Kapitel 24 | I'm in love...

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PoV San

Im Schritt ritt ich neben Hongjoong her. Ich hatte ihn gebeten, mit mir Kräuter sammeln zu gehen, damit Wooyoungs und Yeosangs Verbrennungen bald nicht mehr so schmerzhaft sein würden. Natürlich war das auch Teil unseres Plans, aber es klang so logisch, dass niemand auch nur je daran zweifeln würde. Ehrlich gesagt war ich zuerst so ziemlich eifersüchtig gewesen, als ich Wooyoung und Yeosang so eng umschlungen miteinander gesehen hatte. Es hatte mir in der ersten Sekunde echt die Sprache verschlagen, doch ich wusste ja bereits, dass diese zwei ein Herz und eine Seele sein würden. Sie waren schon früher ein so unglaublich starkes Team gewesen, dass es mir des öfteren einen kleinen Stich versetzte. Yeosang hatte nur widerwillig und mit viel Protest in unseren Plan eingestimmt. Dieser Junge war manchmal einfach so unfassbar stur, dass man es gar  nicht glauben konnte. Immer wollte er für alle das beste, doch nie hatte er auch nur einmal an sich selber gedacht. Er war wahrhaftig ein sturer, kleiner Engel.

,,Sagmal...Hongjoong? Kann ich dir was anvertrauen?"
Insgeheim hoffte ich, diese Taktik würde funktionieren, weil wenn nicht, hätte ich da wirklich ein kleines Problem.
,,Klar, du kannst mir doch immer alles erzählen."
Ich atmete noch einmal durch, ehe ich anfing. Dieser Plan war vor allem für mich ein wenig riskant.
,,Wooyoung und ich...also ich glaube, ich fange langsam an, Gefühle für ihn zu entwickeln..."
Stille. Es vergingen ein paar Sekunden und ich glaubte nicht mehr wirklich daran, jemals eine Antwort von ihm zu bekommen. Warum sagte dieser Idiot denn nichts?

,,Weißt du San, ich denke das ist noch offensichtlicher, als Yeosang und Seonghwa."
Woah. Diese Antwort hatte ich nicht erwartet. Ich wusste gar nicht, welche Tatsache mich mehr schockierte. War es denn wirklich so auffällig? Ja, ich hatte Gefühle für Woo. Aber das tat ich ja immerhin schon seit mehr als einem Jahr. Wahrscheinlich hatte ich mich zu sehr gefreut, dass ich ihn noch einmal sehen konnte, womal es noch nicht einmal gut war, dass er jetzt hier war. Und wenn er von Seongsang wusste...wieso hatte er dann Seonghwa geküsst?
Obwohl mich der Gedanke wurmte, schob ich ihn erst einmal bei Seite und machte weiter mit meinem Plan.

,,Und was ist mit dir? Ich meine...hast du irgendwas, worüber du mit mir reden möchtest?"
Gespannt wartete ich auf eine Antwort und tatsächlich sah es auch so aus, als würde ich in wenigen Sekunden eine erhalten. Der Kleinere seufzte.
,,Ich hab mich auch verliebt San... In Yuna"
Mir klappte der Mund auf. Ich hatte fest mit einem anderen Namen gerechnet, bei dem das ganze gar nicht gut geendet hätte, doch diese Antwort erleichterte mich nun so sehr, dass ich glatt vergaß zu antworten. Er hatte sich in Yuna verliebt. In dieses einzigartige Mädchen, das jeden Tag voller Energie durchs Büro hüpfte und gleichzeitig der zuverlässigste Mensch war, den ich kannte. Obwohl sie eine Zwillingsschwester hatte, konnte man die beiden abgesehen von äußeren Merkmalen doch ziemlich leicht unterscheiden. Trotz ihrer engen Bindung zueinander waren sie beide nämlich das komplette Gegenteil des jeweils anderen. Yuri war still, erledigte ihre Arbeit gewissenhaft und tat, was man ihr sagte, während Yuna immer etwas einzuwenden hatte und wir ihrem Plappermaul schon viel zu verdanken hatten. Auch, wenn ich ihr das niemals persönlich gestehen würde. Als ich nun bemerkte, wie sich Hongjoong auf die Lippe biss und ängstlich darauf wartete, dass ich etwas sagen würde, hielt ich jedoch an.

,,Da! Echter Beinwell!"
Sofort stoppte auch der Blauhaarige.
,,Ich dachte nicht, dass wir den heute noch finden würden!"
,,Und ich dachte nicht, dass dir dieses Kraut hier wichtiger ist, als ich."
Ich warf ihm noch einen entschuldigenden Blick zu, ehe ich abstieg, Domino an einem Ast festband und mit einem Beutel in die Hocke ging.
,,Natürlich bist du wichtiger, Joong. Ich freu mich für dich. Wenn du es schaffst, muss ich wenigstens nicht mehr derjenige sein, der jeden Tag vollgetextet wird."
Grinsend blickte ich zu ihm hoch, während ich jede Menge von dem wilden Heilkraft pflückte. Da ich mich nur grob damit auskannte, nahm ich einfach alle Teile der Staude mit. Es wirkte gegen Schmerzen, war kühlend und wundheilend und beugte Entzündungen und Narben vor. Ich hatte mich echt erschrocken, als ich die Verbrennung an Yeosangs Arm und Wooyoungs Hand gesehen hatte. Hätten sie sich auch nur einen Millimeter bewegt, hätte dies schlimme Folgen gehabt. Nein, das wollte ich mir gar nicht erst vorstellen.

Wenig später hatten wir genug gesammelt und stiegen mitsamt vollen Taschen wieder auf. Meinen eigenen Plan hatte ich bereits wieder vergessen. Viel zu sehr erleichterte es mich, dass sich der Blauhaarige in das Plappermaul verliebt hatte und nicht wie befürchtet in Seonghwa. Und so kam es dazu, dass ich ohne weiteren Infos bezüglich des Kusses, dafür aber mit vielen Kräutern wieder in unser Wohnzimmer stolperte.

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt