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POV Kylie:

Aus dem Joghurt ist dann doch ein Croissant mit Nutella geworden. Ich weiß, ich weiß, das ist nicht wirklich gesund.
Aber hallo? Wenn es nun mal so lecker schmeckt?

"Ok. Jetzt sollten wir aber wirklich los, wenn wir noch rechtzeitig zur zweiten Stunde kommen wollen", stellte Dylan fest und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es inzwischen schon 8:37 Uhr war. Das bedeutete, dass, wenn wir nicht zur Schule rannten, wir wieder zu spät zur zweiten Stunde sein würden.
Super. Hust hust. Wer liebte schon keinen Morgensport?

Trotzdem sagte ich nichts, da man daran ja jetzt sowieso nichts mehr ändern konnte.
Und ich musste zugeben, dass das Frühstück wirklich gut getan hatte. Ich war nun viel fitter als noch vor ein paar Minuten.

Also zogen wir unsere Schuhe an und ich wollte gerade zur Haustüre laufen, als Dylan mich aufhielt: "Wohin willst du?"
"Ähm... Zur Schule?"
"Da kenne ich einen besseren Weg."

Hä?

Dylan steuerte eine andere Türe an, die ich bis jetzt noch nicht entdeckt hatte.

Was sich wohl dahinter befindet?
Und was meinte er mit 'einen besseren Weg'?

Wenn er mir jetzt sagt, dass er teleportieren kann... Omg, das wäre soooo cool!

Aber natürlich war das Quatsch. Wäre das Telepotieren schon erfunden worden, wäre das ganz groß in der Presse gekommen.

Hoffe ich zumindest, weil ich mir dann sofort so eine Maschine besorgen würde, um niemals wieder einen unnötigen Schritt machen zu müssen.
Omg! Ich könnte mir ein Portal zwischen Kühlschrank und Sofa bauen lassen, sodass ich nie wieder aufstehen muss, um mir etwas zu Essen zu holen!

Aber dann würde ja mein täglicher Sport wegfallen und ich würde mit Sicherheit dick und fett werden...
Oh man. Die Entscheidung ist echt schwer...
Ein Portal zwischen Kühlschrank und Sofa oder schlank bleiben... Mhhh...

Oh shit. Jetzt bin ich ja vollkommen vom Thema abgewichen!
Zurück zur Realität, wo wohl leider keine Teleportationsmaschine existieren.

Deshalb führte die Tür natürlich auch zu keiner hochmodernen Maschine, sondern in die Garage.
Trotzdem blieb ich bei deren Anblick wie erstarrt stehen.

Denn vor mir standen ein Auto UND ein Motorrad.

Hat Dylan mir nicht gestern erzählt, dass sein Motorrad in der Werkstatt ist und auch sein Auto weg ist?!

Will der mich eigentlich verarschen?!

Der Junge ist SO WAS VON tot!

Nachdem mein erster Schock verflogen war, drehte ich mich schwungvoll zu Dylan um und erdolchte ihn mit meinen Blicken. Leider fiel er aber nicht tot um, was wirklich schade war, da er es auf jeden Fall verdient hätte.

"Wieso. Stehen. Da. Ein. Motorrad. Und. Ein. Auto?", wollte ich mit einer todbringenden Ruhe wissen und musste mich wirklich zusammenreißen, um ihn nicht an zu brüllen.

Wenn er mich gestern einfach nach Hause gefahren hätte, hätte ich heute nicht die erste Stunde verpasst UND keinen wütenden Bruder, der mich -nebenbei gesagt- UMBRINGEN wollte, am Hals.

"Weil das meine Garage ist?", sagte Dylan ganz ruhig und lächelte mich überlegen an.
Er bereute anscheinend kein bisschen, dass er mich gestern angelogen hatte.

Argh... Dieser Typ!

Mir fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie sauer ich im Moment war.
Aber eins könnt ihr mir glauben: Wäre ich Hulk, hätte ich mich schon längst in ein grünes Monster verwandelt, das Dylan in der Luft zerfetzt hätte.

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt