𝓤𝓷𝓼𝓮𝓻𝓮 𝓑𝓮𝓼𝓽𝓲𝓶𝓶𝓾𝓷𝓰

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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Als Sakura am nächsten Morgen die Augen aufschlug, hielt sie gleich darauf die Luft an. Sasuke, ihr Ehemann, lag dicht neben ihr und starrte sie paralysiert mit halb gesenkten Lidern an, als würde er sie bereits seit Stunden beobachten.

Sein Atem ging ruhig, kaum hörbar, und die dunklen Augen waren mit langen Schatten untermalt, was ihm einen noch düsteren Eindruck verlieh. Er wirkte für diesen ersten Moment abwesend und unglaublich müde, so, als hätte er sich in einem Club die Nacht um die Ohren geschlagen. Sein schwarzer Schopf lag ihm platt an Schädel gedrückt, nur die kleinen und feinen Haarsträhnen standen ihm zu allen Seiten ab, und verliehen ihm einen verruchten Ausdruck, der Sakura an das Erlebte der letzten Nacht erinnerte. Er blinzelte zweimal und blickte ihr nun durchdringend in die Augen, als hätte er den romantischen Gedanken in ihre gespürt.

Man konnte wohl einen Wecker danach stellen: Schlagartig staute sich peinliche Hitze in Sakura Wangen, als er sie so ansah und die Erinnerung an gestern Nacht, mit seinem intensiven Blick nur noch mehr verstärkte. Hektisch zupfte sie die Decke bis unter die Achseln, um ihren bloßen Körper zu bedecken, denn ihrem Ehemann stand ein gewisser Anblick zur Verfügung, der ihrem Gesicht die letzte Blässe raubte.

Sasukes Mundwinkel zuckte amüsiert, während seine Augen jedoch ruhten, ohne zu blinzeln, still und gemächlich auf ihren verlegenen Gesichtszügen, als würde er sich unbedingt alles an ihr fest einprägen wollen. Er hob die Hand, berührte vorsichtig ihr Haar und ließ die einzelnen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. Sakura stockte der Atem. Früher hatte er das so häufig gemacht.

Ihre Lippen zogen sich in die Länge, während sie ihn betrachtete, und die alarmierende Farbe zunehmend aus ihrem Gesicht wich. Sein Blick wirkte leer und gleichzeitig so aufmerksam.

Innerlich seufzte sie. Gern hätte Sakura gefragt, was ihn bedrückte. Aber es war die Angst vor der Antwort, die sie davon abhielt. Ihre Vorstellung war naiv, sicher, dennoch hoffte sie, dieser Moment würde ewig währen, würde sie das Problem einfach ignorieren. Ein Hauch von Naivität ließ einen unbeschwerter durchs Leben schreiten– zumindest für diesen Moment.

„Du siehst müde aus", sagte sie nach einer Weile.

„Schlecht geschlafen", antwortete er mit rauer Stimme, die seine Männlichkeit untermauerte. Sakura hob die Hand und berührte sein Gesicht. Fahrig zeichneten ihre Finger verschiedene Muster auf die Haut seiner stoppeligen Wange. Sasuke schloss die Augen und atmete ganz ruhig.

Nach einer ganzen Weile drang Saradas hohes Stimmchen den Flur entlang. Sie rief nach ihrer Mama, was Sakura aufhorchen und Sasuke die Lippen schmal ziehen ließ, als bedauerte er urplötzlich einen Verlust. Und auch Sakura stieß leise, aber schwer Luft aus – der Moment, er war vorbei.

„Ich muss sowieso los", sagte er.

„Wohin?" Sakura hob den Kopf an.

„Zu Kakashi."

„Achso." Erleichtert ließ sie sich ins Kissen zurückfallen.

Als er aufstand und sich anzog, sah er Sakura nicht an. Aber ehe er zur Tür hinaus huschte, brummte er etwas. „Ich bin gegen Mittag zurück."

Mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust sah Sakura ihm nach. Etwas stimmte nicht. Sie spürte es.

Zumindest war es Sarada, die Sakuras Laune hob. Sie lachte fröhlich, warf völlig außer sich die Arme in die Höhe, als ihre Mutter sie endlich aus dem Bett hob. Sofort umschlangen ihre Händchen den Hals ihrer Mutter, und während die kleine warme Wange an Sakuras lag, schlug das Herz der Mutter sofort höher. Sie konnte sich einfach nur unglaublich glücklich schätzen, dieses besondere Kind in ihrer Nähe zu wissen. Sah sie in Saradas Gesicht, dann sah sie auch Sasuke, und irgendwie wirkte die Welt daraufhin ein stückweit besser.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt