𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋
༻❀༺
„Sakura? Wie konntest du mir das nur so lange verheimlichen?" Ino starrte ihre beste Freundin so entrüstet an, als hätte diese gegen eines der Grundgesetze von Konoha verstoßen.
Sakura seufzte und ließ den Kopf hängen.
„Es tut mir leid", jammerte sie schuldbewusst. Eine Beichte war längst überfällig; ungeachtet davon, ob Ino bereits Verdacht geschöpft hatte oder eben nicht.
Die beiden jungen Kunoichi hatten sich ein gemütliches schattiges Plätzchen unter einer großen Kastanie gesucht und sich auf einer Holzbank niedergelassen. Hinter ihnen plätscherte beruhigend das Wasser eines kleinen Bachs. Sakura fächelte sich mit der Hand ein wenig Luft zu, denn die Hitze war heute kaum auszuhalten. Das Krankenhaus hingegen war klimatisiert, und alleine der kurze Weg von dort zu diesem Treffpunkt hier reichte aus, um sich nach einer Abkühlung und einem neuen Oberteil zu sehnen. Nicht mal ein seichtes Lüftchen wehte, weshalb sich die heiße Luft auf den Straßen Konohas heute besonders staute.
Da Ino Sakura noch immer sprachlos anstarrte, linste Sakura jetzt vorsichtig zu ihrer Freundin hinüber. Ihr langes blondes Haar trug sie heute in einem Zopf und an solchen Tagen war Sakura einfach nur froh darüber, keine so voluminöse Haarmähne wie ihre Freundin zu besitzen. Zwar hatte Ino das „Thema Sasuke "ganz von selbst angesprochen, worüber Sakura im Übrigen unendlich dankbar war, doch sie konnte die Wahrheit im ersten Moment trotz alledem nicht fassen. Im gleichen Zuge hatte Sakura auch das Wort Verlobung fallen lassen. Besser sie wurde es früher los als später.
Sakura knibbelte nervös an ihrem Daumen, denn die Stille wurde mit jeder Sekunde unausstehlicher. Die berechtigte Angst, Ino könnte unglaublich sauer sein, saß Sakura wie eine aggressive Wespe mit gezücktem Stachel im Nacken. Im Nachhinein bereute sie es nun also doch, nicht schon eher mit der Sprache herausgerückt zu sein. Unruhig faltete Sakura nun die Hände im Schoß und wartete.
Ihre Freundin schien eine ganze Weile mit ihren Gedanken sehr weit weg zu sein. Ino starrte zwar nur, in ihren Augen passierte aber viel. So, als würde in Minutenschnelle ein ganzer Film in ihrem Kopf ablaufen; als ließe sie die Ereignisse der letzten Tage äußerst genau Revue passieren und diese in für sich logische Schlüsselmomente fließen. Und als Ino sich endlich zurücklehnte, entspannten sich ihre Gesichtszüge schlagartig. Gemütlich verschränkte sie die Arme, schloss die Augen, und zog, entgegen Sakuras Erwartung, die Mundwinkel genüsslich in die Höhe.
Sakura atmete innerlich auf, denn eine wahnsinnig schwere Last fiel von ihr ab.
„Jetzt weiß ich auch, was mit dir los war Sakura", Ino nickte zuversichtlich, ihre Stimme war ungewohnt gelassen. „Seit wann geht das schon so?"
Sakura blinzelte und hob das Gesicht, um die Blätter der Kastanie betrachten zu können. Da es fast windstill war, bewegten sich die Äste kaum. Ja, wie lange ging das eigentlich schon?
„Eine ganze Weile", antwortete Sakura zögerlich und spürte, wie daraufhin die Röte in ihrem Gesicht ganz unvermittelt zunahm. Als wäre es nicht schon heiß genug.
„Eine ganze Weile? Geht's vielleicht noch unkonkreter Sakura? Eine Woche? Einen Monat? Mehrere Monate?"
„Mehrere Wochen, denke ich", murmelte Sakura abwesend. So richtig hatte sie darüber noch gar nicht nachgedacht.
„Denkst du?" Ino lehnte sich nach vorne und stützte die Unterarme auf den Beinen ab. Dann hob sie die Hand und wedelte damit vor Sakuras Gesicht, als wollte sie testen, ob Sakura noch bei Sinnen war. "Erde an Sakura. Wie kannst du deiner besten Freundin nur verschweigen, dass du unseren Jugendschwarm Sasuke Uchiha rumgekriegt hast?" Ino grinste erst breit und schürzte dann aufgesetzt die Lippen. „Ich bin wirklich ein bisschen angefressen, dass du mir das nicht sofort mitgeteilt hast."
DU LIEST GERADE
Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)
Hayran Kurgu[Liebesgeschichte/Abenteuer] Fortsetzung von Unsere Reise [Spoiler!] Nach der Rettung Sakuras, kehren Sasuke und Sakura zurück nach Konoha. Inos und Sais Hochzeit steht unmittelbar vor der Tür. Sakura hat, wenn auch eher auf eine unübliche Art und...