Kapitel 22 | Friends or more?

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PoV Wooyoung

Stille umgab mich. Nicht auch nur das leiseste Geräusch war zu hören. Nur mein Herz war da. Mein Herz, das so laut schlug, dass ich befürchtete, es würde bald explodieren.

Da! Ich hörte, wie jemand eine Tür öffnete und Schritte kamen auf mich zu.
,,Hey Wooyoung! Die Ärzte sagen, es geht dir schon etwas besser. Und das...das freut mich echt unglaublich, weißt du?"
Diese Stimme...Sie kam mir bekannt vor, doch ich konnte sie niemanden zuordnen.
,,Ich bin Changbin, falls du mich erkannt hast."
Changbin? Ich kannte keinen mit einem solchen Namen. Aber seine Stimme...
,,Wir alle vermissen dich...also wach bitte schnell wieder auf! Yeosang quält sich jeden Tag in die Schule und traut sich nicht mehr her. Er denkt, das Ganze wäre seine Schuld und Seonghwa, Ahri und ich versuchen es ihm immer wieder auszureden, aber du weißt ja wie er ist."
Was? Wovon sprach er denn da? Yeosang und Seonghwa waren doch bei mir und wer zum Teufel war Ahri? Ich verstand nicht, was gerade passierte, wovon er da redete. Und doch...seine Stimme brachte mich dazu, ihm weiter zuzuhören.

,,Wooyoung...Ich bitte dich! Ich kenne dich zwar noch nicht so lange, aber du hast mein ganzes Leben geändert! Dank dir habe ich Freunde, dank dir fühle ich mich endlich wieder wohl in meinem noch so kleinen Körper. Deshalb...deshalb gib dir verdammt noch mal Mühe und wach schnell wieder auf!"
Aufwachen sollte ich? Träumte ich denn etwa gerade? Was meinte der Junge, dessen Name ich nicht kannte?

-

Langsam öffnete ich meine Augen. Erschrocken wich ich zurück, als ich direkt in die Sans blickte. Meine Reaktion entlockte ihm ein leises Lachen und beschämt sah ich nach unten, doch sofort bereute ich diese Entscheidung wieder. Unsere Decke musste in der Nacht heruntergefallen sein, denn mein Blick wanderte nun unvermeidlich zu seinem Schritt. Fuck, da wollte ich doch gar nicht hinsehen! Schnell drehte ich mich auf die andere Seite, um ihn mit diesem eröteten Gesicht nicht ansehen zu müssen. Das war gerade einfach mehr als nur peinlich. Dazu kommt, dass man durch die Boxershorts nicht gerade wenig von seinem Steifen gesehen hatte.

Bei dem Gedanken, was er vielleicht geträumt haben könnte, lief mir ein Schauer über den Rücken. Aber jetzt, wo ich so darüber nachdachte, viel mir mein eigener Traum wieder ein. Wieso träumte ich bloß soetwas Seltsames? Entschlossen San nach meinem Traum zu fragen, drehte ich mich wieder zu ihm um. Dabei stieg mir erneut Röte ins Gesicht, als ich bemerkte, wie er sich auf die Lippe biss, um nicht jeden Moment loszulachen.
,,Darf ich dir vorstellen, meine tägliche Morgenlatte." Nein, das war mir definitiv zu viel. Ich quietschte auf und setzte mich sofort auf die Bettkante. ,,Der Blick war nicht beabsichtigt." Murmelte ich, bevor ich aufstand, um mich fertig zu machen, ehe ich zu den anderen gehen würde. Warum hatten wir überhaupt wieder im gleichen Bett geschlafen? Die Frage wegen des Traums rückte gleich wieder ein Stück tiefer in die Hintergänge meines Gehirns und ich beschloss, dass ich ihn auch noch später danach fragen könnte. Es war mir im Moment einfach viel zu peinlich, auch nur ein Wort mit San zu wechseln.

In der Küche angekommen, musterte ich nun den blonden Jungen, der summend Pancakes zubereitete. Wie konnte man nur so engelhaft aussehen? Yeosang war mir ein einfaches Rätsel, was seine Schönheit anging und ich hatte das Gefühl, er würde jeden Tag noch schöner werden. Plötzlich schnellte sein Kopf herum, wahrscheinlich hatte er mich bemerkt. Ich kicherte leise, als ihm Röte ins Gesicht stieg. ,,Wie lange stehst du da schon?"
,,Lange genug, um zu wissen, wem du damit eine Freude machen willst." Antwortete ich ihm lachend und er schaute verlegen zu Boden. Es war so offensichtlich, dass selbst ich, der erst seit wenigen Tagen hier war, mitbekam, wie sehr sich Seonghwa und der blonde Engel mochten. Sie waren einfach unglaublich süß zusammen und ein Teil von mir wünschte sich, auch jemanden mein Herz schenken zu können.

Leise seufzend sah Yeosang nun wieder zu mir auf.
,,Weißt du...Ich mag Seonghwa ja wirklich und eine Zeit lang dachte ich auch, er würde das gleiche für mich fühlen, aber da bin ich mir jetzt auch nicht mehr wirklich sicher."
Gerade wollte ich etwas Aufmunterndes erwidern, da bemerkte ich, wie mehrere Tränen über seine Wange rollten und ich bekam das Bedürfnis, ihn ganz fest drücken zu wollen. Nein, mir gefiel es ganz und gar nicht, wenn Yeosang traurig war. Das hatte dieser Junge einfach nicht verdient. Bei einer Umarmung war ja nichts dabei, weshalb ich nun langsam meine Arme um seinen Körper legte und ihn näher zu mir zog.
,,Es wird alles wieder gut, Seonghwa fühlt-"
,,Nein wird es nicht!" Er schluchzte in meine Halsbeuge und hielt mich so vom Sprechen ab, bis er etwas unter Tränen flüsterte, was mein Herz ganz schwer vor Mitleid werden ließ.

,,Wooyoung, er hat ihn geküsst..."

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt