Suche

97 8 0
                                    

Harry POV.

"FUCK"
Mit aller Kraft die habe, schlage ich gegen meine Schranktür. Sie gibt ein hässliches knacken von sich. Ich schaue auf meine Hand. An einigen Stellen ist die Haut aufgeplatzt, aber das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal in diesem Moment. Wirklich wahrnehmen tue ich den Schmerz nicht. Meine Gedanken sind bei Louis und wie ich das jemals wieder gut machen kann.
Niall kommt ins Zimmer gestürzt. "Verdammt Harry, was ist los", fragt er aufgebracht.
" Ich hab.. Ich hab", ich kann nicht weiter sprechen. Mein Hals schnürt sich zu und spüre wie mir Tränen in die Augen steigen. Ich weiß nicht wie lange ich nicht mehr geweint habe. Doch jetzt bricht es einfach über mir hinein und ich falle dem völlig überforderten Niall in die Arme. Wie ein ertrinkender klammere ich mich an meinen besten Freund. Unkontrollierte Schluchzer verlassen meinen Mund und bringen meinen Körper zum beben.

Ich weiß nicht wie lange wir hier so stehen. Niall hält mich und streicht mir beruhigend über den Rücken, während ich mich immer mehr beruhige.
"Ni", sage ich leise. Er gibt ein zustimmendes Brummen von sich, welches mich dazu auffordert weiter zu sprechen. "Ich hab scheiße gebaut", flüstere ich. "Es hat mit deinem Vater zu tun oder?"

Ich nicke vorsichtig. "Er, er hat so viele gemeine Dinge über Lou gesagt und ich, ich hab nichts gemacht sondern einfach nur daneben gesessen. Und dann, h-hab ich ihn rausgeschmissen, weil mein Vater nicht mit so jemanden in einem Raum sitzen wollte." Die Tränen kullern wieder über meine Wange, aber es ist mit egal das Niall mich so sieht. Er ist mein bester Freund. "Egal was ich mache, ich verletze ihn immer nur, dabei will ich das gar nicht. Ni, mit ihm ist es anders. Ich will mit ihm kuscheln und für ihn da sein. Wenn er lächelt, dann fühlt es sich an als würde mein Herz explodieren und ich muss auch lächeln. Ich weiß, ich war noch nie verliebt, aber ich glaube, ich fühle das, wovon du mir immer erzählt hast. Ich hab mir so fest vorgenommen mich gegen ihn zu stellen. Ihm zu sagen, dass seine Ansichten falsch sind und das Liebe uns nicht schwach macht sondern stark. Aber ich hab mich nicht getraut.. " Ich schniefe, Niall schweigt noch immer, weshalb ich mich langsam von ihm löse, um ihn anzusehen.

"Harry, du bist mein bester Freund und ich liebe dich, deshalb sag ich dir jetzt auch, dass du ein ziemliches Arschloch bist. Ja, ich weiß du hast Angst, dein Vater ist grausam aber Louis, er ist so unschuldig und niemand hat verdient so behandelt zu werden. Ich werde dir helfen ihn zurück zu bekommen, aber ich sage dir auch, dass ich hoffe das er dir nicht so schnell verzeiht. Du musst dein Verhalten ändern und scheiße ja, ich weiß wie schwierig das ist, aber wenn du ihn wirklich liebst, dann wirst du das schaffen. Ich hab gesehen was er mit dir macht. Er macht dich glücklich und dich so zusehen macht mich glücklich. Louis ist ein toller Junge, er verdient es aufrichtig geliebt zu werden und ich weiß, dass du das kannst."

Nachdem Niall seine Ansprache beendet hat, falle ich ihm erneut um den Hals.
"Ich liebe dich Niall, ich liebe liebe liebe dich" Ich drücke ihm einen feuchten Kuss auf die Wange und will ihn gerade wieder fest an mich drücken, als ein tiefes Räuspern uns auseinander fahren lässt.

"Was denkst du, was das wird Niall", ertönt Liams raue Stimme.
"Er, ich, ähm wir haben uns nur umarmt", stottert Niall vor sich hin. Liam zieht eine Augenbraue in die Höhe. "Und jetzt lügst du mich auch noch an Baby, tss tss tss, ich denke, dass sollten wir Zayn erzählen, meinst du nicht"

"Nein..",
"Ach jetzt wiedersprichst du mit auch nich, mhh? Oh baby, dein Arsch wird leiden, wenn wir wieder zuhause sind."

Gespannt beobachte ich die Situation, noch nie hab ich die beiden in so einem Moment erlebt und ich muss ein bisschen schmunzeln, als ich daran denke, was ihn erwartet wenn sie wieder zuhause sind. Doch dann fällt mir der Grund wieder ein und sofort kehrt das blöde Gefühl zurück.

"Ich unterbreche euch ja wirklich nur ungern, aber wir müssen Louis finden", wende ich mich jetzt an die beiden.
"Was ist mit Louis", fragt Liam sofort alarmiert. "Er ist weggelaufen, keine Zeit für Erklärungen", gebe ich zurück, erleichtert, dass ich Liam nicht erklären muss, was ich getan habe.

Wir haben uns aufgeteilt, Niall und Liam suchen draußen und ich drinnen. Ich hoffe so sehr, dass wir ihn finden. Was soll ich denn ohne ihn machen?

Während ich systematisch die Zimmer meines riesigen Hauses abklappere, sind meine Gedanken die ganze Zeit bei Lou. Es ist schon spät und draußen wird es immer kälter. Doch mit jedem Raum, schwindet meine Hoffnung, dass er im Haus ist. Es ist alles meine Schuld, fuck! Wieso war ich nur so blöd, warum bin ich so schwach.. Ich merke wie ich wütend werde. Wütend auf mich und wütend auf meinen Vater. Vater.. Wie konnte ich mich nur so lange von ihm einschüchtern lassen. Wie konnte ich zulassen, dass er mir den Menschen nimmt, der mich glücklich macht. Ich bin so ein Idiot.

Es sind mittlerweile 4 Stunden vergangen, seitdem Louis weggelaufen ist. Niall und Liam sind noch nicht wieder da und so langsam fange ich an mit Sorgen zu machen. Was ist wenn wir ihn nicht finden? Oder was wenn er mir nicht verzeiht? Verstehen könnte ich es:(

Ein poltern lässt mich aus meinen Gedanken hochschrecken. "Niall? Bist du das", rufe ich. Doch anstatt eine Antwort von Niall zu bekommen, stürmt ein ziemlich wütend aussehender Liam auf mich zu. "Du verdammtes Arschloch, ich schwöre dir, wenn Louis nicht mehr aufwacht, dann haben wir zwei ein ziemliches Problem."
Okay Niall hat ihm erzählt was passiert ist, verübeln kann ich es ihm nicht.

"Was meinst du mit wenn er nicht mehr aufwacht, habt ihr ihn gefunden", frage ich ihn. " Ja er lag im Wald, ist völlig unterkühlt und nicht ansprechbar", fährt er mich an.
"Wo ist er? Ich muss zu ihm"
"Ich werde dich ganz sicher nicht in seine Nähe lassen. Wenn er wach ist, wird er selbst entscheiden dürfen, ob er dich sehen will oder nicht", knurrt Liam mir zu.

"Nein bitte, das kannst du nicht machen. Bitte lass mich zu ihm, ich will ihn doch nur einmal sehen und mit ihm sprechen", flehe ich mein Gegenüber an. Es ist mir egal wie schwach ich in diesem Moment wirke, alles ist mir egal, ich muss nur zu Louis.

Doch der bräunäugige dreht sich einfach um und geht in Richtung des Gästezimmers, in welchem er und Niall schlafen. Die Tür daneben verbirgt ein weiteres Schlafzimmer und vor genau dieser Tür bleibt Liam jetzt stehen.

"Bitte Liam lass mich rein", versuche ich es erneut. Doch er schüttelt bloß den Kopf. "Verdammt Liam, geh aus dem Weg und lass mich zu ihm", schreie ich ihn an. "Ich hab dir gesagt Ich werde dich nicht zu ihm lassen und daran werde ich mich halten", gibt er gelassen zurück.

Mehr als nur ein DienerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt