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POV Kylie:

Ich hatte den Unterricht heute 15 Minuten früher verlassen, da ich einen 'Arzttermin' hatte. In Wirklichkeit hatte ich die Schmerzen an meiner Nase nicht mehr ausgehalten.

Deshalb ging ich auch gleich nachdem ich das Schulgelände verlassen hatte, zur Apotheke und holte mir Schmerztabletten.

Ich hatte mir überlegt, dass es sinnvoll wäre, nochmal zu der Gasse, in der der Anführer der Snakebites und seine Männer mir aufgelauert hatten, zurückzukehren und nach Hinweisen zu suchen, die mir ein bisschen mehr über sie verraten könnten. Es wäre nämlich wichtig zu wissen, wer mein Feind war. Solche Informationen, wie wo ihr 'Stützpunkt' war oder wer ihr Anführer war, konnte später über Leben und Tod entscheiden.
Deshalb machte mich mich auch nach meinem Besuch in der Apotheke auf den Weg zu der Gasse, achtete dieses Mal aber gut darauf, dass sich dort auch wirklich niemand aufhielt. Am selben Ort zwei Mal in eine Falle zu tappen, wäre schon extrem dumm.

Zum Glück war dort niemand, sodass ich mich in aller Ruhe umsehen konnte.
Leider fand ich aber nichts.
Wäre auch zu schön gewesen.

Nachdem ich wirklich jeden Fleck Boden in der Gasse überprüft hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Ob mein Bruder mich nochmal auf heute Morgen ansprechen würde? Oder würde er mich verstehen und warten, bis ich so weit war, dass ich es ihm von selbst erzählen würde?
Das würde zwar nicht passieren, doch das konnte er ja nicht wissen.

Trotzdem wollte ich lieber kein Risiko eingehen und sperrte wieder einmal ganz leise die Haustüre auf und probierte unbemerkt in mein Zimmer zu gelangen.
Die Betonung liegt auf probierte.

Als ich nämlich am Wohnzimmer vorbeilaufen wollte, stellte sich mir plötzlich mein Bruder mit verschränkten Armen in den Weg.
"Wo warst du? Wieso hast du nicht geschrieben, dass du nicht bei mir mitfährst?", wollte er wissen.

Oh man. Ich hatte doch gewusst, dass ich irgendetwas vergessen hatte.

"Tut mir leid, Lukas. Die Nachricht an dich habe ich total vergessen", entschuldigte ich mich und ignorierte einfach seine erste Frage.

Als mein Bruder immer noch keine Anstalten machte, mir den Weg frei zu geben, probierte ich einfach an ihm vorbei zu schlüpfen.
Doch eine Stimme hinter mir machte mir einen Strich durch die Rechnung:
"Ahahah. Schön hier geblieben. Dein Bruder und ich haben noch etwas mit dir zu klären."

Die Stimme kannte ich doch. Aber das konnte nicht sein, oder?
Langsam drehte ich mich um und tatsächlich stand dort kein Anderer als Dylan.

Was will der denn hier?

Vielleicht konnte mir mein Bruder darauf eine Antwort geben.
Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte ich mich an Lukas und schaute ihn fragend an.

Doch mein Bruder würdigte mich keines Blickes mehr und nickte stattdessen Dylan zu.

Hatten sich die Beiden etwa allen Ernstes gegen mich verschworen?
Seid wann verstand sich Lukas überhaupt mit Jungs, mit denen ich auch Kontakt hatte?

Ich verstand die Welt nicht mehr. Wäre ein Ufo direkt vor mir gelandet, hätte ich nicht verwirrter und überraschter sein können.

Während ich immer noch probierte die ganze Situation zu verstehen, nahm mich mein Bruder wie ein kleines Kind am Handgelenk und bugsierte mich zu unserer Couch. Dort angekommen zwand er mich, mich hinzusetzen, während er und Dylan sich vor mir aufbauten.

"Also ich frage nochmal: Wo. Warst. Du?", stellte er seine Frage erneut.

"Wird das hier jetzt ein Verhör oder was?", wollte ich genervt wissen.

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt