𝓒𝓱𝓲𝓭𝓸𝓻𝓲

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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Sakura betrachtete sich im Spiegel und den Knoten in ihrem Handtuch. Schwer fielen ihr die kühlen Haarsträhnen über die Schultern. Während sie gleichzeitig ihren Kopf schüttelte, fühlte sie sich mit ihrer Haarlänge wie eine Grazie, die einen Mann mit ihrer Körpersprache zu bezirzen versuchte. Aber sie war allein.

Vorsichtig rieb sie sich abschließend die Wangen trocken, und war froh, als sich ihre Haut dort rosig färbte. Nach ihrem kleinen Zusammenbruch, vor genau zwei Tagen, war sie den restlichen Tag mit der Blässe einer Leiche herumgelaufen; das hatte erschreckend ausgesehen.

Ein leises Seufzen entwich ihr. Sie konnte nur vermuten, dass es sich bei diesem Zusammenbruch um einen Infekt oder Sonnenstich gehandelt haben musste. Den Infekt hielt sie persönlich für wahrscheinlicher. Aus diesem Grund hatte Sasuke auf zwei Tage Ruhe für sie bestanden. Ihrer Meinung nach war das zwar völlig unnötig, denn es ging ihr bereits am nächsten Tag wieder gut.

So eisern, wie er die Ruhe für sie einforderte, schob er auch lange Trainingseinheiten für sich ein. Einmal hatte er zu Mittag nach ihr gesehen und ihr etwas zum Essen gebracht. Irgendwie was das ziemlich süß gewesen.

Heute, wo Sakura, sprühend vor Lebensfreude, in den Spiegel sah, lächelte sie bis über beide Ohren. Es ging ihr gut. Sehr gut sogar.

Dennoch hatte er wenige Minuten später erst nicht gewollt, dass sie ihn zum Training begleitete. Sie sollte im Bett bleiben und sich ausruhen.

„Es ist so langweilig hier im Zimmer", nörgelte sie, und als sie ihm hoch und heilig versprach, nur zuzusehen, willigte er unter einem Brummen ein. „Einen weiteren Tag allein auf diesem Zimmer, da würde ich sicher vor Langeweile sterben, Sasuke", übertrieb sie. „Das wäre bestimmt nicht in deinem Interesse", fügte sie mit einem gespielten Vorwurf in der Stimme hinzu und blickte ihn mit großen Augen an.

Er seufzte und schüttelte hoffnungslos den Kopf. „Wohl nicht."

„Sehr gut", rief sie begeistert und wühlte nach ihren Schuhen.

Übertrieben gut gelaunt stapfte sie ihm bis zu einem kleinen abgelegenen Platz hinterher und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum, von dem aus sie eine gute Übersicht genießen konnte.

Sein Training beobachtete sie interessiert und aufmerksam. Bei Sasuke erstaunte es sie immer wieder vom Neuen, wie schnell er doch agieren konnte, trotz dessen er nur einen Arm besaß. Jede seiner Bewegungen glich der einer äußerst geschickten Katze, so perfekt und exakt ausgeführt. Unglaublich. Seit er den Arm im Kampf mit Naruto verloren hatte, war er zwanghaft darauf angewiesen, seine Angriffe stets in Perfektion auszuführen. Hart hatte er trainiert, um den körperlichen Nachteil auszugleichen, der ihn seit jenem Moment begleitete. Und es war ihm hervorragend gelungen.

So beeindruckt Sakura auch von seinen Fähigkeiten war, er selbst schien noch lange nicht zufrieden mit sich zu sein. In den letzten Monaten, in denen sie zusammen waren, hatte Sakura erkannt, dass Sasuke sehr hart und kritisch mit sich umging. Ehrgeiz und Willenskraft, so würde man es bei ihm nennen können. Eigenschaften, die sie sehr an ihm schätzte, denn auch sie war immer erpicht darauf, besser zu werden. Das Böse schläft schließlich nie.

Nach drei weiteren Übungen führte er eine durch, bei der er augenscheinlich einen Partner benötigte. Ohne großartig zu überlegen, sprang Sakura auf die Beine, trat neben ihn, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und wippte unschuldig auf den Fersen. Als wüsste er bereits, was sie ihm anbieten wollte, wurde sein Ausdruck streng.

„Nein", sagte er scharf.

„Ich habe doch gar nichts gesagt", antwortete sie unschuldig und hob abwehrend die Hände.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt