73

187 11 6
                                    

POV Dylan: (zur gleichen Zeit)

Als Kylie die Küche SCHON WIEDER verließ, OHNE uns eine Antwort auf die Frage, wo sie gestern gewesen war, zu geben, beschloss ich ihr zu folgen.
Vielleicht würde sie mir ja etwas erzählen, wenn ihr Bruder, auf den sie im Moment wirklich nicht gut zu sprechen war, nicht dabei wäre.

Doch sobald ich ihre Zimmertüre öffnete, war jeder Gedanke, wo sie letzte Nacht gewesen war, aus meinen Gedanken verschwunden.

Viel zu sehr schockte mich Kylies momentaner Zustand.

Kylie wirkte (trotz ihrer Größere und ihrem unschuldigen Aussehen) immer stark und unbeugsam, egal was passierte. Ich glaube, selbst wenn die Welt untergehen würde, würde sie nicht ein einziges Mal wimmern, sondern probieren irgendetwas zu tun, um das Ende der Welt doch noch zu verhindern.

Aber jetzt war von diesem Mädchen nichts mehr zu sehen.
Wie ein Häufchen Elend lag sie auf ihrem Bett, während Schluchzer ihren ganzen Körper schüttelten. Ihr Gesicht hatte sie in ihr Kissen gepresst, sodass ihre Wimmern nur ganz leise zu hören war. Aber auch wenn ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass sich tausend Tränen einen Weg über ihre Wangen bannten.

Im ersten Moment stand ich nur überfordert an der Türe, da ich nicht wusste was ich tun sollte.

Will sie alleine sein?
Soll ich das Zimmer einfach wieder verlassen, bevor sie mich bemerkt und vielleicht noch wütend wird, weil ich sie in diesem Zustand gesehen habe?

Aber das kann ich doch nicht machen, oder?
Sie ist am Boden zerstört. Da kann ich sie doch nicht einfach alleine lassen.

Bevor ich noch weiter nachdenken konnte, hörte ich wieder einen leisen Schluchzer von Kylie. Dieser hörte sich so herzzerreißend an, dass es sich so anfühlte, als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt.
Ich konnte gar nicht mehr nachdenken, sondern MUSSTE einfach zu ihr gehen und sie fest in meine Arme schließen.
Und genau das tat ich auch.

Mit wenigen Schritten war ich bei Kylies Bett und ließ mich sofort auf dem Rand nieder. Dann zog ich Kylie vorsichtig auf meinen Schoß, sodass ihr Kopf jetzt auf meinen Beinen gebettet war.

Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich jetzt wegstoßen würde und mich anzischen würde, dass ich mich zum Teufel scheren sollte und sie mich auf keinen Fall bräuchte, doch all das tat sie nicht. Stattdessen vergrub sie ihr Gesicht noch stärker in meinem T-Shirt und weinte leise dort hinein.

Ich konnte gar nicht anders, als sie noch fester an mich zu drücken und ihr sanft über den Rücken zu streicheln, während ich ihr leise sagte, dass ich für sie da sei und sie niemals alleine lassen würde.

Keine Ahnung, wie lange wir so da saßen und die Nähe des jeweils anderen genossen, bis ich merkte, dass Kylies Schluchzer langsam verebten. Trotzdem blieb Kylie noch ein paar weitere Minuten einfach in meinen Armen liegen, was mich zum Lächeln brachte.

Vielleicht fande sie mich ja doch nicht sooo übel, wie sie mir immer weismachen wollte.

Als sie dann vorsichtig ihr Gesicht aus meinem -inzwischen durchweichten- T-Shirt hob, fanden ihre Augen sofort meine.

Ihre Augen waren von den ganzen Tränen rot angeschwollen und die leichte Maskara, die sie jeden Tag trug, ließ sie aussehen wie ein kleiner Panda.
Und trotzdem war sie wunderschön!

Ihre Augen leuchteten in einem intensiven Blauton, der mich automatisch dazu brachte, an einen wunderschönen Tag am Meer mit all dem Spaß, den Glücksgefühlen und der Freiheit, die ich beim Blick auf das Meer empfand, zu denken.

Während Kylie mich musterte, wechselte ihr Gesichtsausdruck immer wieder von einer Emotion zur anderen.
Erst war der Ausdruck in ihren Augen ganz friedvoll, bis er zu erschrocken wechselte. Es wirkte so, als hätte sie plötzlich etwas verstanden, dass sie zutiefst erschreckte, aber sie noch nicht sagen konnte, ob im positiven oder im negativen Sinne.

Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, warum sie so erschrocken gewirkt hatte, breitete sich ein kleines Lächeln auf Kylies Gesicht aus und der friedvolle Ausdruck in ihren Augen kehrte zurück.

Dieses Lächeln, welches sie trug, hätte selbst den größten Eisberg zum schmelzen gebracht, so schön war es.
Es war ein echtes, aufrichtiges Lächeln, welches ich noch nie zuvor auf Kylies Lippen gesehen hatte.

Vorsichtig legte sie ihre Hand in meine und drückte sie ganz leicht, als hätte sie Angst, ich könnte meine Hand sofort wieder wegziehen.
Doch das würde ich niemals tun. Viel mehr genoss ich diese Nähe zu dem Mädchen, dass mich so unglaublich faszinierte.

Langsam hob ich wieder meinen Blick von unseren ineinander verschränkten Händen und suchte abermals Blickkontakt mit Kylie, während sich auch auf meinem Gesicht ein sanftes Lächeln ausbreitete.

Während wir uns immer noch tief in die Augen sahen, flüsterte Kylie leise: "Danke."

Sofort wusste ich, für was sie sich bedankte.
Dafür, dass ich für sie da gewesen war und sie auch jetzt nicht alleine ließ. Doch das war selbstverständlich! Was wäre ich denn für ein Mensch, wenn ich sie alleine gelassen hätte, wenn sie doch aber jemanden brauchte?

Deshalb flüsterte ich eben so leise zurück: "Nicht dafür."

Gerade setzte Kylie dazu an, nochmal etwas zu sagen, als plötzlich Kylies Zimmertüre aufgerissen wurde und Kayleb in das Zimmer platzte.
Sofort sprangen Kylie und ich erschrocken auseinander und die davor so entspannte Atmosphäre war verschwunden.

Anscheinend waren Kylie und ich aber nicht schnell genug zurückgewichen und Kayleb hatte noch mitbekommen, dass er gerade bei irgendetwas störte, da er nun jeglichen Blickkontakt mied und starr auf den Boden starrte, während er stotterte: "Oh... äh... ja..."

Er war sichtlich überfordert mit der ganzen Situation und hätte wahrscheinlich am liebsten einfach wieder das Zimmer verlassen.
Ehrlich gesagt, wäre mir das auch recht gewesen. Dann könnte ich vielleicht Kylie nochmal in meine Arme schließen und einfach ihre Nähe genießen, ohne dass irgendein Volltrottel störte.

Doch davor musste ich wissen, weswegen Kayleb in das Zimmer geplatzt war. Deshalb fragte ich: "Was gibt es?"

"Oh.. ähm... J- ja, genau. I- ich wollte dich nur daran erinnern, dass wir jetzt los müssen. Die Jungs warten", stotterte Kayleb, während er sich nervös durch die Haare fuhr. Sobald er den Satz beendet hatte verließ er fluchtartig das Zimmer und ich konnte Kylie leise zu sich selbst murmeln hören: "Okay. Das war ja jetzt überhaupt nicht peinlich..."

Mich beschäftigte dagegen eine ganz andere Sache:

Warum muss immer irgendjemand oder irgendetwas stören, wenn wir uns näher kommen?

Wie soll ich herausfinden, ob sie genauso fühlt wie ich, wenn wir jedes Mal unterbrochen werden?

Des ist echt frustrierend!



♤◇♤◇♤

Lange, lange ist es her....
Aber ich bin zurück!

Hey Leute, ♡

Tut mir leid für die lange Pause.

Ich bin leider mitten im Abistress, also bitte nimmt es mir nicht übel.

Ich werde dieses Buch beenden, aber wahrscheinlich erst nach meinem Abi.

Eure L. ♡

PS:
Macht niemals Abi.
Abi macht euch kaputt.

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt