17. Na ihr zwei

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Lily P.o.V.
Ich wache auf. Aber wo bin ich. Die Decke, die mich wärm, riecht gut, sehr gut. Irgendwie nach James. Ich schrecke hoch. Bin ich wirklich in James Bett, in seinem Zimmer. Ich blicke nach links, dann nach vorne und schließlich nach rechts. Ja das ist ganz sicher sein Zimmer. Es ist noch ist noch immer ordentlich und an den Wänden hängen Quidditchposter. Dann fällt mein Blick auf das Tablet neben mir. Ich greife nach der Tasse und trinke einen Schluck des süßen Kakaos, während ich den Text lese, welcher mit James ordentlicher Schrift auf eine kleine Karte geschrieben ist.
Hier etwas Kakao und Schokolade für dich. Ist auch nicht vergiftet. Guten Appetit.
Ich bin gleich wieder da.
Ich nehme noch einen Schluck des Kakaos und versinken tief in meinen Gedanken.
Warum bin ich in James Zimmer? Warum kriege ich Kakao und Schokolade von ihm? Warum finde ich, dass sein Bett gut riecht? Und warum bin ich noch nicht aufgesprungen und in mein eigenes Zimmer gerannt? Was ist mit mir los, dass ich hier sitze und an James denke?
Plötzlich spüre ich etwas warmes an meinem Ohr. Es kribbelt und jagt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. „Ich sehe, dir geht es schon besser." Als ich bemerke, wer an dem schönen Herzklopfen, welches mich gerade so verwirrt, schuld ist, wird mein Kopf heiß. Ich bin mir sicher, dass meine Wangen rot werden. James Blick nach zu urteilen, habe ich mit dieser Vermutung recht und ich gucke verlegen von ihm weg. Wieso klopft mein Herz so? Bin etwa in James... NEIN! Das kann und darf nicht sein. Es ist schon komisch genug, dass ich mit ihm befreundet bin. Aber ich kann mich nicht in ihn verlieben. Das geht nicht. Ich... ich... Aber ich kann schwer etwas gegen meine Gefühle tun. Ughhhhh. Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren.
James Hand vor meinem Gesicht reißt mich wieder zurück in die Gegenwart. „Lily? Hast du mir zugehört?" Seine Stimme klingt weich und.. STOOOOOOPP! Ich schüttle den Kopf und werde meinen Gedanken los. Er lacht kurz auf. Es ist wieder so ein warmes Lachen. „ Warum bin ich in deinem Zimmer", lenke ich vom Thema ab. Schnell erzählt er mir, was vorgefallen ist.
„Sie und Sirius?" Mehr bekomme ich nicht raus. Ich bin sprachlos. James lächelt und seine weißen, perfekten Zähne kommen zum Vorschein. „Tja, du bist wohl die Einzige, die einem Rumtreiber widerstehen kann. Außer Alice vielleicht, aber Alice ist schon fast eine von uns. Sie ist also ausgeschlossen." Mist. Ich bin also eine von allen anderen die auf die Rumtreiber reingefallen ist? Naja wenn ich in Potter verliebt wäre. Was ich nicht bin! Er ist... ähm... mist. „Aber genau das macht dich so besonders." Er lächelt mich verträumt an. Es ist ein so verletzter Blick, aber irgendwie beruhigt er mich. Einen Augenblick verliere ich mich in seinen wunderschönen Augen. Sie glänzen wunderschön. Ich räuspre mich und er zuckt ganz leicht zusammen.
Erst jetzt steigt mir ein anderer Duft in die Nase. Ist das etwa... Kartoffelauflauf? „Du hast Essen mitgebracht?" Meine Stimme klingt anders als sonst. Höflicher aber trotzdem offener. James lächelt und holt zwei Teller und zwei Gläser von seinem Schreibtisch. Aus seinem Kleiderschrank holt er Besteck und gierig stürze ich mich auf mein Essen.
Er nimmt mir den leeren Teller ab und bringt ihn weg. Danach setzt er sich mir gegenüber aufs Bett. So sitzen wir dort bestimmt Stunden. Mal reden wir und mal schweigen wir nur und folgen unseren eigenen Gedanken. Wobei meine Gedanken viel bei dem schwarzhaarigen Zauberer sind, der meinen Körper die ganze Zeit zum kribbeln bringt.
„LILS", unterbricht jemand plötzlich James Erklärung darüber, wie er die neue Qudditchmanschaft plant. Quidditch kam mir immer sinnlos rüber, aber seitdem ich sein Buch gelesen habe, wird es immer interessanter. Vielleicht habe ich es deshalb schon siebenmal gelesen. Vielleicht aber auch weil es sein Buch ist. Ich weiß es selbst nicht.
„KRONE?" ruft eine andere Stimme. Jetzt erkenne ich sie. Es sind die anderen Rumtreiber.
Die Tür öffnet sich und Sirius fängt an zu grinsen, als er James und mich auf dem Bett sitzen sieht. „Na ihr zwei", fängt er an, doch er verstummt bei dem Blick seines besten Freundes. Wofür ich ziemlich dankbar bin. Sonst könnte ich wieder rot werden. Bei dem Gedanken werden meine Wangen wieder heiß und ich gucke schnell nach unten. Mist. „Also was auch immer hier gerade läuft. Wir brauchen dich heute Nacht, Krone," lenkt Sirius von meinen Wangen ab. „Tatze, ich glaube, wenn hier irgendwas wäre, dann wäre Krone schon längst überglücklich zu uns gerannt." So schafft Peter es, dass auch James rote Wangen bekommt. „Wurmschwanz, Tatze! Ihr habt gerade wahrscheinlich alles zerstört und ich wäre euch dankbar, wenn ihr jetzt still wärt." Remus Stimme ist so ruhig wie immer. Ich lächle ihn dankend an. „Lils, kommst du mal bitte eben mit?"
Ich zucke mit den Schultern und folge meinem besten Freund raus. Er setzt sich auf das Sofa und befiehlt mir mit einer Handbewegung, es ihm gleich zu tun. „ Lils, ich will nicht, dass du mich jetzt anlügst und ich werde es auch niemanden weiter erzählen. Rumtreiberehrenwort oder was auch immer. Aber bist du vielleicht ein kleines bisschen in James verliebt?" Entsetzt gucke ich ihn an. Wie hat er das nur so schnell heraus gefunden. „Ich... ähh... Er ist nett und... ähm... Vielleicht... Ich weiß nicht" Ich gucke nervös auf den Boden, dann auf den Kamin und gegen die Wand. Bis ich Rem schließlich ins Gesicht gucke. Er grinst, aber es ist dieses Rumtreibergrinsen. Ich habe ihn noch nie so grinsen gesehen. „Rem bitte sag es niemanden!" „Nein, mach ich nicht. Alles gut. So wahr ich ein Rumtreiber bin oder so." Mit einem stummen Nicken meinerseits, führt er mich zurück zu James Bett. Die drei Jungen lachen gerade ausgiebig. „Also dann. Um 23 Uhr. Dort wo wir immer sind." ruft Sirius und geht grinsend aus dem Raum. James nickt und auch Remus und Peter gehen.
„Um 23 Uhr? Da dürft ihr nicht mehr raus." Ich höre mich streng und besorgt zu gleich an. „Ach, Lily. Wir werden schon keine Punkte verlieren und ich werde auch meinen Posten nicht verlieren. Mach dir keine Sorgen. Wir sind bisher noch nie aufgeflogen." „Heißt das ihr geht öfters Nachts raus auf die Gänge?" „ Ja, Professor McGonagall. Seit Anfang der fünften Klasse gehen wir regelmäßig mal raus." Er grinst blöd und so kann ich nich anders als ihn mit einem Kissen mitten ins Gesicht zu schlagen. Verdutzt guckt er mich an. Ich will mich gerade bei ihm entschuldigen, als ich auch ein Kissen abkriege. So bricht eine Kissenschlacht aus, die im Gemeinschaftsraum endet. Aber auf ziemlich komisch Art und Weise.
Ich schlage James mit einem Kissen immer und immer wieder gegen den Bauch. Da zieht er mir das Kissen aus der Hand und umarmt mich. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Nichts. Ein Fluss dieser schönen, kribbelnden Wärme überschwemmt meinen ganzen Körper. „He Potter. Du erdrückst mich noch" rufe ich lachend und schließe ihn dann auch in meine Arme.
Ich weiß nicht wie lange wir dort so stehen, doch plötzlich zuckt er zusammen und wir lassen uns los. „Es ist gleich schon 23 Uhr." Er schnappt sich die Kissen und bringt sie schnell in sein Zimmer. Mit dieser Karte, seinem Zauberstab und dem Umhang kommt er zurück. „Das wiederholen wir noch einmal, okay?" Ich nicke, er rennt raus und lässt mich mit meinen Gefühlen alleine.
Ich schleiche ganz langsam in mein Zimmer und setzte mich auf die Fensterbank. Nach einigen Minuten sehe ich sie wieder. Den Hirsch und den Hund, wie sie auf der Wiese rumtollen. Jetzt wo ich James und Sirius besser kenne, erinnern sie mich nur noch mehr an diese zwei Tiere. Eigentlich schon eigenartig, dass ein Hirsch und ein Hund sich so gut verstehen. Der Hirsch guckt wieder zu meinem Fenster hoch und als ich ihm winke, verbeugt er sich tief. Merkwürdig. Ich ziehe mich um und lege mich ins Bett. Ich schlafe sehr schnell ein.
Mitten in der Nacht wache ich auf und ziehe mir ein paar Schuhe an. Ich brauche jetzt dringend frische Luft. Ich schleiche durch die Gänge des Schlosses, bis raus auf die große grüne Wiese.
Da kommt der Hirsch auf mich zu geritten und auf seinem Rücken sitzt James. Dieser lächelt mich an. Ich mache einen Schritt auf ihn zu und er steigt vom Hirsch. Wir schließen uns in die Arme und plötzlich tragen wir beide schöne Ballkleidung und er küsst mich. Dann hören wir ein heulen und James rennt weg Richtung Verbotener Wald. Mit tiefen Schnittwunden kommt er zurück gelaufen. „Renn, Lily. Schnell", schreit er und wird dann von den Schatten zurück in den Wald gezogen.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt