Kapitel 18 | My Woo

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PoV San                                    [extra lang]

Mit einem Lächeln auf den Lippen streckte ich meine Hand nach dem Schwarzhaarigen aus, doch ließ sie direkt wieder fallen. Stimmt ja. Er mochte das gar nicht. Ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt, durch seine Haare zu wuscheln, dass ich es schon automatisch tat. Dabei hatte ich aber etwas grundlegendes vergessen. Dieser Wooyoung, der nun meine Hand mit seiner umschloss und mich mit sich in das Innere unseres Hauses zog, war nicht der gleiche Wooyoung wie früher. Er konnte sich an nichts erinnern und auch dass er nicht ewig hier bleiben würde, musste ich mir schmerzhaft eingestehen. Nein, niemand außer mir würde für immer hier bleiben, das war mir klar. Und deshalb sollte ich auch die gemeinsame Zeit, die wir zusammen hatten, genießen. Auch wenn ich Wooyoung bereits kannte und am liebsten alle Dinge mit ihm getan hätte, die ich auch in der realen Welt, in der alles noch heile und perfekt gewesen war, mit ihm angestellt hatte, durfte ich es nicht nicht. In dieser Welt kannte mich Wooyoung nicht und diese Erkenntnis zog sich wie eine Tiefe Wunde bis in mein Herz.

,,Ist was, San?"
Wieder einmal war es Wooyoung, welcher mich aus meinen Gedanken riss.
,,Nein nein, alles gut." Wog ich ab und ließ mich neben ihn an unserem Esstisch nieder. Zwar sah es nicht so aus, als würde er es mir zu 100 Prozent glauben, doch widmete er seine Aufmerksamkeit nach einem kleinen Seitenblick nun völlig seinen Ramennudeln. Auch ich tat es ihm gleich und lauschte der regen Unterhaltung der anderen, ohne mich groß daran zu beteiligen. Naja, das war auf jeden Fall meine Absicht gewesen.
,,Wieso hast du mir nicht bescheid gesagt, Seonghwa? Ich hab doch gesagt, ich wollte mit dir zusammen kochen!"
Ein Grinsen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. Es war mehr als offensichtlich, dass sich Yeosang in den Schwarzhaarigen verschossen hatte und es war lustig mitanzusehen, wie keiner von beiden es bemerkte.
,,Aber du warst gerade mit Wooyoung im Garten beschäftigt, da wollte ich euch nicht stören. Ich freu mich für euch, dass ihr euch so gut versteht."
Als ich nun in die überraschten Augen von Yeosang blickte, musste ich mich wirklich zusammenreißen, um nicht jeden Moment losprusten zu müssen und doch reichte es, um mich zu verschlucken. Hustend rang ich nach Luft und spuckte die eben verschlungenen Nudeln beinahe wieder aus. Das Gespräch der anderen schien damit beendet und ich wurde nun von mehreren Augenpaaren misstrauisch gemustert. Als ich mich dann endlich wieder etwas beruhigt hatte, wollte ich mich schon empört äußern, als ich Wooyoung entdeckte. Er schien als einziger die Situation lustig zu finden und hielt sich die Hand vor dem Mund, aus dem ein leises Kichern zu hören war. Mit einem Mal kam mein Lächeln genauso schnell wie es eben gegangen war, wieder.
,,Alles Gut, Leute. Hab mich doch nur verschluckt!"
Aber wirklich. Der beleidigte Seonghwa war genauso wie der Blick von Yeosang wirklich Gold wert gewesen.

~

Der Abend ging recht schnell vorbei, wir schauten alle zusammen einen Film und ich erzählte von dem Turm, den die beiden Zwillingsmädchen bei ihrem Ausflug gefunden hatten. Es war wirklich nicht meine Absicht gewesen, so lange wegzubleiben, doch Yuna hatte mich einfach nicht schneller gehen lassen. Ich wusste ja, dass sie ein ganz schönes Plappermaul war, aber das heute hatte ihr sonstiges Limit bei weitem übertroffen. Das komische daran war allerdings, dass selbst ich noch nie etwas von einem so großen Turm in der Nähe gehört hatte, und das obwohl ich diese Welt eigentlich am besten kennen sollte. Vielleicht würde ich ihn einmal mit Wooyoung und den anderen besuchen, doch jetzt zählte erstmal etwas anderes.

Vorsichtig rüttelte ich an der Schulter des Jungen neben mir, der nur ein genervtes Stöhnen von sich gab. Wir hatten beschlossen, noch ein wenig zu plaudern, ehe wir in unseren Zimmern verschwinden würden und schon nach ein paar Augenblicke der Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing, waren bereits zwei unserer Kameraden eingeschlafen. Wooyoung schlief dicht an Yeosang gekuschelt, welcher ebenfalls vor wenigen Minuten eingenickt war und schien meine Aufforderung erfolgreich ignoriert zu haben. Leise lauschte ich seinen regelmäßigen Atemzügen und musterte ihn im leichten Schein des Lichts, das zu der Stehlampe, die in einer Ecke stand, gehörte. So ruhig sah man ihn in einem ganz anderem Licht. Er war einfach unbeschreiblich schön. Sein halbgeöffneter Mund mit seinen vollen Lippen, die ich am liebsten sofort auf meinen schmecken wollte, das Muttermal unter seinem linken Auge, seine ihm ins Gesicht fallenden Haare. Er schien nahezu perfekt. Nein, was dachte ich da - er WAR perfekt.

Aber da ich nicht ewig hier sitzen wollte und mich die Blicke, die mir Seonghwa von der Seite zuwarf leicht anfingen zu nerven, entschied ich mich kurzer Hand dazu, Wooyoung nach oben zu tragen. Das Dreierteam Yungi + Jongho war bereits in ihr Zimmer verschwunden und nachdem ich Wooyoung hochgehoben hatte, wollte es mir Seonghwa mit Yeosang gleich tun.  Keiner von uns sagte etwas, doch ich wusste genau, was er für unseren blonden Engel empfand und er konnte meine Gefühle für Wooyoung bestimmt auch erahnen. Sowas nannte sich eben beste Freunde.

Schweigend stiegen wir die Treppe hoch, dicht gefolgt von dem halb schlafenden Hongjoong. Mit einem ,,Gute Nacht" teilten wir uns dann in die verschiedenen Zimmer auf. Wooyoung schlummerte zufrieden im Brautstyle auf meinen Armen und ich hatte ein paar Schwierigkeiten beim Öffnen der Tür, doch hatte ich es nach drei Versuchen endlich geschafft und konnte ihn nun auf seinem Bett absetzen. Umgezogen hatten wir uns vorhin schon und da mit ihm gleich seine Klamotten aufgetaucht sind, war das auch kein Problem.
,,Gute Nacht Woo" hauchte ich und platzierte einen Kuss auf seiner Schläfe.
Doch gerade als ich in meinem Bett verschwinden wollte, hielt mich etwas an einem Zipfel meines Hemdes fest. Mit einem Lächeln, welches auf meinen Lippen trohnte, drehte ich mich um und sah in die verschlafenen Augen von dem Schwarzhaarigen, die ihm immer wieder zufielen. ,,Kuscheln"
Das ließ ich mir doch nicht zweimal sagen. Sofort krabbelte ich zu dem Jüngeren unter die Bettdecke und gleich wurde ich von zwei Armen umschlungen. Obwohl wir schon hunderte Abende so verbracht hatten, fing mein Herz an zu rasen. Das letzte Mal war schon viel zu lange her gewesen. Zu lange.
Da ich etwas ungemütlich lag, drehte ich den schlaftrunkenen Wooyoung, um mich danach von hinten an ihn ranzuschmiegen.
Vorsichtig umschloss ich ihn mit meinen Armen und sofort griff er nach meiner Hand. Es war so ein verdammt schönes Gefühl. Mein Wooyoungie war wieder bei mir. Zwar nicht für immer, aber darüber wollte ich vorerst nicht nachdenken. Wichtig war erstmal, dass er es war und ich ihn so nah wie nur möglich bei mir haben konnte.

Wenig später tat ich es Wooyoung nach und war dicht an ihn gekuschelt im Land der Träume verschwunden.

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Ich fühl mich grad nicht so zum Reden bc I died...

Ich bin tot

Ich bin tot

Ich bin tot

San hat mich umgebracht

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I need help

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt