher. Ich denke es wird mit der Zeit weggehen." „Wieder Snape?" Ich nicke und als mir auffällt, dass er mich nicht sehen kann antworte ich mit einem knappen „Ja". „Du weißt, dass ich ihn jederzeit mit lieben verhexe, wenn du das willst. Ich brauch nur ein Zeichen, von mir aus verprügle ich ihn auch. Solange er etwas zurückbekommt, für das was er gemacht hat." „Du wirst niemanden verprügeln. Ich bin nicht mehr bei ihm und das ist das Wichtige. Ich bin nur immer noch etwas geschockt von seinem Verhalten. Warum bist du aufgewacht." „Nichts Großes. Ich hab nur unbequem gelegen." „Hast du überhaupt geschlafen?" Er schweigt. Also hat er nicht geschlafen. „James, du kannst mit mir reden. Niemand wird erfahren was du mir sagst oder dass du mir überhaupt etwas sagst. Ich bin für dich da." „Ich möchte nicht reden", in seiner Stimme schwingt Schmerz mit. „Du möchtest oder kannst nicht?" „Beides." Ich greife nach seine Hand und verschränke unsere Finger. „Was möchtest du dann, James." „Kannst du hier bleiben? Bei mir?" „Sicher, solange wie du willst." Er zieht an meiner Hand und ich stolpre auf ihn zu, wodurch ich auf ihn falle. Er schlingt seine Arme um mich und vergräbt sein Gesicht in meiner Schulter. „Danke, Lily." „Jederzeit", hauch ich und ziehe seinen Duft ein. Kurz darauf gleite ich wieder in den Schlaf ohne einen einzigen Traum von Severus.
Als ich das nächste Mal erwache liege ich in meinem Bett, auf meinem Nachttisch eine Schüssel und daneben ein Zettel. Ich richte mich gerade auf, wobei mir die Decke vom Oberkörper gleitet. In der Schüssel ist noch dampfende Suppe und der Zettel sagt nur „Es tut mir leid". Ich seufze auf. Warum ist er im einen Augenblick so offen und im nächsten grenzt er sich wieder ab? Ich blicke vom Nachtisch weg und bemerke den Pulli, den ich trage. Reflexartig ziehe ich James' Quidditchpulli an meine Nase und atme seinen Geruch ein. „Warum machst du da bloß", hauche ich meine Frage in den Stoff, aber sein Pulli bringt mir genauso wenig Antworten wie James selbst.
Am Abend gehe ich früh schlafen, um am nächsten Tag rechtzeitig aufzuwachen. Ich lag zwar den ganzen Tag im Bett rum, außer als ich in den Krankenflügel gegangen bin, aber ich bin trotzdem ziemlich kaputt und schlafe beinahe direkt ein, als mein Kopf das Kissen berührt.
Ich träume von James der mich in seinen Armen hält und mir ständig seinen Pulli anbietet. Als ich ihn endlich annehmen küsst er mich vor Freude, ehe die Küsse kalt werde und James nicht mehr James ist, sondern Severus.
Ich schrecke hoch und blicke direkt auf mein Nachttisch. Die Zeiger meines Weckers stehen auf viertel nach sechs und ich stöhne müde auf. Ich stehe auf und nehme mir meine Schuluniform aus dem Schrank. Als ich in den Gemeinschaftsraum trete, bemerke ich James wie er im Sessel sitzt und schläft. Leise schleiche ich auf die Badezimmertür zu und schließe sie hinter mir vorsichtig. Schnell streife ich mir meine Kleidung ab und steige unter die Dusche.
Als ich gerade fertig bin und mir ein Handtuch um den Körper wickle, öffnet sich die Tür und in ihr steht James. Schnell dreht er mir den Rücken zu und ich kann seine roten Wangen nur erahnen. „Merlin- Es tut mir so leid, Lily. Ich habe nichts gesehen. Wirklich! Es tut mir so leid." „Mit ist klar, dass du nichts gesehen hast. Ich habe ein Handtuch um, aber kannst du jetzt raus?" „Ja, tut mir leid." Ohne sich umzudrehen tastet er nach dem Türgriff und zieht die Tür hinter sich zu. Ich stöhne genervt und gehe auf die Tür zu um sie abzuschließen. Wie kann ich nur so blöd sein und die Tür nicht verschließen. Schnell ziehe ich mich an und laufe mit meinen Schlafklamotten in den Armen zurück in mein Zimmer.
Erschöpft lasse ich mich neben Alice am Gryffindortisch fallen. Ich bin so früh wie möglich aus den Schulsprecherräumen gegangen und habe James zum Glück nicht gesehen. Dafür stand Ashly vor dem Portrait und hat in die Leere gestarrt, als wäre ich gar nicht da. Oder eher als wäre sie gar nicht da. Und als ich um die Ecke gegangen bin, ist Remus mit gerunzelter Stirn an mir vorbei gelaufen und mir nur ein schwaches Lächeln geschenkt. „So schlimm früh aufzustehen", fragt Alice besorgt und tätschelt meinen Kopf. „Ich habe furchtbar geschlafen und heute morgen war echt einiges merkwürdig." „Armes Lily. Der erste Tag wieder Schule und du bist schon kaputt." Marlene kommt an den Tisch gestürmt und lässt sich gegenüber von Alice fallen. „Ihr glaubt nicht, was ich gerade von Sirius Black persönlich erfahren ha- Warum siehst du so fertig aus Lily?" „Anstrengender Morgen. Erzähl schon", drängt Alice bevor ich den Mund überhaupt öffnen kann. „Sofort. Aber wo sind Mary und Dorcas? Sie dürfen die Neuigkeiten nicht verpassen." „Ich glaube Mary wollte in der Küche essen. Sie hat Unterleibschmerzen und will nicht unter so vielen Menschen sein. Jetzt erzähl schon." „Lass uns lieber auch in die Küche gehen. All diese Menschen scheinen mich anzugucken", murmle ich und sofort steht Alice auf, nickt Marlene zu und zieht mich mit sich aus der großen Halle und in Richtung Küche.
„Mary? Dorcas?", ruft Marlene in den Raum, während Alice die Hauselfen nach etwas Toast und Rührei fragt. „Wir sind hier hinten. Bringt noch etwas Kürbissaft mit", antwortet Dorcas. „Jetzt aber schnell Leute, ich will endlich wissen was Sirius Black neues zu erzählen hat." „Ihr Toast, Madam," quiekt ein kleiner Hauself und fängt an Alice hinter her zum Tisch zu dackeln. „Warte, ich nehme das schon", meine ich schnell, doch der Hauself geht nur noch schneller. „Wann lernst du, dass sie keine Hilfe haben wollen, Lily?" Marlene schüttelt den Kopf und lässt sich neben Dorcas fallen. „Also, jetzt wo wir hier sind. Erzähl endlich. Was gibt es neues?" Gespannt grinst Alice zu Marlene. „Oh, das wird euch gefallen. Besonders dir Lily. Es geht um James. Sirius meinte, dass James jetzt wieder single ist. Ashly scheint Geschichte zu sein." Ungläubig reißt Lily die Augen auf und alle Blicke richten sich auf sie. „Das kann nicht sein. Ich habe Ashly eben noch vor den Schulsprecherräumen warten gesehen und die Beiden haben sich vor zwei Tagen erst ihre Liebe gestanden." „Vielleicht hat James mit ihr Schluss gemacht kurz nachdem du an Ashly vorbei warst und Sirius wusste schon, dass James heute früh mit ihr Schluss machen wollte", rätselt Dorcas und nickend stimmt Alice ihr zu. „Es könnte auch sein, dass Sirius wieder nur Blödsinn rum erzählt. Es wäre sicher nicht das erste Mal", gähnt Mary. „Redet nicht so über meinen Freund", beschwert sich Marlene. „Richtig, dein Freund", genervt greift Dorcas nacht einem Toast und fängt an es zwischen den Fingern zu zerreißen. Lily will gerade ansetzen und sagen, dass sie Sirius fragen wird, als die Mädchen erst Schritte und dann Stimmen hören.
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Schon immer (jily / flowerpott ff)
FanfictionSeine große Liebe: Lily Evans. Ihr größter Erzfeind: James Potter. Er liebt sie bis zu seinem Tod und sie würde eher sterben, als sich in ihn zu verlieben. Als ihr siebtes Jahr auf Hogwarts kommt, ändert sich jedoch Einiges und vor allem ändert er s...