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POV Kylie:

Der Tag mit Layla gestern war wirklich schön.
Mit ihr konnte man über alles reden und was noch wichtiger war, jeden Scheiß machen, da sie genauso schlimm drauf war wie ich.

Nun war aber leider schon wieder Dienstag morgen und ich war auf den Weg zu Dylan, weil wir ausgemacht hatten, uns dort wieder zu treffen, um das Projekt weiter zu machen.

Nachdem ich geklingelt hatte, musste ich gar nicht lange warten, bis mir die Tür geöffnet wurde.

Ein kleines, wirklich süßes Mädchen stand vor mir. Sie war bestimmt erst 4 Jahre alt.

"Wer bist du?", fragte sie mir ihrer süßen kindlichen Stimme.
"Hallo, Prinzessin. Ich bin Kylie und wer bist du?", antwortete ich und ging vor ihr in die Hocke, damit ich mit ihr auf Augenhöhe sein konnte. Ich hatte schon immer eine Schwäche für kleine Kinder gehabt.
"Ich bin Ellie, aber ich darf gar nicht mit Fremden reden."
"Du hast einen wirklich schönen Namen. Und keine Sorge ich bin keine Fremde. Ich muss zu deinem Bruder  Dylan." Ich hatte Ellie nämlich als das kleine Mädchen auf dem Bild, was ich in Dylans Zinner gefunden habe, erkannt.

"Oh achso. Der ist noch oben im Bad.
Willst du solange noch mit mir Playmobil spielen? Bitteeeeee." Während sie das sagte, schaute sie sich mit einem Hundeblick, dem ich einfach nicht widerstehen konnte, weswegen ich zusagte.

Ellie zog mich sofort ins Wohnzimmer und zeigte mir ihre Spielsachen.
Sie hatte ein riesiges rosarotes Prinzessinenschloss von Playmobil, mit dem sie nun mit mir spielen wollte.
"Diese Prinzessin bist du, da sie genauso schöne goldene Haare hat wie du", erklärte sie mir und drückte mir eine kleine Playmobilprinzessin in die Hand.

Wow, wenn die Gangs, die mich umbringen wollen, nun sehen könnten, wie die gefährliche Hooded Person Prinzessin spielt, würden sie wahrscheinlich vor Lachen sterben.

Aber ehrlich gesagt machte es mir Spaß, da Ellie ein wirklich süßes kleines Mädchen war.

Ellie und ich waren total in unserem Spiel vertieft, als plötzlich Dylan ins Wohnzimmer gestürmt kam und rief: "Ellie, los komm! Ich muss dich noch in den Kindergarten bringen und das bevor mein Besuch..."
An dieser Stelle brach er ab, da er wahrscheinlich endlich bemerkte, dass auch ich im Wohnzimmer war.

"Wenn du sie in den Kindergarten bringen wolltest, bevor ich gekommen wäre, bist du ganz schön spät dranen.
Wir waren um 8 Uhr verabredet. Jetzt ist es schon fast 9 Uhr", gab ich ihn zu verstehen.

Meine Aussage brachte Dylan dazu, auf die Uhr zu schauen und seine Augen weiteten sich geschockt.
"Ich habe doch nur für ein paar Minuten meine Augen geschlossen...", konnte ich ihn leise vor sich hin murmeln hören.

Ach ja, die guten alten paar Minuten.
Wer kennt sie nicht?

"Lie hat mit mir Prinzessin gespielt. Das hat wirklich Spaß gemacht. Kann ich bitte heute vom Kindergarten Zuhause bleiben, damit ich weiter mit Lie spielen kann? Du kannst auch mitspielen, versprochen", bettelte Ellie ihren Bruder an.
Ellie hatte mich Lie getauft, da sie Kylie nicht richtig aussprechen konnte und sich dann kurzer Hand entschieden, dass ich jetzt einfach Lie heißen sollte.
Sie war sooo süß. Man musste sie einfach lieben.

Wieso kann ihr Bruder nicht ein bisschen mehr wie sie sein?

"Nein, Ellie. Das geht nicht. Ich habe Mama versprochen, dass ich dich pünktlich in den Kindergarten bringe. Naja, wohl eher unpünktlich, aber egal", erklärte Dylan Ellie, während ich mir vorstellte, wie Dylan in rosanen Klamotten mit einem Pferd drauf und Schleifchen im Haar mit einem Prinzessinenschloss spielte.
Glaubt mir, das Bild das sich in meinen Gedanken ergab, war legendär!

Ellie schaute mich traurig an und meinte: "Du musst ganz bald wieder vorbeikommen! Du kannst nämlich viel besser Prinzessin spielen als Dylan. Der jammert immer Rum oder macht sich über meine Prinzessinnen lustig. Aber manchmal spielt er auch ganz toll. Leider nur ganz selten."

Dylan spielt mit ihr Prinzessin? Das will ich sehen!

"Na klar, Ellie. Keine Sorge. Sobald deine Familie mal einen Babysitter für dich braucht, komm ich vorbei und dann spielen wir den ganzen Tag Prinzessin. Einverstanden?"
"Ich brauch keinen Babysitter mehr. Ich bin ja schon 4 Jahre alt. Aber du kannst trotzdem vorbeikommen und mit mir spielen", erklärte sie mir stolz.

"Also wenn ihr dann mal fertig seid, könnten wir dann auch mal los, Ellie.
Kylie fühl dich einfach wie Zuhause, bis ich zurück bin", unterbrach Dylan schließlich leicht genervt unser Gespräch, wahrscheinlich weil Ellie mir gerade erzählt hatte, dass er mit ihr Prinzessin spielt und ihm, dem bösen und gemeinen Badboy der Schule, war das natürlich nun peinlich.

"Och, willst du dich nicht lieber doch noch kurz zu uns sitzen? Ich glaube wir haben sogar noch eine Prinzessin ganz in rosa. Die müsste doch zu dir passen."
Ich konnte es einfach nicht lassen ihn zu provozieren. Aber mal ehrlich wer würde das nicht machen, wenn ihr erfahren würdet, dass ein Badboy (mit komplett schwarzen Klamotten), der sich auch noch für den Coolsten hält, mit seiner kleinen Schwester Prinzessin spielt.

Irgendwie ist das aber auch schon echt süß von ihm, dass er das macht.

"Nein, danke. Mit schwerem Herzen muss ich das Angebot von Ihnen leider ablehnen", redete er gespielt in gestelzter Sprache und verbeugte sich vor mir.
"Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, Lady Kylie. Ich muss Prinzessin Ellie nun zu ihren Untertanen bringen."

Ich konnte gar nicht anders und fing an zu lachen.
Die Prinzenrolle hatte er echt drauf. So höflich sollte er ruhig öfter mal sein.

Als ich merkte, dass Dylan mich anstarrte, schaute ich ihn fragend an.
Hatte ich irgendetwas im Gesicht?

Sobald Dylan meinen Blivk bemerkte, schaute er schnell weg und meinte: "Du solltest öfter lachen. Das steht dir."

Hat mir gerade wirklich DYLAN JOHNSON ein Kompliment gemacht?
Das kann nicht sein oder? Ich muss mich verhört haben.

Bevor ich nochmal nachfragen konnte, hatte sich Dylan schon Ellies Hand geschnappt und führte sie aus dem Wohnzimmer mit den Worten: "Kommt, Prinzessin Ellie, Ihre Untertanen warten." Diese Worte brachte sie zum Lachen und mich zum Grinsen.

Eins musste ich Dylan lassen: Er wusste wie man mit Kindern umgeht.

Aber versteht mich bitte nicht falsch.
Er war trotzdem noch ein Arsch! Und das würde sich auch nicht ändern, nur weil er nett zu seiner Schwester war.

Badboys never love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt