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Ich weiß nicht wie ich überhaupt auf die Idee kam das ich auch nur die geringste Chance haben würde zu Flüchten.
Marten hatte mich zwar nicht eingeholt doch wie ich später erfahren sollte hatte er sich auch garnicht die Mühe gemacht um mir zu folgen. Tatsächlich hatte er lediglich sein Handy gezückt und wieder irgendwelche Rambos auf mich angesetzt.

Diese hatten völlig unbeeindruckt an meinem Bike auf mich gewartet und schief gegrinst.
Einer der Beiden war Lennox.
Dieser Atmete schwer ein und schüttelte den Kopf als er sah das ich direkt umdrehen wollte als ich realisierte das die Beiden nicht durch Zufall da standen.

"Viki... Was ist los?" seufzte er und hakte sich bei mir unter. Der mir Fremde tat es ihm gleich und so geleiteten sie mich ohne großen Aufwand zurück zu Marten.

"Was soll das den?!" keifte ich und riss verzweifelt an meinen Armen um mich los zu machen.
"Mäuschen hör mal... Noch mag ich dich... Das kann sich aber ganz schnell ändern wenn du nicht gleich nen Gang runter schaltest." warnte mich Lennox mit einem Ton der mich tatsächlich zum Nachdenken brachte.

Ich schwieg also und ließ zu das man mich geradewegs zu Marten führte.
"Danke Jungs." sagte dieser völlig gelassen und hatte sogar ein minimales Lächeln für  die Beiden übrig.

"Was bist du für ein Scheisskerl?" zischte Ich und wich direkt wieder zurück.
"Viki... Was hab ich dir gesagt?" fragte Marten völlig entspannt und legte einen Arm um mich damit er mich durch die Menschenmenge schieben konnte.
"Das ich die Klappe halten soll..." murrte ich.
"Das auch... Aber das meinte ich nicht. Ich hab dir klipp und klar gesagt was ich mir von dir erwarte. Es ist mir egal wenn du mir zuhause den Arsch auf machst weil dir grad der linke Zeh juckt... Hier... Vor meinen Brüdern ist das aber eine ganz andere Geschichte.
Dein Glück ist, das viele der Jungs das ganze auch schon durch haben mit ihren Weibern, sonst hätte ich dir schon längst den Kopf abgerissen. " seufzte Marten vollkommen entspannt.
"Jetzt sag ich dir mal was... Frieling..." zischte ich und machte mich von ihm los.

Die Leute starrten uns zwar nicht an, aber sie wichen aus. Ein Klares Zeichen das ihnen durchaus auffiel das hier etwas außerplanmäßig abging.
"Die anderen Weiber sind mir scheiss egal! Ich bin keine dieser Püppchen die neben einem Typen stehen um nett auszusehen. Das wusstest du von Anfang an! Mal ganz davon abgesehen das ich überhaupt nicht verstehe wieso du dich plötzlich so abartig verhalten musst. Frank und Mani kenne ich seit ich ein kleines Mädchen bin. Frank könnte mein Vater sein... Wo ist also das Problem?"  maulte ich und schüttelte fassungslos den Kopf.
Marten starrte mich einen Moment lang an, dann packte er mich am Nacken und schob mich zwischen der letzten Zeltreihe hindurch in einen kleinen Waldabschnitt.

"Was mein scheiss Problem ist!?" knurrte Er durch zusammengebissenen Zähnen.
"Du bist MEINE Frau... Und MEINE Frau hat sich nicht mit anderen, vorallem mir FREMDEN Kerlen herum zu treiben. Hast du eine Ahnung wie mich das dastehen lässt?" keifte er und drückte mich grob gegen einen Baum.
"Das sind meine Freunde Marten!" rief ich fassungslos.
"Wo waren deine Freunde in den letzten Monaten?" fragte er und sah mich abwartend an.
Darauf hatte ich leider keine Antwort.
"Dachte ich mir..." murrte er und wich zurück.
"Ich hab dir erklärt das du dich an gewisse Dinge gewöhnen musst... Ich weiss das es bestimmt kein Spass ist für dich... Schließlich habe ich dich als durchaus starke und selbstbestimmende Frau kennen  und lieben gelernt... Aber wenn du nicht mit dem Club und dessen Regeln klar kommst dann... " Marten ließ seinen Satz offen, doch ich wusste was er sagen wollte.

"Sprich es aus Marten." forderte ich und sah ihm Kerzengerade ins Gesicht.
"... Der Club steht nicht nur über dir... Sondern über allem. Das weisst du." sagte er ruhig und musterte mein Gesicht.
Er hatte recht! Ich wusste es von Anfang an. Trotzdem taten mir seine Worte unglaublich weh. Es zu wissen und es tatsächlich zu hören waren zwei Paar Schuhe.

"Ich..." krächzte ich und schüttelte den Kopf.
Ich verstand im Moment garnicht wieso wir von einem gemütlichen Tag mit meinen Freunden plötzlich zu diesem Punkt kamen. Ich empfand es nicht als weiter schlimm mit den Beiden herum zu Spatzieren... Für Marten schien das jedoch ein rotes Tuch.

Wollte ich mich durch ihn so Massiv einschränken lassen? Würde das überhaupt alles sein?
Vielleicht fiele im Später wieder irgendetwas ein das er mir nicht erlauben würde.
Wollte ich mich nochmal für einen Mann so derart einschränken lassen?
Ich bezweifelte das stark.

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