𝓢𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽𝔃𝔀𝓮𝓲𝓯𝓮𝓵

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𝒮𝒶𝓈𝓊𝓀𝑒 𝒫𝑜𝓋

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Trotz des helllichten Tages brannten die langen Neonrasterleuchten an der weißen Decke. Reglos stand Sasuke mal wieder in einer Ecke des Raumes, den Arm vor der Brust verschränkt, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, und starrte ununterbrochen auf eine bestimmte Stelle.

Die letzte Lampe, ganz links von ihm, flackerte alle zehn Sekunden dreimal auf, was unglaublich nervig war. Seine Aufmerksamkeit galt jedoch etwas anderem, weshalb es ihm gelang, das Flimmern erfolgreich zu ignorieren.

Sasukes Augen fühlten sich bereits trocken und müde an, als läge ein leichter Druck am hinteren Ende seines Augapfels. Die Belüftungsanlage lief auf Hochtouren, sodass man fürchten musste, sich zu erkälten, war man diese arktischen Temperaturen in diesem Gebäude nicht gewohnt. Draußen lachte hingegen die Sonne und trieb die hochsommerlichen Temperaturen des Morgens noch weiter in die Höhe. Kurz kniff er die Augen zusammen und presste die Finger darauf, in der Hoffnung, den Druck dahinter lindern zu können. Der Effekt war bedauerlicherweise nur vorübergehend. Anschließend fixierte er wieder sein Ziel.

Auf Sakuras Stirn begannen sich winzige Schweißtropfen zu bilden, dessen Entwicklung Sasuke achtsam betrachtete. Ihre langen rosafarbenen Haare hatte seine Ehefrau sich erst vor wenigen Augenblicken zusammengebunden, sodass ihre Haare gebündelt auf ihrem oberen Rücken lagen.

Erstmals, seit Sakura begonnen hatte, wandte Sasuke nun den achtsamen Blick von seiner Ehefrau ab. Neben ihr hüpfte nämlich der Professor ungeduldig auf und ab. Aufgeregt fummelte dieser währenddessen an einem kleinen Knopf herum, welcher lediglich über einen letzten Faden mit seinem weißen Kittel in Verbindung stand. Unauffällig musterte Sasuke den älteren Mann; er war so abgelenkt, dass er es nicht bemerkte. Zu erwarten war, dass der Knopf jeden Moment vom Kittel abreißen würde, aber der Professor wiegte diesen zwar hektisch, gleichzeitig aber auch so vorsichtig zwischen seinen Fingern, dass der dünne Faden nicht nachgab.

Er schien große Hoffnungen in Sakura zu setzen. Zum einen lagen seine Augen strahlend, unaufhörlich und hoffnungsvoll auf ihr und zum anderen hatte er sich außerordentlich über ihre Rückkehr, und damit das Einhalten ihres Wortes von gestern, gefreut.

Neben dem Professor stand sein Student, Katasuke; so stellte Professor Samato ihnen den jungen Mann vor. Er musste einige Jahre älter als Sasuke, vielleicht Ende zwanzig oder Anfang dreißig, sein und trug denselben weißen Kittel mit dem Aufdruck dieser Forschungseinrichtung. Durch die dicken Gläser seiner Brille starrte er ebenso hoffnungsvoll auf die junge Kunoichi.

Es war ruhig; keiner wagte auch nur ein Wort zu sagen, um Sakura keinesfalls zu unterbrechen.

Bevor Sasukes Blick den Weg zurück zu Sakura suchte, rümpfte er noch die Nase. Der Geruch des sterilen Labors, des Putzmittels und das nervtötende Flackern machten ihn langsam aber sicher wahnsinnig. Er sehnte sich längst nach einem frischen Luftzug, der nach Erde und Gras roch, und der wärmenden Sonne, die seine kalte Haut wieder zum Leben erwecken würde. Seit mindestens einer Stunde stand ihm dieser lästige Geruch in der Nase.

Niemand saß. Allesamt standen sie, den Blick auf Sakura und das gerichtet, was vor ihr auf dem Tisch lag.

Sakuras grüne Augen waren bedeckt von ihren Lidern, die Lippen schmal, die Stirn in Falten gelegt. Die zarten Hände in gleißendes Licht getaucht, hielt und führte sie diese abwechselnd über die ominöse Prothese, die der Professor als neue Sensation der Medizin betitelt hatte. Immer wieder versuchte sie, Chakra anders zu bündeln, anders in die Prothese zu leiten und dort zu halten. Ihre Mühe galt dem Zweck, herauszufinden, wie Mangetsu, beziehungsweise dieses unheimliche Mädchen namens Arisu, unbemerkt in Konoha eindringen konnten. Um mehr über Mangetsus Fähigkeiten herauszufinden, auf dessen Fersen sie sich befanden, obwohl sie kaum Anhaltspunkte vorweisen konnten. Laut der Aussage des Professors benutzte Arisu, die neu aufgetauchte Gegnerin und Anhängerin Mangetsus, eine Prothese aus diesem Forschungsinstitut.

Unsere Bestimmung - Sakura und Sasuke (Part 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt