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POV Kylie:

"Also noch einmal: Wo. Warst. Du?", fragte Dylan erneut und war anscheinend kurz davor seine Nerven zu verlieren.
Jetzt sollte ich ihn wohl lieber nicht weiter provozieren, wenn ich nicht wollte, dass er am Ende noch explodierte.

Denk nach, Kylie. Wo könntest du gewesen sein?

Im Park? Dann kommt die Frage wieso.
Im Freibad? Dafür war die Zeit zu kurz.
Am Meer? Der Weg dorthin und wieder zurück dauert länger, als ich weg gewesen bin.
Bei Freunden? Diese Ausrede hat Dylan ja schon vernichtet.

Oh ja, ich hab's!

"Ich habe mich in der Stadt nach einem Tanzverein umgesehen, damit ich endlich wieder tanzen kann. Das vermisse ich wirklich."
Das war zumindest zur Hälfte die Wahrheit. Ich hatte wirklich schon lange nicht mehr getanzt und vermisste es mich in den Bewegungen zur Musik zu verlieren. Trotzdem tanzte ich inzwischen lieber alleine als mit anderen zusammen, da ich dann keine Termine hatte, die ich einhalten musste.
Verpflichtungen zu haben, gefiel mir nämlich gar nicht.

"Aha. Und bist du fündig geworden?", fragte Dylan in einem Ton, der klar machte, dass er mir schon wieder nicht glaubte.

Wenn ich jetzt nein sagen würde, würde er mir mit Sicherheit nie im Leben glauben und mich weiter hier festhalten, bis ich die Wahrheit sagte.
Doch wenn ich ihm einen 'Beweis' vorlegen würde, dass ich 'wirklich' nach so einem Verein gesucht hatte, hätte er keine andere Wahl, als mich gehen zulassen.
Nun musste ich nur noch hoffen, dass mein 'Beweis' auch mitspielen wird.

"Ja, bin ich."
"Ach wirklich? Wie heißt den der Tanzverein? Vielleicht habe ich ja schon einmal etwas von ihm gehört."
"Das glaube ich kaum. Er ist ziemlich klein."

Nun stand in Dylans Augen ganz klar der Unglaube. Er war sich sicher, dass ich log.
Das war ja auch der Fall, aber ich würde ihn schon noch vom Gegenteil überzeugen.

"Doch wenn ihr wollt, kann ich meinen neuen Trainer anrufen. Der kann leicht bestätigen, dass ich heute Nachmittag da gewesen war und mich angemeldet habe.
Dann wäre die Sache hoffentlich auch ein für alle mal geklärt", behauptete ich.

Dylan wirkte überrascht von meinen Worten. Trotzdem meinte er nur: "Gute Idee. Dann können wir uns auch davon überzeugen, dass dieser 'Trainer' auch wirklich existiert."

Mit zittrigen Fingern nahm ich mein Handy heraus und ging auf mein Kontaktbuch. Schnell hatte ich den Kontakt gefunden, den ich suchte: Thomas (Trainer)
Gott sei Dank, hatte ich ihn so eingespeichert und nicht irgendwie anders.

Schnell tippte ich auf das Anrufsymbol, bevor ich es mir nochmal anders überlegen konnte.
Und dann betete ich nur noch, dass Thomas mitspielen würde.
Wenn nicht war ich sowas von am Arsch.

Als ich ein "Hallo?" aus meinem Handy erschallte, dachte ich für einen kurzen Moment, dass mein Herz vor Angst stehen bleiben würde. Doch dann schlug es in einer viel zu hohen Geschwindigkeit weiter.

Ich glaube, ich sollte langsam echt mal anfangen, Aufregung aus dem Weg zu gehen. Sonst würde ich noch einen Herzinfarkt mit 18 bekommen bei so Vielem, was mein Herz mitmachen musste.

"Hi, Thomas! Hier ist Kylie.
Ich rufe an, weil mein Bruder und SEIN Freund mir nicht glauben, dass ich vorher bei dir war, um mich in deiner Tanzgruppe anzumelden.
Könntest du ihnen bitte sagen, dass das stimmt?"

Lieber Gott,
Wenn Thomas jetzt mitspielt, verspreche ich immer nett zu sein. Okay, fast immer. Ich werde meinen Eltern mehr h-

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt