𝓥𝓸𝓷 𝓕𝓮𝓲𝓷𝓭𝓼𝓬𝓱𝓪𝓯𝓽 𝔃𝓾 𝓕𝓻𝓮𝓾𝓷𝓭𝓼𝓬𝓱𝓪𝓯𝓽

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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Während Sakura ihren Rucksack schulterte, zuckte ihr Blick unauffällig zu ihrem Ehemann. Ein wenig unbeholfen fuhr er sich nämlich hektisch mit der Hand durch das Haar, denn die steife Brise des heutigen Morgens schlug ihm peitschend die dichten dunklen Haarsträhnen wild um den Kopf. Der Wind presste seinen dunklen Umhang so eng an seinen Körper, als würde sich darunter ein Vakuum bilden. Sasukes Hand fuhr also zwischen Haar und Umhang hin und her. Sakura unterdrückte ein Lachen.

Als er jetzt aber genervt schnalzte und sich zum zehnten Mal die Strähnen aus dem Gesicht schob und den Umhang richtete, konnte Sakura sich nicht mehr halten. Ihr eigenes Haar hatte sie heute vorsorglich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und ihm hätte das eigentlich auch nicht geschadet. Grinsend hielt sie ihm eines ihrer Zopfgummis entgegen, er lehnte aber mit einer flüchtigen Handbewegung ab. Sein Haar war, für seine Verhältnisse, wieder sehr lang geworden.

„Heute Abend sollte ich dir wohl wieder die Haare scheiden", gluckste Sakura vergnügt und erhielt nur eine brummende Zustimmung von ihrem Ehemann.

Die beiden waren seit ihrem Aufbruch aus Konoha drei Tage unterwegs. Im ersten Zuge hielten sie es für nötig, Informationen über die Prothese des Gegners zu sammeln. Möglicherweise kamen sie so auf Mangetsus Spur. Zunächst beabsichtigten sie es jedoch, Orochimaru einen Besuch abzustatten, denn Sasuke meinte, es könne nie schaden, bei ihm nach Auskunft zu fragen. Anschließend wollten sie, falls Orochimaru nichts Bedeutendes beisteuern konnte, zu der Forschungseinrichtung reisen, in welcher die Baupläne für Narutos Prothese entwickelt worden waren. Dieses Institut für angewandte Technik im medizinischen Bereich war weit und breit das berühmteste und erfolgreichste. Die junge Kunoichi war darum recht zuversichtlich.

Stets, wenn sie sich an Arisu und ihre unheimliche Marionette erinnerte, lief Sakura ein leichter Schauer über den Rücken. So auch jetzt. Dabei war das völlig absurd. Sie war sich durchaus sicher, dass sie einen Eins gegen Eins Kampf gegen diese Schreckschraube immer gewinnen würde. Trotz alledem war da etwas - ein Gefühl. Ein ungutes Gefühl. Verbissen begann sie wieder mit den Zähnen ihre Unterlippe zu malträtieren. Dies tat sie immer, wenn sie daran dachte. Vielleicht war es eine Vorahnung?

Sasukes fragender Blick bohrte sich von der Seite förmlich in ihr Gesicht. Autsch. So langsam fiel es ihr wirklich schwer, ihm Dinge zu verschweigen. Schell schenkte sie ihrem Ehemann daher ein heiteres Lächeln, der nur misstrauisch die Augenbraue anhob. Ja, es war wirklich verdammt schwer, ihm etwas vorzumachen.

„Ich musste nur wieder an den Kampf zurückdenken", erklärte sie schnell und das war ja nicht einmal gelogen.

Sasuke seufzte. Er sagte zwar, dass er sich keine Sorgen darum machte, dass sie dem Feind nicht standhalten könnte, es nagte aber dennoch an ihm. Er gab es zwar nicht zu, aber es ärgerte ihn unheimlich, dass er wieder nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen war. Und auch, dass sie scheinbar so gezielt die Sensoreinheit von Konoha ausspielen konnten. Selbst Sakura musste zugeben, dass dies alles ein seltsamer Zufall war. Wie auch zuvor schien es so, als würde Mangetsu ihnen stets einen Schritt voraus sein. Und man konnte von Glück sprechen, dass noch nichts Schlimmeres passiert war. Natürlich konnte das aber auch einfach nur ein Zufall sein. Wie zum Geier sollte er das denn alles anstellen? Er konnte wohl kaum in die Zukunft sehen, oder? Nein. Irgendwo hörte das Ganze dann auch mal auf. Seine Fähigkeiten waren furchterregend, ja, aber sicherlich konnte er nicht in die Zukunft voraussagen. Wenn es so wäre, dann hätte er seine Ziele gewiss längst erreicht.

⋯ ♡ ⋯

Noch am selben Abend erreichten sie das Forschungslabor von Orochimaru. Sasuke hatte sein Ankommen extra angekündigt, damit sein alter Meister auch vor Ort sein würde, wenn sie eintrafen. Somit wurden sie zwar erwartet, dennoch schüttelte Sakura irritiert den Kopf, als sie Karin am Eingang des Tunnels, mit dem Rücken zu ihnen, am Boden hocken sah. Was tat sie dort? Sakuras Blick wanderte ein Stück nach rechts, und dort entdeckte sie auch Suigetsu, der im Schneidersitz am Boden saß und gelangweilt mit dem Finger in der Erde bohrte.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt