𝓡𝓪𝓾𝓬𝓱𝓼𝓬𝓱𝔀𝓪𝓭𝓮𝓷

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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„Sasuke!" Sakura sah ihn eindringlich an und vielleicht war ihr Tonfall ein wenig zu forsch gewählt gewesen - obgleich sie es gar nicht beabsichtigt hatte. Ihr Ehemann, der gegenüber am Esstisch saß, blickte mit hochgezogenen Brauen von der Schriftrolle auf, in welcher er bis eben noch gelesen hatte. Sarada hielt unterdessen einen Mittagsschlaf, der länger ging als gewöhnlich, aber so hatten sie mal mehr Zeit für sich.

Eine ganze Weile hatte Sakura ihren Ehemann beim Lesen beobachtet, gedankenverloren die etliche Küchenhandtücher gefaltet, welche sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte, weil Sakuras, Zitat ihrer Mutter: „Schrecklich schmutzig aussahen." Aber dafür waren doch Küchenhandtücher da, die mit der Zeit eben etwas fleckig wurde, völlig normal, deshalb entsorgte man doch nicht gleich. Jetzt hatte sie sicher einen Vorrat für ganze drei weitere Leben, wenn sie weiterhin nach ihrem sparsamen Verbraucht leben würde. Jedenfalls fragte Sakura sich, währenddessen sie die Tücher stapelte, wie sie ihrem Ehemann etwas sagen konnte, ihr Anliegen ansprechen sollte; sie wusste nicht, was er davon halten würde. Dann jedoch hatte sie beschlossen, ihm ihre Entscheidung einfach mitzuteilen, es entschlossen auszusprechen, was sie nun offensichtlich zu einer ihrer misslungenen Tat zählen musste, so verwirrt, wie er sie nun dreinblickte. Sie sah ihm an, dass er innerlichen den Tag Revue passieren ließ, als suchte er nach einem potenziellen Fehler, den sie ihm ankreiden wollte. Dabei tat sie das doch nie, wie kam er also überhaupt darauf?

„Ich möchte wieder arbeiten gehen", führte sie rasch aus, um ihm die Unsicherheit zu nehmen. „Im Krankenhaus. Auf der Kinderstation. In der Psychiatrie." Sie blinzelte; das waren nicht die Worte, die sie sich so sorgfältig zurechtgelegt hatte. Und erst recht nicht so abgehackt.

Sasuke legte das Schriftstück langsam ab und betrachtete sie eindringlich.

„Was ist?", fragte Sakura nach etwa einer halben Minute. Das Schweigen seinerseits löste einen Anfall von Nervosität in ihr aus, sodass sie automatisch die Hände unter dem Tisch zu kneten begann. Dachte er in dieser Hinsicht etwa altmodisch? Wenn sie jetzt darüber nachdachte, dann hatten sich noch nie darüber unterhalten. Sicher war aber, dass sie sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen ließe. Sie liebte ihren Job.

„Was ist mit Sarada?", fragte Sasuke emotionslos.

„Was soll mit ihr sein? Wir hatten doch schon besprochen, dass sie in den Kindergarten geht."

„Verstehe", antwortete er knapp. Dann hob er die Schriftrolle wieder an und las weiter.

Irritiert von Sasukes Gleichgültigkeit zog Sakura die Stirn in Falten. Mehr hatte er dazu nicht zu sagen?

„Mit Boruto?" Sasuke sah wieder auf.

Sakura entfuhr ein müdes Lachen und legte die Hände auf den Tisch, um sich in die Höhe zu drücken. „Das ist deine einzige Sorge? Sasuke, wir verheiraten die beiden doch nicht. Sei also nicht albern. Außerdem habe ich dir das alles schonmal erzählt, hast du das etwa vergessen?"

Als er sie nur ansah, als hörte er das gerade zum ersten Mal, seufzte Sakura leise. Er musste es vergessen haben.

„Das ist schon Wochen her", sagte er dann doch und rollte die Schriftrolle endlich zusammen.

„Vielleicht ein paar Wochen", antwortete Sakura trocken. Na gut, vielleicht waren es doch Monate. „Wir werden es dennoch wie geplant durchziehen. Hinata verlässt sich darauf. Die beiden Kinder verstehen sich gut. Besser könnte es nicht laufen."

Sasuke zuckte erst gleichgültig mit den Schultern und nickte dann zustimmend. „Wenn du es für das Beste hältst."

„Das tue ich, Sasuke." Sakuras Stimme wurde ernster. „Kontakt zu anderen Kindern fördert Saradas soziale Entwicklung. Das ist wichtig."

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt