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Beim Sex in aller Öffentlichkeit von Polizisten gestört, festgenommen und über Nacht eingesperrt zu werden war... eine Erfahrung.
Das konnte ich bestimmt so stehen lassen.

Was wir allerdings nicht bedacht hatten und wovon ich keine Ahnung hatte... Es schlug Wellen in Deutschland und würde mein Leben maßgeblich verändern.


Es war acht Uhr Morgens als Martens Handy neben mir förmlich eskalierte. Es war kein Anruf sondern unfassbar viele Nachrichten.
"Warum zum Teufel hast du dein Telefon an?!" maulte ich. Zumindest hätte er es auf lautlos stellen können aber nein, er musste ja rund um die Uhr erreichbar sein.

"Ist wichtig..." nuschelte er jedoch und klang tatsächlich alarmiert. Wir hatten die Nacht noch in Italien im Ferienhaus verbracht und würden als einzelner Konvoi nach Österreich fahren. Fast hätte ich es lustig gefunden als Frau mit Kutte zwischen einem Haufen Angels zu fahren. Wäre da nicht das ständige Gefühl das Martens Brüdern das so garnicht schmeckte.

"Was ist?" fragte ich als ich Marten in den Garten gefolgt war.
Lediglich Lennox, einer jener um die ich einen großen Bogen machte, saß mit einem Kaffee und einer Zigarette am Tisch und beobachtete uns.
"Nichts... John hat geschrieben." murmelte er und schien eben jenen anzurufen.
"Nichts? Du glaubst auch ich bin dumm hm..?" motzte ich angefressen und ging wieder ins Haus.
Lennox schmunzelte und nickte mir mit einem selbstgefälligem Grinsen im Gesicht zu.

"Gibt's ja nicht..." murrte ich und suchte nach meinem Telefon als ich frisch geduscht aus dem Bad kam.
"Marten?!" rief ich und lief die Treppe nach unten zu den Männern. Mittlerweile waren alle wach und unterbrachen ihre Unterhaltung als ich den Raum betrat. Ich sah jedem einen Moment lang in die Augen und formte diese dann zu Schlitzen als ich zuletzt bei Martens Augen hängen blieb.
Dieser sah mich ertappt an und griff eilig auf die Tischplatte, doch da hatte ich schon gesehen das dort mein Handy lag.

"Ich versuche wirklich dir und deinen...Freunden... Mit Respekt entgegen zu treten." begann ich leise und funkelte Marten an. Ich hatte die ganze Zeit über gespürt das etwas Faul war.
Ich hatte auch sofort gewusst das mein Handy nicht irgendwo liegen geblieben war, dementsprechend war meine Geduld, nun wo ich gesehen hatte das meine Vermutung sich bestätigt hatte, an ihre Grenze gekommen.
"... Ich versuche WIRKLICH das Prinzesschen zu miemen das sich an deiner Seite besser macht als... Keine Ahnung... Das was ich nunmal bin... Aber wenn du mir nicht sofort sagst was hier los ist dann schwör ich jedem einzelnen von euch das ihr eure Eier zum Botchia spielen verwenden könnt." ich musste mich zügeln um nicht komplett die Fassung zu verlieren. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und zitterte vor Wut.

"Aufpassen Mädchen!" knurrte Sascha, einer jener die eigentlich nett waren aber eben auch ganz andere Wellen schlagen konnte wenn es denn nötig war.

"Oder WAS?!" rief ich und warf die Hände in die Luft.
"Was wollt ihr machen? Mich verkloppen? Ganz ehrlich... Ich hab keine Ahnung was die scheiße hier soll..." ich deutete auf mein Handy.
"... Aber ich kann dir... Frieling... Eines sagen! Du bist zu weit gegangen! Leck mich! Du kannst mich mal! Fick dich einfach!!" schrie ich, lief auf ihn zu und stieß ihm mit beiden Armen gegen die Brust.
Martens Gesicht war frei von jeder Emotion. Er sah einfach auf mich herab und wehrte sich nichtmal.
"Du vertraust mir offenbar keinen Meter weit!" warf ich ihm vor und konnte nicht verhindern das mich eine unfassbare Enttäuschung übermannte. Ich liebte diesen Mann. Ich vertraute ihm und er? Er schnüffelte in meinem Handy herum und das offenbar im beisein seiner Brüder.

"Hör auf!" forderte er laut. Ich hatte wieder gegen seine Brust geschlagen, konnte nicht verhindern das die Pferde vollkommen mit mir durch gingen.

Ich saß hier in Italien in einer Villa mit einem Haufen Angels. Ich war die einzige Frau und vertraute dem Mann an meiner Seite blind. Nun musste ich heraus finden das dieses Vertrauen offenbar nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
Das und die Tatsache das ich nun verunsichert war was die Gesammtsituation anging hatte mich vollkommen die Kontrolle verlieren lassen.

"HÖR AUF!" schrie er mich an und ließ mich so erschrocken zurück taumeln. Noch nie hatte ich ihn tatsächlich brüllen hören. Sein Blick verdunkelte sich während er plötzlich so breit und einschüchternd wirkte wie damals, als er das erste Mal vor mir stand.

"Gib mir mein Telefon!" sagte ich leise und streckte meine Hand demonstrativ aus.
"Nein!" stieß er aus, regte sich jedoch keinen Millimeter.
"Dann lass es!" zischte Ich und rauschte ab.
Im Schlafzimmer warf ich meine wenigen Dinge die ich hatte in meinen Rucksack und schnappte mir meinen Schlüssel. Scheiß auf dieses Handy, ich hatte nichts zu verbergen also sollte er doch herumschnüffeln wenn es ihm dann besser ging.

"Vergiss es!" donnerte Martens Stimme durch das Schlafzimmer als er mir gefolgt war und mein Vorhaben durchschaute.
"Du kannst mich nicht zwingen hier zu bleiben!" schrie ich ihn an und wollte an ihm vorbei.

Marten schnappte jedoch nach mir und warf mich aufs Bett.

Zum ersten Mal seit ich ihn kennengelernt hatte, hatte ich wirklich Angst vor ihm.

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