Lily P.o.V.
Da fällt es mir wieder ein. James muss mir noch das mit der Lüge erklären. Also gehe ich raus und klopfe an seine Tür. „Ich kann gerade nicht", kommt es von drinnen. „James, mach sofort auf." Ich höre ihn leise stöhnen. „Kannst du nicht erst deinen Koffer auspacken." Tatsächlich liegt sein Koffer schon leer auf dem Boden und er steht ohne Oberteil vor mir, als er die Tür öffnet. „Oh, kannst du dir was anziehen", frage ich peinlich berührt und deute unsicher auf seine Bauchmuskeln. Er zieht sich schnell seinen Quidditchpulli über und kommt wieder zurück. „Was ist los?" Er ist immer noch genervt. „Ähm, schon vergessen? Du musst mir noch etwas erklären." „Ach so stimmt. Komm rein." Er geht bei Seite und ich trete in den Raum ein, welcher genauso aussieht wie meiner, nur spiegelverkehrt und anstatt eines Schminktisches steht ein Schreibtisch an der Wand. Der schwarzhaarige Zauberer holt ein paar Bilderrahmen aus seinem Koffer und verteilt sie auf den Schreibtisch und den Nachttisch. „Also was willst du genau wissen?" „Ich möchte wissen für wen und warum du gelogen hast."
Er fängt an zu reden, doch seine Stimme hört sich anders an als sonst. Irgendwie wärmer. „Hör zu ich habe gelogen damit Alice und du keinen Ärger bekommt. Ihr hattet ja nichts damit zu tun. Ihr habt die Schlange einfach nur geschlagen. Das war vielleicht insgesamt falsch, aber in dem Augenblick irgendwie das Richtige. Ich weiß nicht warum du sie auch geschlagen hast. Das machst du ja auch sonst nicht, aber da ich eh für Alice gelogen hab konnte ich dich auch auf die sichere Seite ziehen." Das hätte ich nicht erwartet. In seiner Stimme lag genauso viel Wärme, wie hinter dem Grund, warum er überhaupt gelogen hat. Er geht wieder zu seinem Koffer und zieht ein Quidditchposter heraus. „Du weißt schon, dass Dumbledore weiß, dass du gelogen hast", frage ich vorsichtig. „Klar. Der ist ja nicht dumm. Aber ich habe mit den richtigen Worten gelogen, sodass er versteht wieso ich lüge. Hast du bemerkt wie er geguckt hat, als ich gesagt habe, dass ich aus Liebe gehandelt habe. Ist bei ihm so ein Schwachpunkt." „Was? Du nutzt die Schwachstelle von Dumbledore aus? Gehst dir noch gut?" Ich war entsetzt und wütend zugleich. „Ja, mir geht es bestens. Ich habe dir damit geholfen, also Bitte. Jetzt würde ich gerne weiter einräumen." Er sprach ruhig, aber er hörte sich verletzt an. Ich schrei ihn doch sonst auch an. Wieso hat es ihn jetzt so getroffen? Ich murmle noch ein schnelles Danke und verschwinde.
Ich räume schnell meinen Koffer aus. Danach liege ich mit tausenden Gedanken im Bett und kann nicht schlafen. Heute ist einfach zu viel passiert. Ich blicke hoch zum Sternenhimmel. Was ist bloß mit mir los. Vielleicht ist Potter nicht mehr so ein großer Idiot wie früher. Mit den Gedanken finde ich endlich Ruhe und schlaf ein.
Mein Wecker piept zum tausendsten Mal so hoch, wie es nur geht. Ich stöhne und gucke auf die Uhr. Mist in einer halben Stunde fängt der Unterricht an. Ich springe auf und greife mir meinen Umhang. Schnell laufe ich zur Badezimmertür, doch gerade als ich sie öffnen will steht Potter vor mir. Mit nichts als einem Handtuch um die Hüften. „Morgen", murmle ich verlegen. „Danke. Dir auch einen schönen Morgen. Soll ich dich morgen wecken, dein Teil dort bringt ja nicht viel", er lächelt glücklich. „Lass mich einfach durch. Ich bin spät dran." Ich schlüpfe an ihm vorbei und schieb ihn raus. Ist der immer so unausstehlich gut gelaunt morgens. Wenn ja, wird das Jahr mit ihm sehr sehr anstrengend. Ich gucke auf die Uhr in fünf Minuten beginnt der Unterricht und ich war noch nicht einmal in der Großen Halle, um meinen Stundenplan zu holen, geschweige denn etwas zu Essen. „Lily beeil dich. Wir haben Zaubertränke." Kommt es von draußen. Ich öffne die Tür und James reicht mir einen Stundenplan. „Danke", ich bemerke erst jetzt Black hinter ihm, „Potter." Er sieht etwas traurig aus, als ich ihn so nenne. Aber so war es abgemacht und wenn ich ihn auch vor seinen Freunden James nenne, dann vor Black als letztes. „Beeilung, Krone. Horace tötet uns, wenn wir wie jedes Jahr zu spät kommen", drängelt Black und die zwei verschwinden. Ich will gerade meine Tasche nehmen als James wieder reinkommt, diesmal aber alleine. „Fast vergessen. Ich hab noch ein Himbeertoast für dich." Er reicht mir ein Toast und verschwindet. Kauend komme ich bei den Kerkern an und schaffe es gerade noch rechtzeitig zu sein. „Ahh Miss Evans. Sie können sich aussuchen, wo sie sitzen wollen. Neben Mister Snape und Mister Potter ist noch Platz." Professor Slughorn zeigt auf zwei freie Stühle. Ich gucke zu Snape und er guckt sehnsüchtig zurück. Also gehe ich los und setze mich neben James. „Danke für das Toast." Ich lächle ihn nett an. Irgendwie ein komisches Gefühl. Ich, Lily Evans, lächle ihn, James Potter, an. Irgendwas läuft wirklich extrem falsch bei mir.
„Sitz du hier, weil du neben mir sitzen willst oder weil du nicht neben Schniefelus sitzen willst?" Er redet leise, da der Unterricht jetzt schon begonnen hat. Ich zucke mit den Schultern. Was weiß ich schon. Der Unterricht verläuft ganz gut. Es ist nur etwas schwer mit James zuarbeiten, denn er versteht wirklich gar nichts von Zaubertränke. „Hat für mich noch nie Sinn ergeben. Das Ganze ist wie Kochen, nur das beim Kochen wenigsten etwas zu Essen bei raus kommt. Was will man schon mit einem Schlaftrank oder einen Gebräu Dings, was Menschen töten kann." Es ist schon lustig ihm zu zusehen, wie er versucht alle möglichen Kräuter klein zu hacken. „Mensch James, du machst das falsch." Diesen Satz musste ich bestimmt tausendmal sagen.
Nachdem die Stunde endlich vorbei ist, gehe ich mit ihm lachend aus dem Raum und vor der Tür warten Black und Alice. Beide strahlen uns an. „Ist was", frage ich sichtlich verwirrt. „Ach, Evans, die zwei machen sich darüber lustig, dass du mich nicht anschreist." „Und ich habe gehört wie du ihn James genannt", Alice grinst mich an. „Stimmt doch gar nicht." „Lils hör auf zu lügen. Ich glaube wir müssen einmal reden." „Ahh, natürlich. Ich nehme Krone mit. Bis dann", Black grinst dieses typische Grinsen und zieht seinen Freund um die Ecke.
„Lily, möchtest du mir etwas sagen?" „Ich hab nichts zu sagen. Wieso sollte ich auch." Meine Freundin guckt mich misstrauisch an. „Okay, wie stehst du zu James Potter?" Ich stöhne auf. Was sollte ich schon sagen. Ich bin mir selbst nicht wirklich sicher. „Na wie schon. So wie immer. Warum sollte sich irgendetwas verändert haben. Er ist ein Idiot. Wie er durch die Schule spaziert und sich für etwas Besonderes hält. Er ist genauso schlimm wie jedes Jahr und ein genauso großer Idiot wie sonst auch. Ich habe es schon einmal gesagt, aber ich sage es gerne noch einmal. ER MACHT MICH KRANK!" Die letzten Sätze habe ich vielleicht etwas sehr laut geschrien. „Krone warte doch." Oh Mist. Black und Pot... äh James, obwohl jetzt wahrscheinlich wieder Potter, haben mich gehört. „Lily Evans. Was sollte der Scheiß", Black kommt um die Ecke und man kann ihm ganz klar ansehen, dass er wütend ist. Ich drehe mich zu Alice zurück, die mich entsetzt anguckt. „Was? Wieso guckst du so?" Ich bin verwirrt und wütend. „Lily", haucht sie nur. „Ist mir scheiß egal was ihr jetzt macht. Ich muss mal wieder jemanden trösten, der nicht zum ersten Mal wegen Evans schlecht gelaunt ist. Wirklich super gemacht." Mit den Worten verschwindet Black.
„Du gehst jetzt sofort auf dein Zimmer. Du kannst froh sein, dass wir jetzt eine Freistunde haben. Sonst würdest du den Unterricht verpassen müssen." Alice geht weg und lässt mich alleine mit meinen Schuldgefühlen auf dem leerem Gang stehen.
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Schon immer (jily / flowerpott ff)
Fiksi PenggemarSeine große Liebe: Lily Evans. Ihr größter Erzfeind: James Potter. Er liebt sie bis zu seinem Tod und sie würde eher sterben, als sich in ihn zu verlieben. Als ihr siebtes Jahr auf Hogwarts kommt, ändert sich jedoch Einiges und vor allem ändert er s...