Kapitel 19 | Confusion

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PoV Wooyoung

,,Es ist alles verdammt noch mal meine Schuld!"
,,Nein Yeosang, das ist es nicht! Du konntest doch-"
,,Warum hatte ich ihn nicht aufgehalten, warum  nicht?! Was bin ich nur für ein Freund, ich kann-"
,,Yeosang, beruhig dich...er wird sicher bald wieder aufwachen. Selbst die Ärzte sehen das positiv."
,,Achja? So wie bei San? Wie oft haben die uns gesagt, er würde wieder aufwachen, wie oft?!"

Wer- wer sind diese Stimmen? Yeosang? Warum war er so wütend? Und was war mit San?

Ich war umgeben von Dunkelheit und selbst als ich mich anstrengte, konnte ich beim besten Willen nichts erkennen. Das war im Moment aber auch egal. Das einzige, was mir Sorgen machte, war Yeosang, welcher nun heftig anfing zu weinen und zu schreien. Seine Schreie...sie waren zwar nicht mehr als ein paar überdurchschnittlich laute Schluchzer und doch taten sie weh. Was war es, das meinen besten Freund so werden ließ? Normalerweise war er doch immer die Ruhe in Person...Warte- besten Freund? Seit wann war Yeosang mein bester Freund? Ich kannte ihn doch noch garnicht lange...oder etwa doch?

-

Vorsichtig öffnete ich meine Augen, aber nur um sie danach direkt wieder vor Schmerz zu schließen. Mein Kopf. Einen Schmerzlaut von mir gebend, versuchte ich mit meiner Hand an meinen Kopf zu fassen, doch schnell bemerkte ich, das dies nicht so einfach war, wie gedacht. Sie war fest mit der von San verschränkt und erst jetzt realisierte ich, dass wir immer noch in der gleichen Position verweilten, in der wir gestern eingeschlafen waren.

Auf einmal hörte ich Schritte und kurz darauf sah ich auch von wem sie kamen.
,,Ihr müsst aufstehen! Das Frühstück ist schon fertig und danach wollen wir alle was zusammen machen!"
Yeosang...jetzt fiel mir auch mein Traum wieder ein. Wahrscheinlich war es einfach nur ein dummer, verwirrender Traum gewesen und nicht mehr. Nein, was dachte ich da? Natürlich war es so gewesen! Was anderes hätte auch gar keinen Sinn ergeben.

Der Junge hinter mir gab nach der Aufforderung von Yeosang nur ein Brummen von sich und kuschelte sich direkt noch mehr an mich heran. Trotz der Gänsehaut, die sich auf meinem Körper ausbreitete, stieg Hitze in mir auf und mein Herzschlag beschleunigte sich. Er war bereits so laut, dass ich schon Angst hatte, San könnte ihn hören. Was machte dieser Junge nur mit mir? Ich kannte ihn erst seit einem Tag und doch fühlt es sich so an, als würde ich ihn schon Ewigkeiten kennen.

Mit einem Mal befreite ich mich aus seiner Kuschelarttacke, drehte mich um und sah ihn an. Yeosang war währenddessen wieder aus dem Zimmer verschwunden und nun beschäftigte ich mich damit, meinen Gegenüber ein wenig zu mustern. Dabei war es mir egal, dass er das vielleicht bemerken konnte, immerhin durfte er ja auch mit mir kuscheln, dann sprach gegen anschauen ja nichts dagegen.
Seine haselnussfarbenen Augen vielen mir zuerst auf. Sie waren so wunderschön, dass man sich Stunden in ihnen verlieren könnte. Sie glänzten förmlich. Nachdem ich seine Augen bis aufs kleinste Detail gemustert hatte, führte mein Blick wie von selbst weiter nach unten zu seinen Lippen. Wieso sahen seine Lippen so unglaublich weich aus? So weich, dass ich sie berühren wollte, sie spüren wollte. Meine Augen weiteten sich bei diesen Gedanken und sofort schüttelte ich den Kopf. Nein, was dachte ich denn da? San war doch ein Junge...und ich war auch einer. Sowas durfte ich mir nicht einmal vorstellen!

Sofort richtete ich mich auf und wollte direkt aufstehen und zu den anderen nach unten gehen, um mich so schnell wie nur möglich von diesen komischen Gedanken befreien zu können, da zog mich eine starke Hand an meinem T-shirt zurück aufs Bett. Ein Kichern kam von dem Jungen, als ich direkt auf seiner Brust landete.

,,Eeeeey! Lass mich aufstehen!" Murrte ich ihn an, wurde jedoch gleich darauf von zwei kräftigen Armen umschlungen. Genervt atmete ich aus. Was hatte er denn nur? Mochte er mich etwa so gerne, dass er schon nach dem ersten Tag nicht mehr genug von mir kriegen konnte?  Vorsichtig schielte ich zu ihm und erkannte ein breites Lächeln, welches mein Herz für eine Sekunde aufhören ließ zu schlagen. Irgendwas stimmte nicht an ihm, das wusste ich. Nur hatte ich keine Ahnung was es war.

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt