45. Für immer vorbei

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Sirius P.o.V.

„Sie können jetzt gerne in den Krankenflügel und nach ihrer Freundin gucken!"  Ohne auf James zu achten, folge ich Dumbledores Anweisungen in meinen  Gedanken verloren. Was bei Merlins hüpfender Unterhose habe ich da  gerade gesehen? Hat James es auch bemerkt? Hat es überhaupt etwas zu  bedeuten? Sollte ich jemanden davon erzählen? Würde James meine Bedenken  verstehen? Würde James meine Theorie unterstützen? Ich weiß ja selbst  nicht ob meine Theorie stimmt und jemand anderen damit zu nerven wäre  unnötig! „Mister Potter! Wollen sie hier ewig herumstehen? Nun ich denke nicht, also los rein mit ihnen! Ah da kommt ja auch ihr Bruder."  Die Stimme die meine Gedanken unterbricht, kann nur meiner  Lieblingsprofessorin gehören. Ich blinzle ein paar Mal bis ich bemerke,  dass ich schon lange vorm Krankenflügel stehe. „Wie geht es ihr", keucht Krone hinter mir und obwohl es mehr atmen als sprechen ist, höre ich die Besorgnis aus seiner Stimme. „Sie scheint gerade noch so zu leben",  ist die kurze Antwort der Professorin, ehe sie zur Seite tritt. Sie  scheint? Wie sie scheint? Gibt es denn keine endgültige Bestätigung? Was  bei Merlin ist mit ihr los? Was ist mit Lira passiert? „Können wir sie sehen",  als James anfängt zu reden, werde ich zurück in die Realität geholt.  Ohne auf eine Antwort abzuwarten, stürze ich durch die Tür auf das Bett  zu, auf das James unsere Hüterin noch von einiger Zeit gelegt hat. Das  Zufallen des Portals sagt mit, dass Krone mir durch diese gefolgt ist,  doch das ist mir jetzt egal. Meine vorigen Gedanken und James sind für  mich wie verschwunden, als ich eine blasse und leblose Lira hinter dem  Vorhang, welcher um das Bett herum gespannt wurde, vorfinde. Ein Kloß  bildet sich in meinem Hals und wächst immer mehr. „Sie wird es überleben",  erklärt die Heilerin mit mitleidiger Stimme. Doch der Kloß wächst  weiter und weiter. Was wäre wohl passiert, wenn James nicht sofort  reagiert hätte? Wäre sie dann wirklich gestorben? Für einen Augenblick  sehe ich ihren Körper in der Luft hängen und Schuld überkommt mich. Ich  habe nichts getan, um sie zu retten. Ich stand nur dort und war wie  versteinert. Was bin ich für ein Mensch, wenn ich noch nicht mal meine  Freunde beschützen kann? Wie soll ich jemals etwas Gutes tun? Wie soll  ich jemals gegen die Todesser wirken, wenn ich noch nicht mal hier  helfen konnte?
„Es  ist nicht deine Schuld. Du hättest vielleicht nur eine Sekunde länger  gebraucht um zu reagieren. Auch ich war nicht schnell genug. Guck doch,  hier liegt sie, obwohl ich sie aufgefangen habe. Wir waren beide zu spät. Du hättest sie nicht von diesem Schicksal hier befreien können."  Sanft dringt die Stimme meines besten Freundes an meine Ohren. Wie kann  er nur wieder so gut wissen, was ich denke? Wie kann er wieder so gut die Worte finden, die ich brauche um mich zu beruhigen? „Danke", würge ich durch den Kloß hervor. „Denkst du sie kann uns hören? So Unterbewusst?" Mit einem Mal sind meine Gedanken wieder klar. „Kann  gut sein. Aber vielleicht auch nicht. Egal ob ja oder nein es sollte  immer jemand bei ihr sein. Sie braucht uns mehr als jeder andere in diesem Schloss. Damit meine ich auch mehr als Lily. Es tut mir leid James, aber es muss sein." „Ich weiß, aber es wird mir sichtlich schwerfallen. Eigentlich hatte ich vor Lily vor Schniefelus zu beschützen, doch jetzt ist alles, was ich machen kann zusehen und Lira Gesellschaft leisten."  Eine einzelne Träne tropft aus James Auge, ohne seine Haut ein einziges  Mal zu berühren und landet auf Liras Arm, wo ich sie dabei beobachte,  wie sie langsam verläuft, bis man sie nicht mehr erkennt. „Die Beiden werden schon wieder, James. Du wirst sehen." So aufbauend diese Worte auch sein mochten, sicher war ich mir kein Stück. Das einzige, was ich jetzt wollte war,  dass alles so wie in der vierten ist. Doch das wird wohl nicht mehr  passieren. Doch bei all den Erinnerungen musste ich sanft lächeln. James  wie er vor Evans rumhüpft und ihr erzählt, dass er der jüngste Kapitän  ist den eine Hogwartsquidditchmannschaft seit einem Jahrhundert gesehen  hat. James wie er vor Evans rumhüpft und ihr von der Medaille erzählt,  die er dafür bekommen hat. James wie er vor Peter rumhüpft und ihm Tipps  für sein Selbstbewusstsein gibt. James wie er vor mir rumschlurft und  mir von einem erneuten Korb von Evans erzählt. James wie er Schniefelus  eine reinhaut. Das einzig blöde an diesem Jahr ist wohl, dass Remus  sich soviel von uns ferngehalten hat. All das ist für immer vorbei.  Jetzt können wir nur noch auf eine gute Zukunft hoffen. Eine Zukunft in  der wir alle glücklich zusammen leben. Ohne Lord Voldemort...

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt