𝓕𝓻𝓾̈𝓱𝓵𝓲𝓷𝓰𝓼𝓮𝓻𝔀𝓪𝓬𝓱𝓮𝓷

694 35 44
                                    

𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

༻❀༺

„Waaaahnsinn." Sakuras Ausruf war den unzähligen zart rosafarbenen Kirschbäumen gewidmet, welche sich in einer endlosen Reihe vor ihnen erstreckten. Selbst als sie sich auf Zehenspitzen stellte, war das Ende nicht zu erkennen. „Sieh dir das an, Sasuke", rief sie beinahe außer sich vor Überwältigung. „Die Kirschbäume hier stehen bereits in voller Blüte. Und es sind so viele."

Heute wies ihnen mal wieder ein strahlender Himmel den Weg. Winzige und fluffige Wolken, die aussahen, als wären sie im Nachhinein auf das strahlende Blau getupft worden, zogen in einer ermüdenden Geschwindigkeit über ihre Köpfe hinweg. Die Bäume hingegen, die den Weg endlos umrahmten, sprühten vor lauter Leben und waren ummantelt von lieblichen Kirschblüten, die einen Duft aussandten, der die Sinne jeglicher Passanten benebeln würde.

Es war Frühling. Endlich. Und somit auch etwa nur noch drei bis vier Wochen bis zur Geburt ihres Kindes.

In den letzten Wochen hatte Sakuras Bauch an enormem Umfang dazugewonnen. So fiel es ihr zunehmend, längere Distanzen am Stück zu gehen. Sie war schneller müde denn je, aber noch viel schneller war sie außer Atem.

Schlussendlich hatte Sasuke sich darauf eingelassen, etwas früher nach Konoha zurückzukehren, ehe sie sich gar nicht mehr bewegen können würde. Und auch überhaupt war Sakura wirklich froh, dass er ihren Wunsch, das Kind in Konoha zur Welt zu bringen, akzeptierte. Nach ausgiebigem Abwägen von Vor- und Nachteilen schien er es ebenso zu befürworten.

Jeder Schritt, den sie tun musste, war einfach nur noch anstrengend und Sakura fieberte, auch wenn die Angst vor der Geburt durchaus präsent war, mittlerweile der Entbindung einfach nur noch entgegen. Schuhe wieder schließen können, eine Hose ohne fremde Hilfe anziehen. Dinge vom Boden aufheben, ohne das Gefühl zu haben, vorne überzukippen. Das alles waren Dinge, die langsam aber sicher unglaublich nervten.

Während sie die traumhaft duftende Kirschbaumallee durchquerten, hob Sakura die Nase und schloss die Augen, um ihre Sinne lediglich auf den Duft kanalisieren zu können. Sasuke packte sie jedoch sofort am Handgelenk und Sakura schlug empört darüber die Augen auf.

„Du solltest schauen, wo du hintrittst", sagte er streng und blickte ihr ermahnend tief in die Augen, als wäre sie ein kleines Kind, dass er einzuschüchtern versuchte.

„Ich passe schon auf", zischte Sakura übertrieben entrüstet und befreite ihre Hand aus seinem Griff, um weitergehen zu können. Diese übervorsichtige Seite von Sasuke ging ihr manchmal gehörig gegen den Strich. Er schien ihr auch gar nichts mehr zu gönnen, dachte sie. Nicht er war schwanger, sondern sie. Nicht er sah aus wie ein aufgequollener Ballon, der kurz vor dem Platzen stand. Nicht seine Füße waren es, die aussahen wie die eines Tyrannosaurus, und die dazu auch noch unglaublich schmerzten. Nein. Das war bei ihr so. Nicht bei ihm.

Aufgebracht stapfte Sakura also davon. Auf der einen Seite war ihr völlig klar, dass diese Laune ein Ergebnis ihrer Schwangerschaft war, getriggert durch eine Kombination von Emotionen und Schmerz, verhindern konnte sie den Ausbruch dieser leider dennoch nicht. Es war also besser, sie suchte in solchen Situationen einfach das Weite, ehe sie noch völlig an die Decke gehen würde. Das war zumeist das kleinere Übel. Besonders seit der letzten Woche war sie äußerst leicht reizbar, und das schien selbst einen Sasuke Uchiha an seine Grenzen stoßen zu lassen.

Sakura hörte ihn hinter sich schnauben, als er weiterging.

Aber nicht nur die Schmerzen in Füßen und Rücken machten ihr die letzten Wochen fast zur Hölle, hin und wieder wurde ihr auch schlagartig schwarz vor Augen, überanstrengte sie sich beim Gehen. Sasuke hatte ihr deshalb vorgeschlagen, zu fliegen, aber ihr wurde speiübel, als sie es probierten. Aus diesem Grund waren sie nun doch wieder auf das Gehen angewiesen, nur mit langen und vielen Pausen. Sie hatten ja Zeit. Nachdem Sasuke ihr gestern mitgeteilt hatte, dass sie in etwa drei bis vier Tagen Konoha erreichen würden, hatte Sakura nur trocken geantwortet, dass sie bei diesem Tempo wohl eher noch fünf bis sechs brauchen würden. Zunehmend sank ihre Laune seitdem und erreichte an dem heutigen Tag einen völlig neuen Tiefpunkt.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt