𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋
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Gerade noch im letzten Moment war es Sakura gelungen, vom Weg zu hüpfen, um sich nicht direkt auf der Straße übergeben zu müssen, auf welcher sie unterwegs waren. Das musste ja nun wirklich nicht sein, am Ende würde nur jemand hineintreten und laut über sie fluchen. Zumindest würde sie das wohl tun.
Während sich ihre Finger an einen Baum festkrallten und die andere Hand das Haar so fixiert hielt, dass es ihr nicht ins Gesicht fiel, spürte sie Sasukes beunruhigten Blick auf sich ruhen. Bereits den ganzen Tag über hatte er sie mit diesem Ausdruck beobachtet, der ihren scharfen Sinnen keinesfalls entgangen war. Und dabei machte ihr die Übelkeit doch immer weniger etwas aus; sie kam zwar abrupt, hielt jedoch nur kurz an. Es gab wohl Schlimmeres.
Sakura zählte heute jedoch das vierte Mal, das war ihr bisheriger persönlicher Rekord, an welchem ihr die Beine zittrig wurden und sie vor sich auf den Boden würgte. Das Frühstück hatte sie längst ausgespuckt, noch bevor ihr Körper es vollständig hatte verwerten können, und seither bekam sie keinen Bissen hinunter. Der einzige Grund, weshalb sie überhaupt weitergingen, war, dass es Sakura guttat. Selbst mit leerem Magen. Obendrein war es in ihrer jetzigen Situation umso nötiger, in ständiger Bewegung zu bleiben, denn es wäre fatal, würde ein Feind sie in der aktuellen Lage aufspüren können.
Zum einen war es weiterhin Sasukes Hand, die noch immer nicht vollständig verheilt war, weshalb sie sich zu diesem Schritt entschieden hatten, und zum anderen die Tatsache, dass Sakura sich selbst kaum verteidigen könnte. Die Möglichkeit, verletzt zu werden, und das Kind in Gefahr zu bringen, war einfach zu heikel. Sie hatte ihm zudem versprechen müssen, sich in keine Kämpfe und Konfrontationen einzumischen, musste er es dennoch tun. So blieb ihnen vorerst nur eines übrig: Allem aus dem Weg zu gehen.
Manchmal hatte sie deshalb das Gefühl, als wären sie beide zwei Schwerverbrecher, die sich auf der Flucht vor dem Gesetz befanden. Bei dem Gedanken hatte sie schmunzeln müssen, denn er klang fast schon romantisch.
Apropos.
Sakura war so unendlich erleichtert, dass er sie nicht einfach nach Konoha abschob. Das wäre sicher eine der naheliegendsten und einfachsten Möglichkeiten gewesen. Aber auch sie hatte am Ende noch ein Wörtchen bei der ganzen Sache mitzureden. Sicher. Naruto und auch Konoha würden ihr eine Zeit lang Schutz bieten können. Sasuke schien dies aber so wenig, wie sie selbst, zu befürworten. In seiner Nähe fühlte sie sich einfach am sichersten. Niemand würde das ersetzen können.
Generell schien er das ganze Thema Schwangerschaft nüchterner anzugehen, als sie es zuvor eingeschätzt hatte. Das war überaus beruhigend, kam aber durchaus überraschend, und irgendwie auch wieder nicht. Alles, was er anging, löste er doch auf seine eigene und ruhige Art und Weise, nämlich mit einem möglichst kühlen Kopf. Außerdem war es vorteilhaft, dass wenigstens einer von ihnen ständig die Fassung zu behalten schien. Zumindest nach außen hin.
Neben der Tatsache, dass sie nun bis zur Geburt auf seine Hilfe angewiesen war, und der Angst vor der Geburt selbst - so etwas sollte ja höllisch schmerzhaft sein - beschäftigte sie besonders die Zukunft ihres Kindes. Letzterer Aspekte lag zwar noch am weitesten in der Ferne, verfolgte sie aktuell aber am meisten. Es war teilweise sogar so extrem, dass sie stundenlang wach lag und nachdachte. Dass sie bisher weniger darüber gesprochen hatten, lag sicher auch daran, dass sie beide einfach nur unendlich müde davon waren, ständig in Bewegung zu sein und sich bereits den Kopf über ihre jetzige Lage zerbrechen mussten. Aber noch viel ausschlaggebender war wohl, dass es kein beliebtes Thema sein würde.
Zudem begleitete Sakura die Angst, ihn zu verletzen, äußerte sie sich kritisch dem gegenüber, was sein Vermächtnis für ein Kind bedeuteten könnte. Sein Sharingan. Bereits die Möglichkeit, ihr Kind würde solch ähnlichen Tragödien unterliegen können, wie es dem Uchiha-Clan erging, versetzte sie in Panik. Umso wichtiger war es, sich damit auseinanderzusetzen und mit Sasuke darüber zu sprechen. Schließlich würde er wesentlich mehr zu dem Thema beisteuern können, als sie es könnte. Und aus Erfahrung sollten sie lieber eher darüber sprechen als später.
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Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)
Fanfiction[Liebesgeschichte/Abenteuer] Fortsetzung von Unsere Reise [Spoiler!] Nach der Rettung Sakuras, kehren Sasuke und Sakura zurück nach Konoha. Inos und Sais Hochzeit steht unmittelbar vor der Tür. Sakura hat, wenn auch eher auf eine unübliche Art und...