Kapitel 38 | Without you

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Mit leeren Augen starrte ich den Jungen vor mir an. Nein. Yeosang log. Ich wusste es. Das war bestimmt nur einer seiner schlechten Scherze. Das konnte ganz einfach nicht wahr sein.
,,An dem Tag, an dem du ins Koma gefallen bist... hat sein Herz aufgehört zu schlagen..."
Der blonde Junge auf mir war nichts mehr als ein Wrack. Immer wieder sackte er auf mir zusammen und schluchzte. Doch ich beachtete ihn schon gar nicht mehr.

,,Das stimmt nicht! San war die ganze Zeit bei mir! Er hat mir gesagt, wir würden beide diese Traumwelt verlassen, würden Hand in Hand nach Hause gehen!" Die Schreie, die meinen Hals verließen wurden immer lauter, doch umso lauter sie wurden, desto mehr brach meine Stimme.
,,Wooyoung, du lagst im Koma! Dein Gehirn hat sich eine Welt erschaffen, um deinen Körper vor dem Tod zu beschützen! Das alles... das alles war nicht echt!"

Nein. Das konnte nicht... Ich schloss meine Augen. Nein, das HIER war nicht echt. Das HIER war alles nur ein Traum. Wenn ich meine Augen wieder öffnen würde, würde ich wieder bei den anderen sein. Doch als ich meine Augen öffnete, sah ich immernoch die gleichen Krankenhauslampen, hörte immernoch die gleichen Schluchzer, schmeckte immernoch die gleiche, salzige Flüssigkeit. Mein Herz fühlte sich leer. San... er wollte es doch beschützen! Wie hatte er es nur so weit kommen lassen? Sein Lächeln... er hat es mir gezeigt, obwohl er wusste, dass er mich für immer verlassen würde! Nein, das alles ist gar nicht passiert. Es war mein Gehirn, das sich das alles nur ausgedacht hatte.

Ich stand unter Schock, verstand die Welt nicht mehr. Auch die Ärzte, die nun ins Zimmer gestürmt kamen und Yeosang gewaltvoll von mir zogen, bemerkte ich nicht. Seonghwa, der der mir einen letzten Blick zuwarf, bevor er den tränenüberströmten Yeosang hinaus trug, existierte in meiner Welt erst gar nicht. In mir herrschte nur ein Gedanke. San war nicht nur tot, er war auch die ganze Zeit nicht bei mir gewesen. Das alles, was ich erlebt hatte... alles war nur ein Traum gewesen. Ein Traum, in den ich einbrach, ohne die Konsequenzen gekannt zu haben. Ein Traum, in dem San und ich gemeinsam existieren konnten. Ein Traum, in dem ich eine falsche Wahrheit gelebt hatte.

Und dennoch ein Traum, den ich nie vergessen würde.

Mittlerweile hatten meine Tränen aufgehört, doch mein Schmerz war noch lange nicht versiegelt. San war nicht mehr am Leben, konnte nicht mehr bei mir sein, konnte mein Herz nicht mehr länger beschützen. Ohne ihn... würde es zerbrechen. Ohne ihn wollte ich, dass es zerbricht. Niemand würde es mehr retten können, niemand würde es mehr retten wollen.
Ohne ihn gab es ganz einfach keinen Sinn mehr, länger auf dieser Erde zu bleiben.
Ich wollte zu ihm, wollte bei ihm sein, wollte seine Wärme spüren. Nie wieder... nie wieder konnte ich seine Hand halten, nie wieder konnte ich sein Lächeln sehen. Sein Lächeln, das nur für mich alleine gestrahlt hatte....

Ich merkte, wie mir schwindelig wurde. Sannie... mein Sannie.. ohne dich... kann ich nicht existieren. Ohne dich will ich nicht existieren.

"und auch ich werde immer bei dir sein, Woo. Vergiss das nicht. Egal, was passiert, ich werde dich immer lieben.", das hattest du mir versprochen, weißt du nicht mehr? Nein... alles war nur eine Illusion gewesen. In deiner Welt, bin ich dir wahrscheinlich gar nicht begegnet. Ich wollte schreien, wollte einfach wegrennen. Mein Herz konnte diese Kälte nicht länger ertragen... denn es hat die Liebe verloren. Die Liebe, die du mir ohne zu zögern gegeben hattest...

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt