34

724 43 2
                                    

POV Kylie:

Wütend stürmte ich aus der Bibliothek.

Viele denken jetzt bestimmt, dass ich total übertrieb, schließlich hatte er 'nur' mein WhatsApp angeschaut.
Doch leider enthielten viele meiner Nachrichten Hinweise auf mein Geheimnis.
Zum Beispiel hatte mir Sophia vor ein paar Minuten getextet, ob ich eigentlich schon einen Fightclub hier in San Francisco gefunden hatte.

Wenn Dylan nun statt auf unsere Gruppe 'Popkorngruppies' auf Sophias Chat geklickt hätte, hätte er erfahren, dass ich kämpfen konnte.
Wenn er dann auch noch die richtigen Schlussfolgerungen gezogen hätte, hätte er herausfinden können, dass ich Hooded Person war.

Eigentlich traute ich ihm so viel Intelligenz zwar nicht zu, aber man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein.

Auf jedem Fall hatte ich nochmal Glück gehabt.
Doch das änderte nichts an meiner Wut auf Dylan, dass er in meine Privatsphäre eingedrungen war.

Ich muss mich abreagieren gehen!

Mit diesem Gedanken machte ich mich auf den Weg zur Halle.

Währenddessen checkte ich kurz, was in Popkorngruppies geschrieben worden war.

Sahneschnitte aka Layla hatte gefragt, ob wir Lust auf einen Filmabend bei ihr hätten, da sie sturmfrei hatte.
Natürlich waren alle von unserer Gruppe begeistert und stimmten zu.
Auch ich sagte zu, da, bis wir uns trafen, ich noch genug Zeit hatte, erst in die Halle zu gehen und mich dann für den Abend fertig zu machen.






POV Dylan:

Frustriert fuhr ich durch meine Haare.
Ich war noch immer sauer auf mich, dass ich einfach so in Kylies Handy geschaut habe.

Was habe ich mir dabei nur gedacht?
Ich mag es doch auch nicht, wenn jemand einfach so an mein Handy geht.

Eigentlich wollte ich mich sofort bei Kylie entschuldigen und hatte sie ungefähr 100 mal angerufen. Jedoch war sie kein einziges Mal hingegangen.
Vielleicht hatte sie etwas zu tun und sie ignorierte mich einfach.

"Jetzt zappel doch nicht so rum! Du machst mich noch wahnsinnig.
Fahr doch einfach zu ihr und entschuldige dich. Mach's doch nicht so kompliziert", motzte Kayleb mich an, der neben mir auf dem Sofa saß.
Nach der Aktion in der Bibliothek war ich sofort zu ihn gefahren, um ihn zu fragen, was ich machen könnte, um alles wieder gerade zu biegen.

Natürlich!
Wieso bin ich nicht darauf gekommen?

Am Handy kann sie mich vielleicht ignorieren. Aber wenn ich vor ihrer Türe stehe, muss sie mir auf machen.

Sofort sprang ich auf und schubste dabei Kayleb fast mit vom Sofa.
Sichtlich genervt starrte er mich an. Doch bevor er etwas sagen konnte, machte ich mich schon aus dem Staub.

Schließlich hatte ich etwas zu erledigen.

Nach einer 10 minütigen Autofahrt stand ich auch schon vor Kylies Haustüre und klingelte.

Nervös wippte ich auf und ab, während ich wartete.

Doch als dann die Tür geöffnet wurde, stand nicht Kylie davor, sondern ein Typ, den ich nicht kannte.

Ist er etwa ihr Freund?

Sofort verspannte ich mich.
Am liebsten würde ich ihm eine reinschlagen und ihm sagen, dass er sich von Kylie fern halten sollte.

Trotzdem riss ich mich zusammen und fragte: "Hi. Ist Kylie da?"

Misstrauisch betrachtete mich der Junge vor mir. "Was willst du von meiner Schwester?"

Erleichtert atmete ich aus

Schwester.
Also doch nicht ihr Freund! Puhh...

Oh man. Zum Glück hatte ich ihm nicht meine Faust ins Gesicht gerammt.
Das wäre bestimmt kein ganz so guter erster Eindruck gewesen...

"Ich muss mit ihr reden", antwortete ich ihm ruhig.

Nach seinem Blick zu urteilen, war ich nicht sehr erwünscht.
Es war dieser halt-dich-von-meiner-Schwester-fern-oder-ich-bringe-dich-auf-so-schmerzhafte-Weise-um-dass-du-dir-wünscht-nie-geboren-worden-zu-sein Blick.

Doch seine einzigen Worte an mich waren: "Sie ist nicht da. Ich glaube, sie hat irgend so ein Schulprojekt."

Dann knallte er die Tür vor meiner Nase zu.

Danke auch.
Ich sehe schon, wir werden die besten Freunde.

Jetzt war nur noch die Frage, ob ich seinen Worten Vertrauen schenken konnte. Eher nicht.
Allein dass das mit dem Schulprojekt nicht stimmte, konnte ich schon sagen. Schließlich wäre sie ja dann bei mir und das war sie nun mal nicht.

Doch was sollte ich tun?
Wenn ich nochmal klingelte, käme das schon arg doof rüber und leider wusste ich auch nicht, wo Kylies Zimmer war, sodass ich auch nicht einfach durch ihr Fenster klettern konnte.

Naja, wenn ich so recht überlege, käme es wahrscheinlich auch nicht allzu gut an, wenn ich plötzlich in ihrem Zimmer stehen würde. Oder?

Also war es wohl ganz gut, dass ich es nicht wusste, sonst könnte ich für nichts garantieren.

Bevor ich mir weitere 'grandiose' Ideen ausdenken konnte, sah ich plötzlich eine Person auf das Haus zu laufen.

Sie trug einen schwarzen Hoodie und hatte sich die Kapuze übergezogen, sodass ich ihr Gesicht nicht erkennen konnte.

Hooded Person?

Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf zuckte.

Doch dann viel mir ein, wie dumm das war.
Was sollte Hooded Person denn schon hier wollen?

Oh man...
Ich habe die letzten Tage wirklich zuviel über Hooded Person nachgedacht, wenn ich schon in jeder Person mit Kapuze sie nun sehe.

Als die Person dann nur noch wenige Meter von mir entfernt war, konnte ich endlich erkennen, dass es Kylie war.
Also hatte ihr Bruder doch nicht gelogen, als er meinte, dass sie noch nicht zu Hause gewesen war.

Wo ist sie wohl gewesen?
Unser Projekt hat ja schon vor 2 Stunden geendet und in dieser Zeit ist sie anscheinend nicht Zuhause gewesen.

"Was willst du hier, Dylan?", riss mich Kylie aus meinen Überlegungen.

"Ich will mit dir reden."

"Muss das jetzt sein?
Ich muss gleich wieder los", probierte sie mich abzuwimmeln.

Doch nicht mit mir: "Ja, es muss jetzt sein. Ein paar Minuten wirst du schon Zeit haben, wenn du schon nicht an dein Handy gehst."

Verwirrt sah sie mich an und nahm ihr Handy heraus.
"Ohh", war das einzige was sie sagte.
Anscheinend hatte sie die Anrufe und Nachrichten nicht einmal mitbekommen, was mich wieder zu der Frage brachte, was sie die letzten 2 Stunden gemacht hat, dass sie es nicht einmal geschafft hatte auf ihr Handy zu schauen.

Nachdem sie ihr Handy wieder weggepackt hatte, seufzte sie ergeben auf: "Na gut. Dann komm eben kurz rein."

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt