James P.o.V.
Ich sitze mit einem Glas Feuerwiskey auf dem Sofa eingequetscht zwischen Remus und Marlene, während ich Sirius dabei beobachte wie er Lily ihr dritte Glas andreht. Zu meiner Überraschung nimmt sie es sogar dankend an und prostet in die Runde, bevor sie einen Schlunk nimmt. Ihre Wange sind vom Alkohol gerötet und ihr linkes Auge zuckt leicht, sie die Flüssigkeit hinunterschluckt. Sirius setzt sich auf die Armlehne ihres Sessels und fängt an mit ihr zu reden und zu meinem Pech kann ich nichts verstehen. Also leere ich selbst mein Glas und wende mich meinen Sitznachbarn zu, die gerade eine Diskussion über Importe für Drachenwettkämpfe führen. Direkt schalte ich wieder ab und meine Gedanken gleiten zu Lily. Wie ihr rotes Haar sich auf dem Schnee ergießt wie brennendes Wasser. Wie ihr Lachen heller ist als Glocken die vom Wind gespielt werden.
Während Lily an ihrem fünften Glas nippt und Remus und Marlene sich über Schachweltmeisterschaften unterhalten, fange ich an mich zu langweilen.
Beim Lilys nächsten Glas mache ich mir Sorgen um ihr Wohlbefinden, doch sie Lacht noch fröhlich ins Gespräch mit Sirius vertieft.
Als Sirius ihr gerade ein siebtes Glas einschenken will, schreite ich endlich ein und sag ihm, er solle halblang machen und jemand Neuen suchen, den er abfüllen kann. Er guckt geknickt, stellt die Flasche jedoch zurück auf den Tisch. Als Lily sich einige Minuten danach entschuldigt und etwas zu schnell auf Klo geht, ist klar, dass ich damit die richtige Entscheidung getroffen habe. Auch wenn es etwas zu spät kam.
„Okay Leute, alle raus hier. Die Nacht ist schon bald rum und so langsam sind alle durch. Also hopp hopp in eure Schlafsääle. Wenn ihr wollt könnt ihr dort weiter trinken. Lasst euch nicht erwischen und gute Nacht." Frank nickt mir zu und wünscht mir noch viel Glück mit Lily, während Marlene ruft, „Du bist ein Langweiler geworden Potter. Früher hast du bis in den nächsten Mittag gefeiert." Dennoch gehen alle und ich laufe zum Bad um nach Lily zu gucken. Die liegt allerdings nur mit dem Kopf auf der Klobrille und ist fast am einschlafen. „Nicht schlafen, Lils." Ich halte ihr Haare zurück während sie erneut aufstößt und beginnt zu kotzen. Als sie fertig ist, versucht sie ihren Kopf wieder abzulegen, doch ich hebe sie hoch, drücke die Spülung und trage sie zu ihrer Zimmertür. Nachdem sie jedoch zu zittern beginnt und sich an meinen Pulli klammert entschiede ich, sie doch lieber in mein Bett zulegen. Ich ziehe ihr noch die Socken aus und mache ihre Ohrringe ab, um diese auf meinen Nachttisch zu legen, ehe ich sie zudecke und mich selbst bettfertig mache.
Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft Lily noch immer. Ihre Haare sind zerzaust und etwas Sabber hängt in ihrem Mundwinkel. Ich muss grinsen bei ihrem Anblick. Ich würde die Welt dafür geben, jeden Morgen neben dieser Schönheit aufzuwachen. Schnell wird mir klar, dass es echt merkwürdig wirken würde, wenn sie wach wird und ich nur hier sitze und sie wie der größte Spanner anstarre. Also greife ich mir das Buch auf meinem Nachttisch und fange an zu lesen.
Nach einer Weile höre ich Lily etwas murmeln und schau zu ihr rüber. Sie dreht sich an den Rücken und streckt sich, ehe sie langsam ihre Augen öffnet. Keine Sekunde später sitz sie kerzengerade da und starrt mich mit großen Augen an. „Morgen", raune ich und schon rastet sie komplett aus. „Was mache ich in deinem Bett? Was ist gestern passiert? Was hast du gemacht?" Ihre Stimme überschlägt sich und ich bin mir nicht sicher, ob sie mich anschreit oder ob sie einfach nur allgemein schreit. „Ganz ruhig, Lily", versuche ich zu beruhigen und ihre Fragen beantworten, um Klarheit zu schaffen, doch stattdessen werde ich unterbrochen. „Ruhig? Du hast doch ein Schaden! Warum bin ich hier?" „Wenn du die Antwort willst, solltest du weniger schreien und mehr zuhören. Aber ganz wie du magst." „Arsch", grummelt sie, bleibt danach jedoch ruhig. „Geht doch. Also du hast gestern etwas viel getrunken und ich wusste nicht, ob du vielleicht noch einmal kotzen musst, also wollte ich dich lieber im Auge behalten und da das Sofa weniger bequem ist, hab ich dich hier hin gebracht. Ich kann dir aber auf jeden Fall versichern, dass meine Hände und Augen nirgendwo waren, wo sie nicht hingehören. Wenn du wütend sein willst, ist das vollkommen okay, aber ich habe wirklich nur an dein Wohlbefinden gedacht." Sie kaut eine Weile auf ihrer Unterlippe herum und schaut dann schuldig zu mir. „Tut mir leid, dass ich so geschrien habe." „Faire Reaktion wenn ich ehrlich bin, aber ich bin trotzdem froh, dass du aufgehört hast." Sie schmunzelt leicht und fährt sich durch die Haare und versucht etwas Ordnung zu schaffen. „Willst du was trinken?" Sie beantwortet meine Frage mit einem Nicken und ich reiche ihr meine Flasche. Sie trinkt einen Schluck und wir verfallen in ein Schweigen. Wie gerne ich sie jetzt wieder küssen würde. Ihre Lippen waren so zart und warm auf meinen gestern. „James?" Ich schaue zu ihr und bemerke ihren fragenden Blick. „Ja?" „Hast du wem von dem Kuss erzählt?" Einen kurzen Augenblick bin ich überrascht, dass sie dieses Thema so offen anspricht. Ich bin eher nur nervöser in ihrer Nähe als davor schon. „Nein. Niemand. Wieso? Sollen wir das ganze vergessen und vor allen anderen so tun als ob es nie passiert wäre?" „Nein. Also außer du willst das." Direkt schüttle ich den Kopf, „Niemals würde ich das vergessen wollen." Ich sehe wie ein Lächeln über ihre Lippen huscht, ehe sie weiterspricht, „Okay. Ich dachte nur, dass ich das Ganze erst einmal privat halten will. Schauen wo das zwischen uns hinführt. Und Sirius und Marlene, so sehr ich sie auch liebe, würden das als erste herum erzählen. Also dachte ich, das bleibt erstmal selbst vor unseren Freunden geheim?" „Das ist okay. Finde ich super. Solange du dich wohl fühlst und ich dich küssen darf, ist alles fein." Sie lächelt mich an und nickt, „Ich fühle mich mit dir wohl, besonders wenn du mich küsst." Ich grinse sie an und ehe ich mich versehe, liegen ihre Lippen auf meinem. Als würde dieser Traum zum ersten Mal wahr werden, beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Ich küsse Lily Evans! Und es wird sehr wahrscheinlich nicht das letzte Mal sein.
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Schon immer (jily / flowerpott ff)
Hayran KurguSeine große Liebe: Lily Evans. Ihr größter Erzfeind: James Potter. Er liebt sie bis zu seinem Tod und sie würde eher sterben, als sich in ihn zu verlieben. Als ihr siebtes Jahr auf Hogwarts kommt, ändert sich jedoch Einiges und vor allem ändert er s...