Ein erneutes Mal wachte ich neben San im gleichen Bett auf. Ein erneutes Mal erinnerte ich mich an einen komischen Traum, den ich nicht zuordnen konnte und ein erneutes Mal ließ ich mich durch San vom Stellen der Frage danach abbringen. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Yeosang und Seonghwa hatten sich ausgesprochen und ihre Beziehung somit am gestrigen Abend bekannt gegeben. Ich freute mich echt für die beiden und musste zugeben, dass sie ein echt süßes Pärchen abgaben.Bei mir und San war es da etwas anders. Keiner von uns sprach den vom Alkohol geförderten Kuss an jenem Abend an, wobei ich mir noch nicht einmal sicher war, ob er sich überhaupt daran erinnern konnte. Ich tat es auf jeden Fall, auch wenn nur halb. So einen Kuss konnte man ganz einfach nicht vergessen, egal wie blau man war. In mir drinnen herrschte das reine Chaos. Meine verwirrenden Gefühle hatten die tausend Fragen in meinem Kopf vollkommen verdrängt und ich wusste schon gar nicht mehr, was ich hier überhaupt machte.
,,Wooyoung?"
,,hm?" Mit meinen Augen den Raum absuchend, bemerkte ich, wie Yeosang sein Kopf zu mir ins Zimmer steckte. Lächelnd kam er nun auf mich zu und setzte sich neben mir auf die kleine Couch.
,,Also...was läuft da eigentlich zwischen dir und San?" Um seine Frage noch zu unterstreichen, wackelte er bedeutungsvoll mit den Augenbrauen. Normalerweise brachte mich das zum Lachen, doch heute entlockte es mir nur ein unentschlossenes Seufzen.
,,Das weiß ich ja selbst nicht mal. Seitdem er mich an dem Abend geküsst hat, ist...ist irgendwie alles anders. Jedes Mal, wenn er auch nur mit mir spricht, spüre ich, wie ich rot werde und weiß nicht mehr, was ich antworten soll. So langsam krieg ich Angst, dass mein Herz einfach aufhört zu schlagen. Solche Wechsel von Marathon zu ganzen Aussetzern können doch nicht gesund sein!"Ich sackte einmal mehr in mich zusammen. Eigentlich wollte ich das alles gar nicht sagen, es war einfach aus mir herausgeplatzt. Ich war bloß zu verzweifelt, diese ganze Situation, in der ich war, ergab einfach Vorne und Hinten keinen Sinn. Doch das einzige, was ich als Antwort bekam, war ein Kichern. Lachte er mich gerade ernsthaft aus? Ich erzählte ihm einmal von meinen Gefühlen, und er lachte mich aus? Doch mit dem nächsten Satz verstand ich es. Verstand ich meine eigene Dummheit.
,,Wooyoung, du bist in San verliebt!" Meine Augen wurden immer größer, während der blonde Junge neben mir erfolglos versuchte, seinen Lachanfall zu stoppen. War es denn so lustig? Aber ja, ich dachte, er hatte recht. Ich...Ich...Erneut musste ich seufzen. Ich hatte mich in San verliebt. Immer wieder dachte ich über diese verwirrenden Wörter nach und egal, wie stark ich es versuchte, sie ließen sich nicht ändern. Ich wollte das nicht... Ich kannte ihn doch erst seit ein paar Tagen, wie war es denn da möglich, sich so schnell zu verlieben? Und dann noch in einen Jungen...
Schockiert über mich selbst, blickte ich wieder zu Yeosang. Nein, das konnte nicht sein. Was dachte ich denn da? Abgesehen von seinem Aussehen, mochte ich ihn bestimmt einfach nur gerne...genau, das musste es sein.
,,Nein...das stimmt nich-" Ich stockte, als ich im Augenwinkel eine Person im Türrahmen bemerkte. Das war doch nicht etwa-? Ein kurzer Blick in seine Richtung ließ jedoch meine schlimmste Vermutung wahr werden.,,Wie...wie lange-"
,,Seit knapp 5 Minuten?" Dieser doofe Idiot!
Jetzt grinste er auch noch, dabei ging es hier ja auch um ihn. Was sollte ich denn jetzt machen? Mit einem Mal wurde mir ganz mulmig, ich fing an zu zittern und trotz meiner ruhigen Atmung wollte sich mein Herz einfach nicht beruhigen. Warum tat er das mit mir? Zuerst war er doch nur ein normaler, netter Junge gewesen... Seit wann also, war er zu einem solchen Schelm geworden? Ein weiterer Blick zu ihm und schon stieg Hitze in mir auf. War er eine Krankheit oder warum tat er mir das alles an?
So langsam sollte doch jemand mal was sagen... Diese Stille würde ich nicht mehr länger aushalten.,,San-"
,,Woo-" Schon komisch, dass uns so etwas zum Lachen brachte, doch dadurch konnte ich mein rasendes Herz wenigstens für kurze Zeit vergessen.
,,Ich denke, ich lass euch jetzt mal alleine" Mit diesen Worten stand mein mittlerweile bester Freund auf und war schon wenige Sekunden später, hüpfend aus dem Raum verschwunden. Nach Außen sagte ich zwar nichts, doch ich wollte nicht, dass er ging. Ohne ihn würde ich das nächste Gespräch doch gar nicht erst überstehen. Oder...würde es überhaupt ein Gespräch geben?
Lächelnd kam mir San nun immer näher. Doch es war kein normales Lächeln. In seinen Augen blitzte etwas auf, nur wusste ich nicht, ob dieses "etwas" so gut war. Aber das war gerade das wenigste, über das ich mir Sorgen machte. Denn San beließ es nicht bei einem "sich neben mir hinsetzen", sondern kam mir nun gefährlich nahe...
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𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎
FanfictionIch brach in deine Welt ein, um dein Lächeln wiederzusehen, doch ging ich dabei das Risiko ein, niemals wieder aus diesem Albtraum zu erwachen. ,,Ohne zu antworten oder irgendetwas zu hinterfragen, ergriff ich seine ausgestreckte Hand. Als ich dies...