Wie du ja schon ganz richtig gesagt hast, ich habe einen Freund. Er heißt Zayn und ich liebe ihn über alles. Ich würde alles für ihn tun und ich habe auch schon viel gür ihn getan, wenn du weißt was ich meine, er zwinkert. Ich verdrehe leicht die Augen." Aber er hat mich betrogen", ich ziehe scharf die Luft ein." Er weiß nicht dass ich es weiß". "Weißt du wer es war", traue ich mich zu fragen. Es war Niall, flüstert er. "Aber du und Niall"..., ich breche den Satz ab, weil ich nicht weiß wie ich ihn beenden soll. Aber er weiß trotzdem was ich meine. "Das ist das Problem ich habe gemerkt, dass ich Niall auch gerne mag, anders als Zayn es ist so neu und jedes Mal wenn Zayn denkt ich würde es nicht mitbekommen flirtet er mit Niall. Deswegen glaube ich dass er ihn auch mag. Das Problem ist nur, ich weiß weder ob zayn mich noch so lieb wie früher, noch was Niall für uns fühlt oder ob er einfach nur Spaß wollte. Ich würde gerne mit beiden was haben, verstehst du zu dritt. Eine Beziehung. Aber wie soll das gehen, wenn ich mich nicht mal traue es Zayn zu erzählen was ich denke. Ich bin so verzweifelt und ich fühle mich so schlecht wegen eben. Ich habe ihn eben betrogen", den letzten Satz bringt er nur leise und mit einem Zittern in der Stimme heraus. Ich kann Tränen in seinen Augen schimmern sehen und nehme ihn einfach in den Arm.
Wir sitzen bestimmt 10 Minuten so, ich streichel ihn beruhigend über den Rücken, während er herzzerreißend schluchzt. Irgendwann löst er sich von mir und wischt sich über die Augen, "danke Louis". "Ist doch selbstverständlich", gebe ich zurück und lächle ihn aufmunternd an. "Weißt du was ich denke", fange ich an. Er schaut fragend zu mir. "Ich denke du solltest Zayn als erstes darauf ansprechen, dass du von seinem Fehltritt weißt. Dann kannst du sehen wie er reagiert. Wenn er aufgelöst darüber ist und dir sagt dass er dich liebt oder so weißt du immerhin über seine Gefühle für dich Bescheid. Dann kannst du dich weiter vortasten. Du erzählst, dass du ihm auch fremdgegangen bist und von deinen Gefühlen. Natürlich musst du damit rechnen dass er nicht auf diese Art von Beziehung eingehen will, dann solltest du dir überlegen ob du auch nur mit Zayn zusammen sein willst. Ihr werdet zusammen bestimmt eine Lösung finden. Aber du musst ihm vertrauen, ihr seid nicht umsonst so lange schon ein Paar", sage ich.
Er nimmt mich in den Arm und bedankt sich bei mir. Wir bleiben noch eine Weile hier sitzen und genießen die Sonne. Wir hängen beide unseren Gedanken hinterher, auf einmal hört man Stimmen die auf uns zukommen. Noch sind sie zu weit entfernt als dass man verstehen könnte was sie sagen, aber ich bin mir ziemlich sicher dass es Harry und Niall sind.
"Ich mag ihn wirklich aber er ist so verdammt unschuldig, ich weiß einfach nicht ob ich", Harry der gerade gesprochen hat bricht mitten im Satz ab. "Louis, Liam was macht ihr denn hier", der Lockenkopf klingt unsicher und ich würde nur zu gerne wissen wie sein gesprochener Satz weitergegangen wäre. Denn das es dabei um mich ging, ist fast zu 100% sicher. Ob er es schlimm findet, dass ich keinerlei Erfahrung habe? Schon wieder fangen diese Gedanken an, bin ich genug? Bin ich hübsch genug? Bin ich schlank genug? Bin ich zu unerfahren? Ich will mir nicht so einen Kopf machen, aber ich kann es einfach nicht abstellen. "Louis", eine Stimme nah an meinem Ohr reißt mich aus meinen Gedanken. "Was", gebe ich wenig intelligent zurück. Liam kichert. Auch Harry schmunzelt, was mich wundert, weil er bis vor ein paar Tagen noch genervt war wenn ich nicht geantwortet habe. "Ich habe gerade gesagt dass Niall und Liam noch einen Tag bleiben und Liam deshalb bei dir im Zimmer schläft", fährt Harry fort. Den letzten Satz bringt er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. "Okay"Wollen wir dann langsam mal essen, meldet sich Niall zu Wort. Harry lacht darüber nur, was ich nicht verstehe. Wir gehen also in den Speiseraum, indem zu meiner Überraschung schon alles vorbereitet ist. Es steht noch mehr Essen auf dem Tisch als sonst schon und ich frage mich wirklich wer das alles essen soll. Dieser Gedanke ist aber ganz schnell verschwunden, als ich auf Nialls Teller blicke, auf dem sich mehr Essen befindet als ich in der gesamten Zeit bei Harry gegessen habe. Ich muss schmunzeln, denn jetzt verstehe ich warum Harry über den Kommentar des gebürtigen Iren gelacht hat. Ich esse ein bisschen Kartoffelmus und dazu ein kleines Stückchen von dem Hühnchen welches mit Mozzarella gefüllt und mit Schinken umwickelt ist. Ich bin jetzt schon ziemlich satt und will mir gerade den Mund abwischen als ich Harrys Blick auf mehr spüre. Er sieht mich eindringlich an und sein Blick macht mir unmissverständlich klar dass ich noch weiter essen soll. Ich weiß nicht genau warum, aber ich schaue trotzig zurück und wende danach meinen Blick ab. Meine Serviette lege ich zusammen beim Besteck auf meinen Teller und mache so klar dass ich fertig bin. Dann unterhalte mich mit Liam und spüre dabei die ganze Zeit Harrys Blick auf mir, aber ich ignoriere ihn und probiere mich auf das Gespräch zu konzentrieren.
Liam und ich beschließen schon mal in mein Zimmer zu gehen und dann bald zu schlafen. Wir stehen deshalb auf und verabschieden uns von Niall und Harry. Niall wirkt überrascht, denn Liam schaut ihn nicht wirklich an. Und Harry, ja wie sieht Harry eigentlich aus. Mal wieder kann ich seinen Blick nicht deuten, aber glücklich sieht er auf jeden Fall nicht aus. Nachdem wir uns bettfertig gemacht haben liegen wir zusammen in meinem Bett. Es ist groß genug, auch wenn Li zum Schlafen auf die Matratze die neben meinem Bett für ihn hingelegt worden war, wechseln will. Wir reden bestimmt schon 3 Stunden und mittlerweile ist es stockdunkel draußen. "Du Louis",kommt es auf einmal von Liam. Ich drehe mich auf die Seite um ihn anschauen zu können. Die eingeschalteten Nachttischlampe wirft gedämpftes Licht auf sein Gesicht. "Ich hatte gerade eine Idee und ich weiß sie ist idiotisch deshalb vergiss es einfach", sagt Liam dann. "Komm schon Li, ich möchte sie trotzdem hören", bitte ich ihn. "Na gut aber wehe du lachst mich aus. Ich habe irgendwie darüber nachgedacht wie wir herausfinden können, was Ni von mir will und Harry von dir".
"Und so wie ich Dich kenne, hattest du auch schon eine Idee", frage ich ihn grinsend. "Ja irgendwie schon", antwortet er verlegen. "Na los, Spann mich nicht länger auf die Folter", sage ich aufgeregt. "Okay also ich habe gedacht wir machen sie eifersüchtig. Nicht dass irgendwas laufen wird ich werde Zayn auf keinen Fall noch mal betrügen, aber gegen Blicke, Geflüster und ein bisschen flirten ist doch eigentlich nichts auszusetzen", sagt Li nun leise. Mir gefällt die Idee. Ich wäre Harry endlich mal überlegen, denn ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass mir das heute beim Abendessen nicht gefallen hat. Ich nicke also wild mit dem Kopf, was Liam erleichtert auf lachen lässt. "Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir das Ganze anfangen können",sage ich. Der braunäugige schaut mich erwartungsvoll an. "Du schläfst heute hier in meinem Bett oder überschreitet das eine Grenze von dir", frage ich zum Ende immer leiser werdend. "Nein das sollte kein Problem sein", antwortet er. "Sehr gut dann lass uns bitte auch bald schlafen, ich bin todmüde", sage ich gähnend. Ich erhalte ein zustimmendes Nicken. Liam schlüpft mit unter meine Decke und legt seinen Kopf auf einem von seinen Armen ab. "Gute Nacht", flüstere ich. Als Antwort erhalte ich ein leises Schnarchen. Nach einer Weile dreht Liam sich auf die andere Seite und das Schnarchen hat ein Ende, dafür höre ich nur noch sein regelmäßiges atmen.
Ich liege auf dem Rücken und schaue an die Decke. Meine Gedanken wandern zum ersten Mal seit ich hier bin zu meiner Familie. Erst als ich etwas Nasses auf meinen Schultern spüre, merke ich dass ich weine. Stumme Tränen fließen mir über die Wangen, während ich an meine Geschwister denke. Ich denke an meine Mutter und auch an Ashton. Wie es wohl allen geht? Es sind noch über zwei Wochen bis ich sie wieder sehe und auch wenn ich mich unendlich darauf freue sie wiederzusehen, versetzt mir der Gedanke daran mich von Harry zu verabschieden einen Stich im Herzen. Ich raufe mir die Haare. Egal was nach diesen zwei Wochen passieren wird, ich werde nie glücklich sein. Etwas wird immer fehlen. Und dieser Gedanke hält mich noch sehr lange wach in dieser Nacht.
Ich probiere an etwas schönes zu denken, mich diesem einen Gedanken völlig hinzugeben, aber es will mir einfach nicht gelingen. Deshalb rolle ich mich unruhig von der einen auf die andere Seite bis sich plötzlich einen Arm um mich legt und mich an seine Brust zieht. Mein Rücken ist fest an die Brust gepresst und auch wenn es zuerst ungewohnt ist, beruhigt es mich total und lässt mich endlich in einen traumlosen Schlaf fallen.
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Mehr als nur ein Diener
FanfictionStellt euch vor es gibt ein System. Ein System in dem Menschen Aufgaben erfüllen müssen um zu überleben. Doch was passiert wenn es eine Aufgabe gibt, die das Leben zweier völlig verschiedener Menschen auf den Kopf stellt? Wird Louis sein eigenes Glü...