𝓑𝓵𝓲𝓷𝓭𝓰𝓵𝓪̈𝓾𝓫𝓲𝓰

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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„Woher kommt das nun wieder?", murmelte Mangetsu zu sich selbst, hob stirnrunzelnd Sakuras Tasche vom Boden auf und öffnete die kleine metallische Schnalle.

Die Kunoichi spähte heimlich um die Ecke des Regals, hinter dem sie sich versteckt hielt, weshalb Mangetsus halbes Gesicht im Schatten lag. Er stand seitlich zu ihr, schien sie nicht zu bemerkt zu haben, und führte eine fahrige Bewegung mit der Hand aus, während er seinen langen Zopf vornehm über die Schulter schob. Dann griff er kurzerhand in die braune Umhängetasche hinein. Während sie so dasaß, den Rücken an das Holz gepresst, akribisch darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, hielt sie unter pochendem Herzen die Luft an. Innerlich flehte alles in ihr die Gesamtheit aller Götter an, dass ihr Feind eins und eins nicht zusammenzählen würde und sie bemerkte; schließlich lag hier wirklich sehr viel Plunder herum.

Mit jeder Sekunde, die verging, schoss ich zunehmend das Blut in den Kopf, und während sie ihn dabei beobachtete, wie er, der Reihe nach, den Inhalt der Tasche entleerte, indem er nacheinander Windeln, Babynahrung und anderes Baby-Zeugs hervorzog und zu Boden fallen ließ, wischte sie sich über die nasse Stirn. „Was haben die Jungs nur wieder mitgebracht? Was soll ich damit", zischte er entnervt. Als die gebrauchte Windel zum Vorschein kam, die Sakura vorhin gewechselt hatte - Zuhause hätte sie diese natürlich unmittelbar entsorgt - schnupperte er daran. Und so wie es jeder tun würde, verzerrte auch ein Mangetsu das Gesicht zu einem angeekelten Ausdruck und warf die Stinkbombe nach hinten weg. Dabei schimpfte er murmelnd. Nachdem er die Rassel hinterher befördert hatte, hielt er die Babypuderflasche in der Hand, wendete diese, fuhr mit dem Gesicht nah heran, um gewiss das Kleingedruckte auf dem Etikett lesen zu können. Wohnte der Kerl etwa hinter dem Mond? Hatte er noch nie eine Flasche mit Babypuder gesehen?

Die Erkenntnis über eine mögliche Erfolgsaussicht, welche sie augenblicklich durchfuhr, traf Sakura wie ein Blitzschlag. Ein Schlag, der all ihre Muskeln, ähnlich wie nach einem Stromschlag, zeitweilig innehalten ließ, ehe ihr Gehirn den spontan beschlossenen Befehl zu den dafür zuständigen Gliedmaßen sendete. Die beiden Ausrufe Jetzt oder nie und Du bist doch völlig verrückt, schossen derweil gleichzeitig durch ihr Bewusstsein und vermengten sich zu einem Gefühl aus Wahnsinn und Waghalsigkeit. Für einen Rückzug wäre es jetzt eh zu spät, dachte sie. Der Entschluss zu kämpfen stand zuvor in dem Moment fest, als sie die Höhle betreten hatte.

Ihre Hände hatten das kühle Metall ihres Kunais längst umfasst, ihr Arm zur nötigen Wurfbewegung ausgeholt, ehe sie auch nur über mögliche Konsequenzen nachdenken konnte. Und das war vielleicht auch besser so. Als ihre Finger sich von dem Wurfmesser lösten, um es zum Flug freizugeben, zielte die Spitze auf das Plastikfläschchen mit dem Puder, welches Mangetsu noch immer in der Hand hielt. Mit einem leisen Knall und einem anschließenden Puff platzte diese auf und hüllte den Mann in eine dichte und weiße Staubwolke. Sofort verfiel er in einem Hustenanfall.

Sakura hingegen hielt die Luft an, schoss zielstrebig aus ihrem Versteck, und Schlug mit der Faust zu, in der sie eine Unmenge an Chakra gesammelt hatte. Im Normalfall nutzte die eine solche Menge, um einen Stein zu zertrümmern.

In gefühlter Lichtgeschwindigkeit flog ihr Feind aus der Staubwolke, hinein in die unzähligen Bücherregale, die am anderen Ende dieser Halle standen. Das Holz brach hörbar, Holz und Bücher fielen in zu Boden und Mangetsus Körper versank in der Höhlenwand, sodass er unter den zahllosen Trümmern aus Gestein nicht mehr zu erblicken war.

„So sieht man sich wieder, Arschloch", sagte Sakura zynisch und ließ ihre Finger mit einem markdurchdringenden Knacken provokant zu ihm sprechen. Der Schlag musste gesessen haben. „Schöne Grüße von meiner Tochter."

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt