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POV Dylan:

Fast hätten wir uns geküsst!

Wieso musste denn auch dieses blöde Handy genau jetzt klingeln?

Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte Kylie unbedingt küssen. Sie hatte diese Anziehungskraft auf mich, sodass es überall in mir kribbelte, wenn sie in meine Nähe kam.

Leider wusste ich aber auch, dass sie mich nicht mochte.
Trotzdem war ich mir vorher sicher gewesen, dass sie mich auch küssen wollte.

Doch sobald das Handy klingelte, wich sie zurück und realisierte wohl erst jetzt die Situation so richtig.
In ihren Augen konnte ich Ungläubigkeit erkennen, als würde sie nicht fassen können, was gerade fast passiert wäre.

Auch wenn sie es nie zugeben würde, wusste ich, dass ich die gleiche Anziehungskraft auf sie haben musste, wie sie sie auf mich hatte. Eine andere Erklärung konnte es nicht für ihr Verhalten geben.

"Hallo? ... Achso, du bist es. ... Jaja, es geht schon. Zumindest lebe ich noch. ... Nein, wir sind nicht mehr in der Schule. Wir sind zu Dylan gefahren, da wir dort besser lernen können. ... Ja, gerne. Wie wäre es wenn du nachher um 15 Uhr zu mir kommst? ... Ok, super. Also bis nachher. ...", hörte ich Kylie in ihr Handy sprechen.

Wer da wohl dran ist?
Hoffentlich kein Typ!

Bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, legte Kylie auf.
Eigentlich sollte es mich gar nicht interessieren, doch ich musste einfach fragen: "Wer war das?"

"Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht, aber es war Layla."

Wow sie hat mir geantwortet. Das hätte ich nicht gedacht.
Wahrscheinlich wollte sie sich zusammenreißen, damit das Projekt funktionierte. Wie 'nett'.

Apropo Projekt...

"Ok. Wollen wir anfangen?", fragte ich, worauf sie mich erst verwirrt und dann erstaunt ansah.
"Du willst wirklich Englisch mit mir machen?", wollte sie nun komplett überrascht wissen.

Was hat sie denn gedacht?

"Also nicht, dass ich das nicht gut finde, versteh mich nicht falsch. Aber ich dachte, also du, Badboy, Schule egal, keine Lust auf irgendetwas...", probierte sie sich stammelnd zu erklären.

Sie hatte also wirklich gedacht, dass ich sie bei dem Projekt hängen lassen würde...
Irgendwie verletzte mich das.
Doch ich konnte sie auch ein bisschen verstehen. Schließlich hatte ich ihr bis jetzt nie gezeigt, dass ich auch mal anders konnte.

Das musste ich schleunigst nachholen.

"Nein, Kylie. Ich will wirklich das Projekt machen. Schließlich müssen wir am Ende der Woche beide einen Test schreiben und ich will ja nicht, dass du wegen MIR durchfällst", unterbrach ich sie schließlich.

Kylie guckte mich immer noch skeptisch an, als könnte sie nicht glauben, dass ich es ernst meinte.
Trotzdem setzte sie sich vorsichtig neben mich an meinen Schreibtisch, an dem ich mich vor ein paar Minuten niedergelassen hatte.

"Also ich habe mir überlegt, dass wir vielleicht erst einmal alles grob durchgehen, damit ich sehen kann, wo du Schwierigkeiten hast", fing ich an.

Wir arbeitete 5 Stunden konzentriert durch, in denen wir viel schafften.
Ich musste aber zugeben, dass ich immer mal wieder Kylie 'versehentlich' berührte oder ihr einfach näher kam. Was sollte ich sagen? Irgendwie musste ich mir die Situation ja zunutze machen.

Jedes mal wenn ich sie berührte, konnte ich beobachten, wie sich an dieser Stelle eine Gänsehaut bei Kylie ausbreitete.
Trotzdem ließ sie sich sonst nichts anmerken.

Nach der langen Arbeitszeit meinte Kylie schließlich: "Ich kann nicht mehr! Wenn wir noch ein englisches Gedicht analysiere, platzt mein Kopf!"

Ich musste lachen, doch auch ich hatte genug vom Unterricht.
Trotzdem würde ich gerne noch weiter machen, da ich nicht wollte, dass Kylie schon ging.

Leider sah sie das wohl anders: "Oh man. Es ist ja schon 14:45 Uhr!
Ich muss los, sonst muss Layla vor meiner Türe warten."

Lass sie doch da stehen. Dann können wir noch irgendetwas unternehmen.

Doch das sagte ich natürlich nicht, weil Kylie mich dann sicher noch mehr gehasst hätte.
Wenn ich eins über Mädchen wusste. Dann war es das, dass man NIEMALS etwas gegen die beste Freundin sagen darf, sonst ist man so gut wie tot.
Und ob ihr's glaubt oder nicht: Ich hänge doch ein bisschen an meinen Leben!

"Ok. Wenn du willst, kann ich dich fahren", sagte ich deshalb nur.
Ich konnte beobachten, wie es anfing hinter ihrer Stirn zu arbeiten. Wahrscheinlich wägte sie gerade ab, ob sie lieber nochmal eine Höllenfahrt mit mir überstehen sollte oder ob Layla einfach ein paar Minuten mehr vor der Tür warten musste.

Während sie überlegte, biss Kylie auf ihrer Lippe herum, was mich ganz wahnsinnig machte.
Ich wollte so gerne mit meinen Fingern ihre Lippe befreien und sie dann am besten auch gleich küssen.

Dylan, was denkst du da bitteschön?
Verdammt noch mal. Du bist ein Badboy.
An Sex denken, ok. Aber nicht an irgendwelche anderen Zärtlichkeiten!

Aber bei Kylie wollte ich nun mal nicht nur an Sex denken...

Laut seufzte Kylie auf und gab mir ihr Einverständnis, dass ich sie nach Hause fahren konnte.

Wir fuhren natürlich mit meinem Motorrad nach Hause, obwohl ich theoretisch auch das Auto hätte nehmen können.
Doch das wusste Kylie ja nicht und ich genoss es viel zu sehr, wie sie sich vor Angst an mich klammerte und mir ganz nah war.

Vielleicht habe ich auch deshalb 2 oder 3 Mal etwas mehr beschleunigt als eigentlich notwendig, damit sie sich noch mehr an mir fest klammern musste.

Ich weiß, das ist scheiße von mir. Aber ehrlich gesagt, war mir das sowas von egal, so lange es bedeutete, dass ich Kylie nah sein konnte.

Leider hatten wir viel zu schnell ihr Haus erreicht (und das wohl gemerkt, obwohl ich heimlich ein paar Umwege gefahren bin, um länger zu brauchen) und sie stieg ab.
Kurz bedankte sie sich noch bei mir für's nach Hause bringen, bevor sie auch schon zu Layla stürmte, die schon vor ihrer Haustüre wartete.

Na dann mal los...

Es wurde sowieso mal wieder Zeit für eine Gangbesprechung.

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt