𝓖𝓸𝓵𝓭𝓮𝓷𝓮𝓼 𝓛𝓲𝓬𝓱𝓽

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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In den folgenden zwei Monaten verbrachte Sakura überaus viel Zeit damit, ihrem Bauch beim Wachsen zuzusehen. Endlich. Sie sorgte sich bereits um das Kind, denn eine lange Zeit über passierte recht wenig. Aber dann, ab einem bestimmten Zeitpunkt, schien ihr Kind sich kaum noch halten zu wollen. Seit jenem Tag schien Sakuras Bauch jeden weiteren Tag ein Stückchen größer zu werden.

Fast täglich überprüfte sie zudem das kleine Leben, den immer größer werdenden Strudel, den sie in sich trug. Und immer brachte dieser sie zum Lächeln. Er drehte und wendete sich, als wüsste er ganz genau, dass Sakura ihn in diesem Moment beobachtete.

Die Bedrohung war außer Reichweite, und es sah nicht so aus, als würde man die kleine Familie noch verfolgen. Ob das nun Sasuke zu verdanken war, der großen Wert darauf legte, im Verborgenen zu bleiben, oder ob Mangetsu gerade einfach nicht nach ihnen suchte, ließ sich nicht abschließend klären. Sakura vermutete, dass es eine Mischung aus beidem sein würde. Seit der Auflösung des Genjutsus, welches ihr heute noch einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, ging es allen wesentlich besser. Nur ungern erinnerte sie sich daran zurück, wie es sich angefühlt hatte, wenn dieser widerliche Kerl ihre Träume aushorchte.

Jedenfalls ließen die Umstände es nun endlich zu, dass Sakura sich voll und ganz auf ihren Körper konzentrieren konnte. Und obgleich Sasuke allezeit so aufmerksam war wie noch nie, wirkte er gleichzeitig gelassener. Sakura war froh darum, denn sie alle hatten Ruhe nötig. Kleinere Städte und Dörfer suchten sie nur auf, wenn ihre Vorräte zu Neige gingen, und mittlerweile kaufte Sasuke, gegen seinen eigentlichen Instinkt, sogar gerne ein wenig mehr, um für den Fall der Fälle mehr Vorräte bei sich zu tragen.

Die Wege von Ryugo, Juli und Mikau, die Shinobi aus Kirigakure, sowie Sakura und Sasuke, hatten sich bereits kurz nach dem Auflösen des Jutsus getrennt. Dafür gab es zweierlei Gründe, auch, wenn Sakura gerne noch ein wenig Zeit mit allen verbracht hätte: Zum einen wollte Sasuke lieber alleine weiterreisen, denn noch immer hielt er an der These fest, alleine wären sie unauffälliger, zum anderen benötigte Juli unbedingt medizinische Hilfe, die sie nur in einem Krankenhaus bekommen würde. Letzteres war unumgänglich und so trennten sich ihre Wege.

Als sie sich voneinander verabschiedet hatten, hatte Ryugo Sasuke die Hand gereicht. Sakura hatte mit weit geöffnetem Mund dagestanden, als Sasuke nach einem kurzen Zögern die Geste erwiderte. Und als Ryugo ihn als Freund bezeichnete, verkniff Sasuke sich sogar seine Widerworte.

„Ich danke dir", hatte er schließlich fest geantwortet.

Was ein Anblick.

Häufig erinnerte sich Sakura seither unglaublich gern an Ryugo zurück. Letztlich hatte auch er nun sein passendes Gegenstück gefunden, und hoffentlich würden sie sich eines Tages wiedersehen, um gemeinsam miteinander lachen und trinken zu können.

Die Erinnerung an Ryugo hob Sakuras Laune schlagartig, denn heute hatte sie mal wieder mit diesen Stimmungsschwankungen ihrer Schwangerschaft zu kämpfen. Sasuke hielt diese stets wacker aus, so empfand es Sakura, und er bemühte sich wirklich, die Bedürfnisse seiner Ehefrau so gut es nur ging zu befriedigen. Diese Gegebenheit erkannte sie jedoch meist erst im Nachhinein, denn während er eine ihrer Launen aushalten musste, da hatte nur sie recht. Wie sollte es auch sonst sein?

Blitzartig gut gelaunt schob sie das rot- und orangefarbene Laub mit den Füßen vor sich her und freute sich, wenn ihre Augen eine Eichel oder eine Haselnuss erhaschen konnten. Dabei fühlte sie sich in ihre Kindheitstage zurückversetzt.

Es war tiefster Herbst. Und was für einer. Ein goldener. Heute war es wärmer als in den letzten Tagen, und die Sonne schien schon seit den frühen Morgenstunden an einem makellosen blauen Himmel.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt